
Woche 25/2025
Van Morrison
Remebering Now (Virgin Records)
Mir „Remembering Now“ kehrt Van Morrison zurück zu jenen transzendierenden, stilistisch freien Kompositionen, die sein Werk seit Jahrzehnten prägen. Soul, Jazz, Blues, Folk, Country – dieses Album spricht all diese Sprachen, ohne sich einer zu verpflichten. Es ist durchzogen von typischen Morrison-Motiven: persönlichen Reflexionen, präzisen Erinnerungen an Orte seiner Jugend und einer spirituellen Tiefe, die sich einfachen Kategorien entzieht,
Große Themen wie die Liebe („Once In A Lifetime Feelings“, „The Only Love I Ever Need Is Yours“) treffen auf biografische Rückblicke („Stomping Ground“, der Titelaong), während „When The Rains Came“ textlich ein Echo seines Klassikers „Brown Eyed Girl“ enthält. Morrison selbst glänzt wie eh und je an Stimme, Gitarre und Saxofon – getragen von seiner langjährigen Band: Richard Dunn (Hammond-Orgel), Stuart McIlroy (Klavier), Pete Hurley (Bass) und Colin Griffin (Drums, Percussion), die ihn bereits seit „Three Chords and the Truth“ (2019) brgleiten.
Hinzu kommt ein erlesenes Line-up an Gästen: Die Streicher arrangierte Fiachra Trench (Paul McCartney, Elvis Costello), ein Weggefährte seit Avalon Sunset (1989), eingespielt vom Fews Ensemble unter der Leitung von Joanne Quigley. Weitere Beiträge kommen von Michael Beckwith (Agape International Spiritual Center), dem renommierten Texter Don Black (Ennio Morricone, John Barry, Quincy Jones) und Folk-Künstler Seth Lakeman.
Zu gleichen Teilen blue-eyed Soul-Shouter und poetischer Schamane, gehört Van Morrison zu den großen Innovatoren der populären Musik – ein ruheloser Suchender, dessen beschwörender Gesang und alchemistische Fusion aus R&B, Jazz, Blues und keltischer Folklore eines der spirituell eindrucksvollsten Gesamtwerke der Rockgeschichte hervorgebracht haben. Nur den Launen seiner eigenen Muse verpflichtet, bleibt sein Werk über sechs Jahrzehnte hinweg stilistisch vielfältig und zugleich unberwechselbar. Anspieltipps: „Haven’t Lost My Sense Of Wonder“ und „Down To Joy“.