Woche 5/2022

Krajenski

B-3 Vol.1 (Agogo Records)

Ein Organist, ein Saxophonist und ein Schlagzeuger – das klassische Orgeltrio weckt seit den glorreichen Tagen von Jimmy Smith, Groove Holmes und den McDuffs und McGriffs besondere Erwartungen bei den Jazzhörern. Der Organist kann sich ausbreiten, der Saxophonist kann ihm folgen und der Schlagzeuger swingt und sorgt für den Groove „in the pocket“.

Mit ihrem Album „B-3 Vol.1“ beschreiten der Hannoveraner Lutz „Hammond“ Krajenski aka krajenski. an der B-3 Orgel, der Berliner Ben Kraef am Saxophon und der Süddeutsche Peter Gall am Schlagzeug neue Wege, auch wenn der alte Pfad der Hammond-infizierten Blue-Note-Veredelung immer im Blick bleibt.

Zu verdanken ist diese Wiederauferstehung des klassischen Formats „Hammondtrio“ drei Musikern, die auf dem besten Wege sind, die Jazzgeschichte wiederzubeleben. krajenski. Es ist kein Zufall, dass er seit den ersten Karriereschritten den Spitznamen „Hammond“ trägt. Seine Orgelsammlung umfasst mittlerweile 15 Instrumente; Tendenz steigend.

Er ist nicht nur ein brillanter Instrumentalist, sondern machte sich auch einen Namen als Arrangeur für seine eigene Big Band sowie für andere Ensembles und Künstler. Zu seinen Kunden zählten Musiker wie Tom Jones, Randy Crwaford, Mousse T., Ulrich Tukur, Sarah Connor und Inga Rumpf. Einem breiten Publikum wurde Krajenski vor allem als Arrangeur, Pianist und musikalischer Leiter von Roger Cicero bekannt.

Seine beiden Mitmusiker auf „B-3 Vol. 1“ haben beide in New York studiert und gehören zur Crème de la Crème der deutschen Jazzszene. Der preisgekrönte Berliner Saxophonist Ben Kraef hat mit Größen wie Lalo Schiffrin, Archie Shepp, Phil Woods und John Abercrombie gespielt. Sein Debütalbum „Berlin-New York“ erschien 2010 bei Act (mit den Sidemen John Patitucci, Marcus Gilmore und Rainer Boehm). Schlagzeuger Peter Gall hingegen glänzte bereits an der Seite von Größen wie dem Kurt Rosenwinkel Trio, der NDR Big Band, The New York Voices, Take 6, Web Web, Thomas Quasthoff, Nils Landgren, Max Herre, Joy Denalane und dem Dieter Ilg Trio.

Drei Musiker, die alles über ihre Instrumente wissen, demonstrieren einfrucksvoll, was von ihnen in einer solchen Besetzung zu erwarten ist. Das Album hat keine Schwachstellen. Jedes Thema ist eine besondere Geschichte, die logisch aufgebaut ist, und in den einzelnen Kompositionen bekommt jeder Künstler seine fünf Minuten, in denen er mit Noten und Sätzen verbalisiert, was ihm auf der Seele liegt. Einfach schöne Musik! Anspieltipps: „KKG“ und „Three For T.“. (Photo (c) Agogo Records)