Woche 51/2023
Jakob Helling Concert Big Band feat. Fay Claassen
Nerds & Sweeties (Quinton Records)
Jakob Helling lernte in einem Posaunenchor in Westfalen erste Töne auf der Trompete, begann früh zu komponieren, tauchte auch mal als Keyboarder oder Sänger in Rockbands auf, ehe er in Bremen und Essen Jazz-Trompeter studierte, um daraufhin einen Master in Komposition in Graz abzulegen und legte 2019 mit einem Live-Album der preisgekrönten Jakob Helling Concert Big Band sein Debut-Album als Komponist & Arrangeur vor. Er lebt heute mit seiner Familie in Wien
Die Niederländerin Fay Claassen ist eine vielfach ausgezeichnete Sängerin, die mit einigen den eine Künstlern des Jazz zusammenarbeitete: von Toots Thielemans und Paquito D’Rivera über die WDR Big Band und das Metropole Orchestra bis hin zu Bob Brookmeyer, Michael Abene und Vince Mendoza. Wie schwärmt das amerikanische Musikmagazin so passend: „Fay Claassen is to singing what Audrey Hepburn was to the movies: elegant and graceful.“ Mit ihrem unverkennbaren Timbre gehört sie zu den großen Frauenstimmen des europäischen Jazz.
Zu Hellings „Nerds & Sweeties“ gehören einige der außergewöhnlichsten jungen Musiker Europas, welche den Kern der Jakob Helling Concert Big Band bilden. Beispielsweise der Londoner Trompeter James Davison, Woodwind-Spieler Matthew Halpin, der Pianist der hr-Bigband Sebastian Scobel, Posaunist Alistair Duncan oder altbekannte Cats wie Trompeter Jim Rotondi oder Schlagzeuger Mario Gonzi.
Mit dem Debut-Album „Live in 2019“ wurde die Jakob Helling Concert Big Band 2020 zum Geheimtipp für Liebhaber großorchestraler Jazzmusik. Nun legt das Ensemble mit dem Studioalbum „Nerds & Sweeties“ gemeinsam mit Fay Claassen ein erstes Studio-Album vor. Die Musik darauf ist ebenso roh und packend wie elegant und feinsinnig. Manchmal groß und strotzend, dann wieder intim und beinahe fragil. Die Arrangements sind fein gezeichnet, an anderen Momenten nehmen sich die Solisten dann wieder den Raum, den sie brauchen, um ihren großen Klang entfalten zu können. Anspieltipps: „My Funny Valentine“ und „You’d Be So Nice To Come Home To“.