Woche 13/2024

WOULD

Be Okay To Not Be Okay (DevilDuck Records/Indigo)

Was soll man machen, wenn einem die berühmte Muse mit einem ausgeprägten Gespür für Songwriting geküsst hat, die bloße Anzahl an Songs dann aber einfach zu viel für nur ein Projekt ist? Ähnlich dachte auch Matthias Schwettmann, Kopf der Hamburger Band Palila, die mit „Mind My Mind“ im Mai ein neues Album veröffentlicht haben, und startete einfach ein Solo-Projekt, das er mit dem recht viel Interpretationsspielraum lassenden Namen WOULD bedachte und sich nun entsprechend auszutoben gedenkt.

Natürlich gibt es hier Parallelen zur Hauptband, ist er da doch auch der en Hauptsongschreiber, aber aus zeitlichen und musikalischen Gründen ist WOULD das weitaus offenere, auch mal Grenzen sprengende Projekt. Matthias Schwettmann erklärt dazu:
„Would enthält Songs aus unterschiedlichen Stationen in meinem Leben, deren Texte sich teilweise wie Tagebucheinträge lesen lassen. Es geht um Verlustängste, den eigenen Platz im Leben, Trennungen, weitere gute/schlechte Erinnerungen aus der Vergangenheit, aber auch aktuelle (Zukunfts-)Sorgen. Vereinzelnd sind auch Lyrics von oder in Zusammenarbeit mit Christoph Kirchner (Bassist bei Palila) geschrieben, weil diese Songs zunächst für Palila gedacht waren, dann aber aufgrund ihrer „Softness“ aussortiert wurden.“

Sehen Palila ihre Einflüsse eher bei Indie-Rock-Ikonen wie Built To Spill, Dinosaur Jr. und den Pixies, stehen bei WOULD eher etwas ruhigere und melancholischere Zeitgenossen wie Elliott Smith, Jason Molina, Ben Gibbard, Jeff Tweedy, Robert Pollard, John Frusciante und Neil Young Pate. Wie sich das Ganze dann live darstellen wird, bleibt wie vieles erstmal etwas offen, aber natürlich bietet sich hier zunächst die Solo-Variante an, denn die bietet ja auch wieder ganz andere Erlebnisse und Möglichkeiten, die einem Bandkontext oft im Wege stehen, wie z.B. kleine Cafès, Supports oder auch die Einbindung in Lesungen. Anspieltipps: „Start Another War“ und „Cracks“.