Woche 32/2024

Black Lives

People Of Earth (Jammin‘ colorS / Broken Silence)

Das 26-köpfige Ensemble unter der Leitung des US-Bassisten Reggie Washington und seiner Frau Stefany Calembert aus Brüssel arbeitet unermüdlich an der Verwirklichung seines großen Traums – manche würden sagen einer naiven Utopie- die künstlerisch wie auch sozial gelebt wird.

Black Lives hat sich in den letzten Jahren bereits durch beeindruckenden Auftritte einen Namen gemacht und setzt mit seiner Botschaft der Vielfalt und Toleranz ein wichtiges Zeichen in Zeiten zunehmender rechtspopulistischer Tendenzen in Europa. Das Projekt wurde 2021 von Stefany Calembert und Reggie Washington ins Leben gerufen und besteht aus einer Kernformation, die sich durch wechselnde kollaborierende Musiker/Musikerinnen ergänz zu einem ambitionierten und komplexen Projekt, das auf der Bühne durch die große Verbundenheit und Hingabe aller Beteiligten lebt.

Unverzichtbarer denn je gerade in Zeiten, wo hierzulande immer mehr Menschen auf die Straße gehen, um ein Zeichen zu setzen gegen die menschenverachtenden Ziele einer Partei, die in den letzten Jahren in mehr und mehr Parlamenten eingezogen ist und die Politik der sogenannten bürgerlichen Parteien schon lange mit ihren rassistischen Inhalten beeinflusst hat – aus derenAngst vor Stimmverlust und weiterer Radikalisierung der „schweigenden Mitte“.

Musiker/Musikerinnen aus den USA, Afrika, der Karibik und Europa vereinen sich auf „People of Earth“ erneut in ihrem Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit und präsentieren fünfzehn neue Songs aus den Genres Jazz, Soul, Funk, Hip-Hop und Blues. Eine wesentliche Stärke von Black Lives liegt auch in ihrem uneitlen Willen die Erfahrung jedes Mitglieds zu bündeln, fast schon zu transzendieren und die jeweiligen Talente und Persönlichkeiten in den Dienst des „großen Ganzen“ zu stellen.

Das mutet vielleicht ein wenig esoterisch an , aber gerade bei starken Egos, die Künstler/Künstlerinnen ja oftmals zueigen sind, übernimmt  jede und jeder die Rolle eines „speaker“ und erzählt eine persönliche Geschichte, die sich auch aus gemeinsamen Auftritten mit Ikonen wie Miles Davis, Meshell Ndegéocello, Salif Keita, Roy Hargrove, Cassandra Wilson, Steve Coleman, Wayne Shorter, Esperanza Spalding speist, um nur einige zu nennen.

Der Großteil der Songs wurde während der Black Lives- Tourneen durch Europa in 2022 und 2023 eingespielt. An ihren freien Tagen haben Musiker/Musikerinnen an „People of Earth“ gearbeitet und später im Quai-Son Studio im Großraum Paris aufgenommen. Kompositionen, von denen die meisten bisher unveröffentlicht sind. Anspieltipps „Awakening“ und „Jubie’s Jones“. (Cover © chateau du pop)