Woche 02/2022
Andrea Motis & WDR Big Band Cologne
Color & Shadows (Jazzline)
Mit „Colors & Shadows“ erscheint Andrea Motis‘ drittes stimmungsvolles und Latin-Orientiertes Album zusammen mit der WDR Big Band Cologne eingespielt. Damit beweist die mittlerweile auch außerhalb ihrer Heimat Spanien als neue Größe des europäischen Jazz geltende Motis erneut ihre große Kunst als Trompeterin und Sängerin, wobei ihr ausdrucksvoller Gesang sogar Vergleiche mit der großen Astrud Gilberto zulässt.
Mit Mitte 20 hat sie schon jetzt eine rasante musikalische Entwicklung hingelegt und teilte sich die Bühne bereits mit Größen wie Quincy Jones, Scott Hamilton und ihrem Mentor Joan Chamorro. In Barcelona 1995 geboren hat Andrea Motis bereits eine langjährige Erfahrung vorzuweisen: Im Alter von sieben nahm sie ihre ersten Musikunterrichtsstunden und nur fünf Jahre später spielte sie in der Sant Andreu Jazzband, die von Joan Chamorro geleitet wurde, mit dem sie mit 15 Jahren ihre erste musikalische Veröffentlichung einspielte.
Ab 2012 veröffentlichte die Jazzkünstlerin diverse Alben auf spanischen Labels, von denen das 2017 veröffentlichte „Emotional Dance“ besonders erwähnenswert ist, denn diese Veröffentlichung belegte 17 Wochen Platz 12 der spanischen Charts und wird als ihr Durchbruch in der Jazz-Szenerie betrachtet.
Nun also das Album „Colors & Shadows“, für dessen Produktion im April 2021 sich die Spanierin in das WDR-Studio 4 in Köln begab, um dort mit der WDR Big Band unter der Leitung von Michael Mossman das Album „Colors & Shadows“ aufzunehmen. Sowohl die mit einem Grammy ausgezeichnete Bigband als auch deren Leader waren definitiv eine gute Wahl, um die Latin-Orientierten Songs perfekt ins rechte Licht zu setzen. Bemerkenswert ist dabei, dass die meisten aus der Feder von Miss Motis stammen.
Je drei Titel aus ihren beiden Combo-Alben hat Andrea Motis ausgesucht, um sie für „Colors & Shadows“ von Michael Mossman neu „einkleiden“ zu lassen: „Brisa“ entwickelte sich zu einem viralen Sommerhit mit peppigem Scat-Intro beginnend und einem Kollektivgesang der WDR Big Band gipfelnd. Es ist ein Stück, das ursprünglich eine sehr folkloristische Note hatte und hier zu einer orchestralen, dennoch federleichten Gute-Laune-Nummer geworden ist.
Bei „Sombra de Lá“ machen gleich die ersten Takte deutlich, dass es hier im Vergleich zur Vorlage in eine völlig neue musikalische Richtung geht, wohingegen das zehminütige „Sense Pressa“ für die ruhigere und nachdenklichere Seite des Albums steht. „Colors & Shadows“ präsentiert neben Andrea Motis‘ Gesang auch ihr ideenreiches Trompeten- und Flügelhornspiel, originelle Kompositionen und ihr Talent für das Verfassen von Musikstücken insgesamt. Anspieltipps: „Sombra De La“ und „Senor Blues“. (Photo © Mosaik-Promotion)