Woche 15/2024
Sierra Ferrell
Trail of Flowers (Concord)
Das neue Album „Trail of Flowers“ (VÖ 22.33.2024) wurde bereits als eines der „am meisten erwarteten Alben des Jahres 2024“ (Variety) von einer der „aufregendsten Country-Musikerinnen in ganz Amerika“ (Paste) gefeiert. Nach ihrem Debütalbum „Long Time Coming“ aus dem Jahr 2021, das die in West Virginia geborene und in Nashville lebende Sierra Ferrell von einer Zug fahrenden, trampenden Vagabundin zu einer viralen Sensation und einem „aufsteigenden Star“ (Rolling Stone) machte, offenbart auf „Trail of Flowers“ den Reichtum an Weisheit und wilder Fantasie, der hinter ihrer unnachahmlichen Stimme, ihrem sich wandelnden Sound und ihrer wundersamen inneren Welt steckt.
In den 12 Songs des Albums mischt Ferrell kühne neue Ideen mit altmodischer Musik und erzählt so Geschichten über ihren Kampf, sich ein Leben in einer vom Kapitalismus verzehrten Kultur aufzubauen. Zwischen Spelunken-Romanzen, Mörder-Balladen und fiebrigen Geschichten über den Kampf ums Essen sind die Worte und Emotionen von ihrer nomadischen und zerlumpten Erziehung geprägt, die sie mit einer Gruppe junger, umherziehender Musiker in Truckstops, Gassen, Güterwaggons und auf den Straßen von New Orleans verbrachte.
Neben Nikki Lane und Kristen Rogers sind auf „Trail of Flowers“ auch berühmte Musiker wie Lukas Nelson und Chris Scruggs zu hören. Es wurde hauptsächlich in den Sound Emporium Studios in Nashville aufgenommen und von Eddie Spear (Zach Bryan, Brandi Carlile, Chris Stapleton) und Gary Paczosa (Alison Krauss, Dwight Yoakam, Gillian Welch) produziert. Sierra Ferrell sagt über die Entstehung des Albums:
„Mit Trail of Flowers wollte ich einen volleren Sound mit größeren Drums schaffen, aber dennoch dem reduzierten Gefühl von Old-Time-Musik treu bleiben, wann immer es sich richtig anfühlt. Ich wollte etwas erschaffen, das die Leute nostalgisch nach der Vergangenheit fühlen lässt, aber auch auf die Zukunft der Musik gespannt ist. Ich versuche einfach, Worte und Melodien zusammenzufügen und daraus etwas zu machen, in das die Leute ihre Gefühle, ihr ganzes Glück und ihre Sorgen einfließen lassen können, so dass es ihre Realität ein wenig verändert und ihnen etwas Trost spendet. Für mich ist Musik wie Medizin. Wann immer ich einen Song schreibe und er sich für mich heilend anfühlt, weiß ich, dass er auch andere Menschen heilen kann.“ Anspieltipps: „Rosemary“ und „Wish You Well“.