Woche 32/2023
Munir Hossn & Ganavya
Sister, Idea
Der in Mandaguari, Brasilien, geborene Munir Hossn ist ein preisgekrönter Produzent, Komponist und Multiinstrumentalist. Er ist afrikanischer, italienischer, nahöstlicher und brasilianischer Abstammung, was seine Musik unbestreitbar originell und zutiefst authentisch macht. Sowohl in seiner Person als auch in seiner Musik offenbart Munir Hossn Wege zu einer tiefen Verbundenheit vieler Völker. Wenn man Munir Hossns Kompositionen oder Arrangements hört, kann man sich vorstellen, wie weit und groß seine Reisen durch verschiedene Länder und Kulturen gewesen sind.
Hossn hat auf einigen für den Grammy nominierten Alben mitgewirkt – Zu seinen musikalischen Partnern zählten Quincy Jones, Hermeto Pascoal, Gilberto Gil, Jacob Collier, Maro, Ibrahim Maalouf, Concha Buika, Nella, Joe Zawinul Syndicate, Didier Lockwood, Alfredo Rodriguez, und viele andere.
Ganavya ist eine in New York geborene transdisziplinäre Wissenschaftlerin, Sängerin, Wortkünstlerin, Jalatarangam-Künstlerin und Kontrabassistin. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören Kollaborationen mit Esperanza Spalding auf dem 2022 mit dem Grammy Award für „Best Jazz Vocal“ ausgezeichneten Album Songwrights Apothecary Lab (2021); Mitwirkende am Libretto für Iphigenia von Wayne Shorter und Esperanza Spalding, Autorin/Sängerin des ersten tamilischen Textes, der mit einem Latin Grammy ausgezeichnet wurde (2020), Sängerin in Vijay Iyer’s Ritual Quartet, Album- und Tournee-Solosängerin auf dem von Quincy Jones produzierten Tocororo, das Platz 1 der Jazz-Charts erreichte.
Dass bei all diesen Erfolgen und Projekten der beiden Ausnahmemusiker noch Zeit für ein erstes gemeinsames Album blieb, ist durchaus erstaunlich, ist auch ein wenig der Pandemie und den dadurch bedingten exzessiv genutzten technischen Möglichkeiten der Kommunikation via Internet geschuldet. Entstanden ist so mit „Sister, Idea“ ein wunderbares Album, das beim ersten Hören nicht unbedingt eingängiges Songmaterial anbietet, ab dem ersten Ton aber fasziniert und neugierig macht – keine ganz schlechte Voraussetzung für den künstlerischen Erfolg des Albums. Anspieltipps: „Esperança“ und „hope Is The Thing (for Camille Colatosti)“.