Woche 32/2022

St. Paul Peterson

Break On Free (Leopard)

Paul Joseph Peterson kennt man vor allem durch seine Mitgliedschaft in den Funk-Rock- Soul- und R’n’B-Bands The Family und The Time. Aber der Sänger und Musiker aus Minneapolis, der einst von Prince entdeckt wurde, ist nebenbei auch schon immer solo unterwegs – als St. Paul Peterson. Mit »Break On Free« stellt er 2022 sein neues Album vor, das erste seit 19 Jahren.

Als jüngster Sohn einer Musikerfamilie wurde Paul Joseph Peterson 1983, mit 17 Jahren, von niemand geringerem als Prince entdeckt und als The Time-Keyboarder für den ausgeschiedenen Monte Moir engagiert. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit der Band 1984 durch einen Auftritt im legendären Film „Purple Rain“. Noch im selben Jahr erfolgte nach dem hoch in den Billboard-Charts platzierten Album „Ice Cream Castle“ mit den Hits „Jungle Love“ oder „The Bird“ die Auflösung der Band.

Weiter von Peterson überzeugt, baute Prince direkt im Anschluss die Band The Family um ihn als Leadsänger herum auf. Das überwiegend von Prinde komponierte und teilweise auch eingespielte selbstbetitelte Album enthielt die erfolgreichen Singles „The Screams Of Passion“ und „Nothing Compares 2 You“, das später durch das Sinéad O’Connor-Cover weltweit erfolgreich wurde.

In den folgenden Jahren ist St. Paul Peterson vor allem als Musiker, Produzent und Songwriter für Künstler wie die Steve Moller Band, Kenny Loggins, Peter Frampton oder Paula Abdul aktiv gewesen, konnte aber auch ein erfolgreiches Comeback mit The Family unter dem neuen Bandnamen FDELUXE feiern. „Break On Free“ ist nun das spannende Solo-Album eines erfahrenen Künstlers, der auch nach 40 Jahre durch Facettenreichtum und das Gespür für Groove glänzt und Fans von Funk, Soul und Disco im Stil von Prince direkt begeistert.

Mit einer funky Basslinie wird das Album eröffnet und mündet in einer gefälligen Uptempo-Nummer, die von Bläsern und einem exzellenten Gastauftritt von Eric Gales an der Gitarre geprägt ist. Hier ist der Prince-Schatten noch nicht präsent, doch mit den nächsten Tracks wird dieser überdeutlich: das schleppende „Something In The Water“, bei dem auch der Gesang von Peterson verblüffend nahe an die Legende reicht. Spätestens aber mit der berührenden Ballade „I Couldn’t Do It Without You“ dürfte klar sein, dass St. Paul Peterson die Verknüpfung der Musik der Vergangenheit elegant in die Jetztzeit geschafft hat. Anspieltipps: „ Another Glass Of You“ und „You Got To Love“. (Photo © Mosaik-promotion)