Woche 43/2024
Lea Kampmann
Seinferð (STUNT)
Auf ihrem neuen Album „Seinferð“ (VÖ: 25.10.2024)) lädt Lea Kampmann die Hörerinnen und Hörer in einen musikalischen Raum ein, der das Gefühl hervorruft, sich im Inneren einer akustischen Gitarre zu befinden. In einer harmonischen Mischung aus Folk und Singer/Songwriter-Pop vermittelt sie die atmosphärische Stimmung der atemberaubenden Natur der Färöer-Inseln durch die Klangfarben des Sounds. Seinferð, was auf Färöisch „Zeitlupe“ bedeutet, erzählt eine wichtige Geschichte darüber, wie man zu sich selbst zurückfindet, indem man sich in seinem eigenen Tempo bewegt.
Die dänisch/färöische Sängerin Lea Kampmann hatte bisher nur Musik in englischer Sprache veröffentlicht. Als sie jedoch ihre Großmutter verlor, wurde eine der stärksten Verbindungen, die sie zu den Färöern hatte, unterbrochen. Eine Möglichkeit, wieder „nach Hause“ zu kommen, war das Schreiben von Liedern auf Färöisch.
Die acht Titel des Albums wurden gemeinsam mit dem färöischen Musiker und Produzenten Teitur während eines Schneesturms in Tórshavn geschrieben. Während der Schnee gegen die Fenster peitschte, fanden sie gemeinsam die Inspiration für einen Aufruf, der Hektik, dem Stress und dem schnellen Tempo zu widerstehen, die unsere heutige Gesellschaft kennzeichnen. „Seinferð ist eine innere Rebellion gegen die Vorstellung, dass man so schnell wie andere rennen muss, wenn es sich für einen selbst nicht richtig anfühlt“, sagt die 27-jährige Sängerin.
Teitur hat nicht nur die Texte mitgeschrieben, sondern ist auch als Instrumentalistin tätig und hat das Album produziert. Abgemischt wurde das Album von Philip Weinrobe, der bereits mit Künstlern wie Leonard Cohen, Alanis Morissette und Adrienne Lenker zusammengearbeitet hat, die eine der größten Inspirationen für Lea Kampmann ist.
Der nordische Sound und die ruhigen Nuancen des Albums sind inspiriert von älteren färöischen Songwriter-Traditionen von Künstlern wie Kári P und Hanus G sowie von neueren färöischen Stimmen wie Guðrið Hansdóttir, Guðrun und Bartal.
Das Album ist der lebende Beweis dafür, dass Verletzlichkeit keine Schwäche ist, sondern eine Stärke, die uns erlaubt, etwas in uns selbst zu erkennen. Durch Verletzlichkeit hat Lea Kampmann Authentizität, Frieden und Natürlichkeit gefunden – sowohl in ihrem musikalischen Ausdruck als auch auf einer persönlichen Ebene. Anspieltipps: „Pappírstunn“ und „Vestmanna í Kava“.