Woche 43/2023
Jessie Monk
Continually Becoming (popup-records)
Jessie Monk ist eine in Berlin lebende, australische Sängerin, Songwriterin und Tänzerin, in deren Musik Genrefärbungen wie Indie, Folk, Jazz und Einflüsse von Acts wie Phoebe Bridgers, Dolly Parton, Joni Mitchell, Wilco und Ani Difranco zu hören sind.
In Kanada geboren, wuchs Jessie Monk weit entfernt, im Gebiet des indigenen Gunaikurnai-Volks im südöstlichen Teil Australiens auf, wo Monk ihre Leidenschaft für Musik und Tanz entdeckte. So kam es, dass sie in Melbourne als Performerin im Musical zu David Bowies „Lazarus“ mitwirkte. 2020 zog es sie dann schließlich nach Europa, wo sie einen mit David Bowie tief verbundenen Wohnort wählte: Berlin. In der Großstadt angekommen und umgeben von einer lebendigen Liveszene, arbeitete Monk weiter an ihrer Musik und veröffentlichte 2021 ihre Debüt-EP Here, Now im Eigenvertrieb.
Jessie Monks neues Album „Continually Becoming“ (VÖ 27.10.2023) handelt von der Reise eines jeden Menschen hin zum Erwachsensein. Ihre Stimme klingt dabei wie Seide, die sich an ihre Band, bestehend aus Fabiana Striffler, Paul Santner, Rachel Sermanni und Conor Cunningham, schmiegt. Monk erschafft Melodien, die geschickt zwischen Zärtlichkeit und Leidenschaft oszillieren, unterstützt von Geigen, Flöten und groovigen Basslinien.
Mit lyrischer Feinfühligkeit vergleichbar mit Leonard Cohen, einer melodischen Sensibilität à la Joni Mitchell und einer poetischen Tiefe, die an Rumi erinnert, interpretiert Jessie Monk alltägliche Situationen, Menschen und Assoziationen auf eine mutige, kluge, spannende Weise – eine Klangwelt, die vom ersten Ton an fasziniert. Ihre Texte behandeln Themen wie Spiritualität, zwischenmenschliche Beziehungen und den Tod, wobei Monk auf philosophische und mythologische Ansätze von Schopenhauer, der Ilias von Homer und dem Tao Te Ching zurückgreift.
Berlin, der Ort, an dem sie das Album geschrieben, produziert und aufgenommen hat, diente ebenfalls als Quelle der Inspiration. Die Songs auf dem Album reichen von tanzbaren Stücken über emotionale Erzählungen über Herzschmerz bis hin zu humorvollen, selbstironischen Popsongs, die gesellschaftskritische Themen ansprechen. Mit „Continually Becoming“ stellt Jessie Monk musikalisch und textlich ihr Talent unter Beweis und positioniert sich mit Debüt-Album a als aufstrebende Künstlerin in der zeitgenössischen Folkszene. Anspieltipps: „Vampire“ und „What’ll You Be“. (Cover © popup-records)