Filmtipps

Empfehlungen aus der Okerwelle-Redaktion

Filmtipp: “Maria Montessori”

Die 1952 verstorbene Maria Montessori kämpfte zeitlebens um ihre Unabhängigkeit und revolutionierte die Pädagogik nach dem Motto: Solange man Kinder liebt, können sie alles lernen. Freiheit und Zuneigung ermöglichen es auch Kindern mit Behinderungen, ungeahnte Fortschritte zu machen, wenn man nur ausreichend auf ihre Bedürfnisse eingeht. Als Frau führt sie einen lebenslangen Kampf in einer männerdominierten Gesellschaft und muss persönlich viele Zugeständnisse machen, bevor ihre Lehre anerkannt wird. Trotz ihrer bildungspolitischen Errungenschaften ist Maria Montessori nicht unumstritten. Auf ideologischen Widersprüche und Schattenseiten weist die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Seichter in ihrem 2023 erschienenen Werk Der lange Schatten Maria Montessoris: Der Traum vom perfekten Kind hin.

Der Film Maria Montessori läuft ab 14.03. im Universum.

Filmtipp: Wunderland-Vom Kindheitstraum zum Welterfolg

Kilometerweit schlängeln sich die Eisenbahnen im „Miniatur Wunderland“ durch blühende Landschaften und riesige Bergschluchten. Mit der Erschaffung dieses Modelluniversums haben sich die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun ihren Kindheitstraum erfüllt. Die vor knapp 25 Jahren eröffnete Ausstellung reicht inzwischen von der Elbphiharmonie bis zur Antarktis und begeistert jährlich über 1,5 Millionen Besucher. Mit bisher unveröffentlichem Archivmaterial nehmen die Brüder das Kinopublikum mit auf eine magische Reise in die kleinste Welt er Welt, wo alles möglich scheint.

Die Dokumentation „Wunderland-Vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ läuft ab 7. März im Astor. Unbedingt sehenswert!

Filmtipp: “The Zone of Interest”

Regisseur Jonathan Glazer beleuchtet in seinem Film die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwirz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.
“Lasst uns Leute in ihrem Alltagsleben beobachten! Mein Ziel war es, den Kontrast einzufangen zwischen jemanden, der sich in seiner Küche eine Tasse Kaffee einschenkt, und jemanden, der auf der anderen Seite ermordet wird.”
(Jonathan Glazer)

The Zone of Interest gewann in Cannes den Großen Preis der Jury und ist für den Oscar in den Kategorien Bester Ton, bester internationaler Film, beste Regie und bestes adaptiertes Drehbuch nominiert!
“Ein gnadenloses Meisterwerk!” (BBC)

Filmtipp: “Rückkehr zum Land der Pinguine”

„Dieser Film ist eine Konversation zwischen Bild und Ton… Ohne geographisches und wissenschaftliches Anspruchsdenken soll der Film nicht erklären, sondern uns etwas fühlen lassen.“ (Regisseur Luc Jacquet) Er kehrt zurück, fast 20 Jahre nach seinem Film „Die Reise der Pinguine“, und sie scheinen auf ihn gewartet zu haben. Jede Einstellung des Films ist faszinierend, ein beeindruckendes filmisches Reisetagebuch über den südlichsten Kontinent der Erde.

Rückkehr zum Land der Pinguine läuft ab 15. 2. im Universum.

Filmtipp: “Geliebte Köchin”

Sie arbeiten schon über 20 Jahre zusammen, verwöhnen die Gaumen ihrer erlesenen Gäste mit den ungewöhnlichsten Speisen, teilen mitunter sogar das Bett miteinander, wenn Eugénie es zulässt – doch von einer Heirat möchte sie nichts wissen. Zahlreiche Anträge des Gourmets Bouffant werden abgelehnt. Da überlegt er sich einen verführerischen Plan…
Man sollte auf keinen Fall hungrig in diesen Film gehen – und danach vielleicht seine Essgewohnheiten überdenken, wenigstens vorübergehend. Und Sie erfahren auch, warum man ein simples Rührei mit dem Löffel anstatt mit einer Gabel essen sollte.

Der Film „Geliebte Köchin“ geht für Frankreich ins Oscar-Rennen. Zu sehen ist er ab 8. Februar im Universum Filmtheater.

Filmtipp: “Eine Million Minuten”

Eigentlich wissen es alle und doch gerät es immer wieder in den Hintergrund: Die wirklich wichtigen Dinge stehen nicht auf den blöden To-do-Listen. Aber warum eigentlich nicht? Als die Tochter Nina eines abends zu ihrem Vater sagt: „Ich wünsche mir eine Million Minuten nur für die schönen Sachen.“, bekommt der Vater Wolf eine Ahnung davon, dass knapp zwei Jahre gemeinsam verbrachter Minuten wertvoller sein könnten als eine glänzende Karriere. Der Film ist eine freie Verfilmung des Buches „Eine Million Minuten: Wie ich meiner Tochter einen Wunsch erfüllte und wir das Glück fanden“ von Wolf Küper.

„Eine Million Minuten“ läuft ab 1. Februar im Astor.

Filmtipp: “The Holdovers”

Von Weihnachtsstimmung kann keine Rede sein. Nachdem Schüler, Lehrer und Personal in die Ferien aufgebrochen sind, bleiben nur der unbeliebte Lehrer Paul Hunham, die Köchin Mary und der aufsässige Angus übrig. Unfreiwillig müssen sie die Feiertage im Elite-Internat gemeinsam verbringen. Kuriose Missgeschicke und bewegende Momente schweißen das ungleiche Trio jedoch wider Willen zusammen. Als Meisterwerk und liebevolle Studie unterschiedlicher Charaktere wird The Holdovers geradezu gefeiert. Ein weiteres Meisterwerk von Regisseur Alexander Payne, der schon für The Decendants und Sideways einen Oscar erhielt. Bei den Golden Globes gab es Auszeichnungen für Bester Hauptdarsteller und Beste Nebendarstellerin.

The Holdovers läuft ab 25. Januar im Universum.

Filmtipp: “Poor Things”

Bella Baxter ist nur äußerlich eine junge Frau. Ihr wurde das Gehirn eines Kleinkindes eingesetzt, ein Experiment des entstellten Wissenschaftlers Dr. Godwin Baxter. Sie muss laufen lernen, sprechen lernen, macht große Fortschritte und kann ihren in der Pubertät aufkommenden Sexualtrieb kaum zügeln. Mit einem draufgängerischen und windigen Anwalt brennt sie durch, entdeckt die Welt und befreit sich von Vorurteilen und überholten Zwängen.
Die internationale Presse ist sich einig: Eine überragende Emma Stone als Bella in einem humorvollen, morbiden, kunstvollen Film, „witzigen Dialoge, rührenden Bekenntnisse und surreale Eskapaden“ (Süddeutsche Zeitung), „zwei Stunden nichts als gute Ideen, böse Witze“ (FAZ), „gnadenlos gut, gnadenlos feministisch – und dazu noch gnadenlos unterhaltsam.“ (filmstarts.de) – was will man mehr!
„Poor Things“ läuft seit 18. 01. im Universum.

Filmtipp: “15 Jahre”

In ihrer Jugend war die Pianistinn Jenny ein musikalisches Wunderkind, doch das Leben meinte es nicht gut mit ihr. Nach 15 Jahren Haft wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, ist von ihrem Talent nur Wut und Erinnerung geblieben. Nach ihrer Entlassung erfährt sie, dass ihre Jugendliebe, einst verantwortlich für ihr Martyrium, unter dem

Künstlernamen Gimmiemore ein gefeierter Star geworden ist. Jenny ist zerfressen von Rache, setzt die aufrichtige Liebe des syrischen Musikers Omar aufs Spiel und provoziert die Wiederbegegnung mit ihrem einstigen Peiniger und Geliebten, und diesmal wird der Kampf nicht am Piano entschieden.

Beim Braunschweiger Filmfestival im vergangenen Herbst waren Hannah Herzsprung und Hassan Akkouch zu Gast in Braunschweig und stellten ihren Film persönlich vor. Mit beiden konnte Kulturredakteurin Sylvia Scholz sprechen. Für ihre Rolle in „15 Jahre“ bekommt Hannah Herzsprung den Bayerischen Filmpreis 2024 als „Beste Darstellerin“!

„15 Jahre“ läuft seit dem 11. Januar im Astor.

Filmtipp: “Priscilla”

Priscilla Beaulieu ist erst 14 Jahre alt, als sie in einem Diner in Deutschland angesprochen und für den zu der Zeit schon berühmten Elvis Presley rekrutiert wird. Sie wird noch als Minderjährige zu ihm ziehen, sie heiraten, bekommen eine Tochter und trennen sich nach 14 turbulenten Jahren.
Basierend auf Priscillas Memoiren „Elvis and me“ erzählt Sofia Coppola das Leben einer einsamen, jungen Frau, deren Traum wie eine Seifenblase zerplatzt.
Songs von Elvis Presley werden im Film nicht zu hören sein, das haben seine Nachkommen untersagt.
Der Film „Priscilla“ läuft ab 4. Januar im Universum.