Woche 44/2022

Kroke

Loud Silence

Als Duo agieren Sängerin Inga Lühning Und Bassist André Nendza zwar erst seit 2016, kennengelernt haben sie sich aber schon zu Beginn der 2000er Jahre während einer Studioproduktion, bei der Inga Lühning als Gast auf  dem Album „Spectacles“ von André Nendza´s A.Tronic mitwirkte. Nach dem ein oder anderen Zusammentreffen in anderen Projekten und der „Entdeckung“ gemeinsamer musikalischer Vorlieben ist dann schließlich die Idee zu einer Duo-Produktion entstanden, „gereift“ und nun mit „Hodgepodge Vol. 1“ in die Tat umgesetzt worden.

In vielen Proben ist das musikalische Material auf seine Duo-Tauglichkeit überprüft worden, die Reaktion des Publikums bei Testkonzerten tat dann ihr Übriges, das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen – „Hodgepodge Vol.1“ ist also das Debüt-Album von Sängerin Inga Lühning und Bassist André Nendza, beide bisher in unterschiedlichen (auch eigenen) Formationen erfolgreich unterwegs.

Im Kern klassisch jazzmäßig live aufgenommen, sind die Aufnahmen durch Toningenieur Christian Heck mit viel Liebe zum Detail zu einem besonderen Klangerlebnis verfeinert worden. Und dieses Klangerlebnis lebt im Wesentlichen von Klarheit; manchmal nur eine wunderbare Stimme und einige tiefe Noten des Basses, dazu, im Sinne klanglicher Abwechslung und unvoreingenommener Spielfreude, neben den Hauptinstrumenten auch Klatschen, Fingerschnipsen, Kazoo, Bass-Schlitztrommel und manches mehr…

Auch dieser Klangfarbenreichtum lässt die CD keinen Moment langweilig werden, sondern lädt vielmehr zum wiederholten Hören ein. Die Klarheit der Besetzung spiegelt sich auch im Grundthema der Auswahl des musikalischen Materials. Es dreht sich immer um Songs. Hier allerdings setzen Lühning & Nendza bewusst auf fantasievolles Durcheinander. Und so wird der Titel der CD „hodgepodge“ im Sinne von wildem Mischmasch zum Programm.

Das Duo spannt in seinen Songs ein großen Bogen von den Jackson 5 über Paul Simon, Ron Sexsmith bis hin zu zwei Franz Josef Degenhardt Chansons, denen Inga Lühning und André Nendza durchaus überraschende neu Facetten abgewinnen können – frei nach dem Motto alles ist erlaubt, es muss nur stimmig sein.

Sowohl bei der Interpretation der Fremdkompositionen wie auch den Arrangements den eigenen Stücke für diese Duo-Formation geht es den beiden vor allem darum, das Besondere der Songs zu erhalten, diese gleichzeitig aber auch, und das mit spielerischer Leichtigkeit, in die eigene klangliche Welt von Stimme und Bass zu transportieren.

Inga Lühning und André Nendza gelingt mit „Hodgepodge Vol.1“ eine spannende, kreative musikalische „Achterbahnfahrt“, die die geneigte Hörerschaft durchaus mitnimmt auf ein musikalisches Abenteuer mit einigem Überraschungs-Potential. Anspieltipps: „Graceland“ und „Wölfe mitten im Mai“.