Woche 11/2022

LUAH

MO VI MENTO (Ladies & Ladys)

Authentische Melodien, geschmeidige Arrangements, afrobrasilianische Rhythmen und Songs über die Vielfalt an Stimmungen zwischen lebensfroher Celebração und sehnsüchtiger Saudade – das sind die Zutaten von LUAH, dem Vocal Trio von Elsa Johanna Mohr. Die Singer-Songwriterin aus Köln ist eine Weltreisende mit lokaler Bodenhaftung, die weiß wie es ist, auf Portugiesisch zu träumen und auf Englisch Herz und Verstand, eigene Erwartungen und Ansprüche von außen in Einklang zu bringen. Ihre Songs erzählen von Begegnungen, die Spuren hinterlassen, vom Mut, auch flüchtige Momente einfach zu genießen und von Hoffnungen in eine lebenswerte Zukunft.

Elsa Johanna Mohr ist unterwegs mit ihren Songs, ob am Küchentisch oder auf Reisen mit der Ukulele im Gepäck, bevor jeder komponierte Sound für Gesang, Perkussion, Synthesizer und Gitarre im Studio weiter wächst. „Ich mag intime Sounds, die das Ohr unmittelbar erreichen. Unsere Stimmlagen sind Sopran und Alt. Dazu passen die Frequenzen von Saiteninstrumenten wie Ukulele oder Mandoline. Dieses Instrumentarium ermöglicht es uns auch, manche Songs rein akustisch zu spielen. Das Fundament reichern wir mit dem Subbass des Synthesizers an, und in den Zwischenräumen spielen wir mit den Effekten der E-Gitarre,“ erzählt Johanna.

Johanna hat LUAH 2017 gemeinsam mit Lena-Larissa Senge und Ula Martyn-Ellis gegründet. Ihre Wege kreuzten sich erstmals am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Johanna und Lena studierten dort Jazzgesang und Ula Jazzgitarre.

Mit der Gründung von LUAH wagte Johanna die Fusion ihrer Leidenschaften: schon als Jugendliche schrieb sie Songs, während ihres Austauschjahrs in Brasilien lernte sie brasilianisches Portugiesisch und entdeckte die Lyrik des Landes während des Studiums portugiesischer und brasilianischer Literaturwissenschaft in München und Montpellier für sich. Die brasilianischen Perkussions-Instrumente Caxixi, Shaker und Pandeiro sind ihre rhythmischen Partner im Trio, Ula spielt klassische und elektrische Gitarre, Lena Synthesizer und Glockenspiel.

Zum 5-jährigen Bestehen von LUAH erscheint das neue Album „MO VI MENTO“ (VÖ 18.03.2022) auf dem Label Ladies & Ladys, das sich die Förderung von Frauen in der Musikbranche auf die Fahnen geschrieben hat. Für die Aufnahmen ist das Trio eigens nach Osnabrück zurückgekehrt. Dieses Mal aber steuerten sie die Fattoria Musica an. In den Räumen des historischen Bauernhofs haben schon Größen wie Chilly Gonzalez, Omar Sosa oder Dominic Miller Alben eingespielt.

„MO VI MENTO „versammelt dreizehn Songs im Flow. Wörtlich genommen, wie ein beseelter Abend an der Küste in „Na Beira do Mar“, übertragen wie beim Grübeln über den Fluss kreativer Ideen in „Deeply Blue“ oder beim Tanz mit den inneren Wölfen in „2 Wolves“. Zwei Songs widmen LUAH der natürlichen Ressource Wasser: „Água pelas raízes“ ist ein Appell zum Schutz der Wurzeln unseres Daseins, die auszutrocknen drohen, „Fading Beauty“ entwirft die Vision, dass untergeht, wer die Schönheit der Natur nicht für morgen bewahrt. Und schließlich kommt in „Answer“ eine Flaschenpost zu Wort, mit einer Einladung zum Flussufer in einer Mondnacht.

Der Mond, auf Portugiesisch „lua“ und weiblichen Geschlechts, gibt LUAH auch den Namen, dem Johanna das H aus ihrem Namen als weiches Echo ihrer Handschrift hinzugefügt hat. Mit „MO VI MENTO“ leisten LUAH der Mondfrau ein wenig Gesellschaft – und greifen nach den Sternen. Anspieltipps: „Na Beira Do Mar“ und „Hippocampus Blues“.