Lesezeit
Sonntag, 13.00 Uhr – Wdh. am Mittwoch, 10.00 Uhr / alle 2 Wochen
Immer wenn ein neues Medium das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zog, wurde von Skeptikern gleichzeitig dem Lesen das Ende vorausgesagt. Als in den 50’ern des vergangenen Jahrhunderts den ganzen Tag über das Radio lief, gaben die besorgten Erziehungsberechtigten den dringenden Rat die Nase doch wieder einmal ins Buch zu stecken.
Noch größere Befürchtungen im Hinblick auf Leseabstinenz lösten Fernsehen und Internet aus. Erstaunlicherweise ging die Buchproduktion nicht zurück und Veranstalter von Lesefesten rund ums Buch schwärmen von steigenden Besucherzahlen: Lokal wären als Beispiele die Braunschweiger Jugendbuchwoche und das Krimifestival zu nennen.
Sie sind aber auch Beleg dafür, wie wichtig es ist, durch ein breit gefächertes Angebot an Büchern und den direkten Kontakt mit Autoren das Lesen attraktiv zu machen.
Mit der gleichen Zielsetzung möchten wir in der „Lesezeit“ Autoren aus der Region Gelegenheit geben, ihre Gedichte, Geschichten und Bücher einer interessierten Hörerschaft vorzustellen.
THEMEN DER SENDUNG

Mit Kaltem Kalkül Cover (c) audible
Michael Tsokos, Mit kaltem Kalkül
Die Spezialeinheit „Extremdelikte“ um Dr. Sabine Yao untersucht auch diesmal wieder ungewöhnliche Todesfälle: Zwei in schwarze Samtkleider gehüllte und bizarr entstellte Tote, die im Wald an einem Gestell hängen, geben ebenso Rätsel auf wie ein Tatort in einer Bauwagensiedlung, wo ein Toter zwischen Kinderspielzeug, fetischartigen Utensilien und Perücken liegt.
Noch weiß keiner der Ermittler, dass der jordanische Ex-Geheimdienstler Khalaf unter Hochdruck nach dem verschwundenen achtjährigen Yasser sucht. Ihm vertrauen die Bewohner der Neuköllner High-Deck-Siedlung mehr als der Polizei. Khalaf findet heraus, dass Yasser nicht das erste verschwundene Kind aus der Siedlung ist – und dass hinter diesem Fall etwas Grauenvolles steckt.
Als eine Kinderleiche gefunden wird, beginnt Sabine Yao zu erkennen, dass fernab der sichtbaren Berliner Strukturen eine urbane Schattengesellschaft existiert, die einen Blick hinter die Kulissen kaum verzeiht. Ermittlerin Monica Monti jedoch, Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA, schert es weder, was die Vernunft vorgibt, noch, was alle anderen denken. Sie folgt ihrem Instinkt …

Teufelsspring (c) Gmeiner-Verlag
Mario Bekeschus, Teufelsspring
Es hat schon Tradition: Wenn Mario Bekeschus einen neuen Niedersachsenkrimi veröffentlicht, findet die Premierenlesung in der Buchhandlung Graff statt und Radio Okerwelle ist dabei. Und darum geht es in dem aktuellen Krimi:
Der Mord an der jungen Joelle Winter erschüttert die Öffentlichkeit. Der Leichenfundort direkt neben dem historischen Pissoir im Braunschweiger Museumpark sorgt für Aufsehen und Gerüchte. Kommissar Wim Schneider und seine Kollegin Rosalie Helmer nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf Parallelen zu einem mysteriösen Cold Case aus dem Jahr 1993. Gibt es eine Verbindung nach Hannover? Die Spuren führen zur düsteren Sage vom „Teufelsspring“ und einem gut gehüteten Geheimnis.
„Teufelsspring“ ist ein tiefgründiger Gesellschaftskrimi, der Spannung und Nervenkitzel verspricht, aber mit mutigen Themen auch zum Nachdenken anregt.

(c) Hörbuch Hamburg
Klüpfel/Kobr, Lückenbüßer
Zeit wird’s, zefix: Klufti ermittelt wieder: Es ist ein großer Tag für Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der seine erste Anti-Terrorübung in den Bergen leitet. Doch die Übung läuft völlig aus dem Ruder, ein Polizist stirbt. Ist Kluftingers chaotische Planung Schuld am Tod des Kollegen? Ausgerechnet jetzt kann er schlechte Schlagzeilen überhaupt nicht gebrauchen, denn er kandidiert für den Gemeinderat – zunächst zwar nur als Lückenbüßer, um die Liste zu füllen. Aber als er erfährt, dass sein Intimfeind Doktor Langhammer gegen ihn antritt, ist sein Ehrgeiz geweckt, und er zieht in den Wahlkampf. Schnell wird klar, dass mehr hinter dem Todesfall in den Bergen steckt als ein tragisches Unglück. Kluftinger steht vor der wichtigen Frage: Warum musste der Kollege sterben? Und was bedeutet das für die Sicherheit des bekannten Ex-Politikers, dessen Bodyguard er war?

(c) Der Audio Verlag
Bernhard Aichner, Yoko
Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, in eine kleine Manufaktur umwandelt. Mit Hingabe verpackt sie fortan das Glück in Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen. Sie ist verliebt, ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit, doch von einem Moment zum anderen zerbricht alles.
Yoko liefert eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant aus, und als sie versucht, einem kleinen Hund im Hinterhof zu helfen, wird sie für ihre Courage von dessen Peinigern bestraft. Der Hund stirbt. Und Yokos Albtraum beginnt.
Noch ahnt sie nicht, mit wem sie es zu tun hat. Wie viel Leid über sie hereinbrechen und mit welch ungeahnter Härte sie sich dafür rächen wird. Ihr wird alles genommen, was ihr lieb ist. Und deshalb schlägt Yoko zurück. Erbarmungslos.

Wundertraum (c) Wladimir Kaminer
Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen
Kaum jemand ist so neugierig auf seine Nachbarn wie Wladimir Kaminer, egal ob es um einzelne Menschen geht oder ganze Länder. Als Gast an fremden Tischen verleibt man sich nicht nur die Kultur der anderen ein, man erfährt auch deren Träume, Sorgen und Hoffnungen. „Ich nehme das Essen zum Anlass, um die Alt-, Neu- und Möchtegern-Europäer von ihrer Schokoladenseite zu zeigen. Das Thema Essen scheint der letzte verlässliche Zusammenhalt in unseren immer weiter auseinander bröselnden Gesellschaften zu sein. Tatsächlich spielt das Essen eine zweitrangige Rolle, es wird als Vorwand genutzt, um von den Menschen zu erzählen. Es geht um wunderbare Länder: Serbien, Bulgarien, Portugal, die Republik Moldau – und Deutschland ist auch dabei.“ (Kaminer)
Im Dezember stellte Wladimir Kaminer sein Buch einem begeisterten Publikum in der Brunsviga vor.

Hörbuch-Cover Eschbach (c) Lübbe-Verlag
Andreas Eschbach, Die Abschaffung des Todes
Drei hochkarätige Unternehmer aus dem Silicon Valley wollen ein zweites »Manhattan Projekt« ins Leben rufen. Nur ist das Ziel noch ehrgeiziger als damals die Entwicklung der Atombombe: Sie wollen den Tod abschaffen. Der Journalist James Windover entdeckt jedoch, dass die Unternehmer, während sie von Investoren Milliarden sammeln, insgeheim versuchen, einen Schriftsteller zum Schweigen zu bringen — weil sie eine Story fürchten, die er geschrieben hat. Was steht darin, das das Projekt gefährden könnte? James begibt sich auf die Suche nach dem Mann und gerät rasch selbst in tödliche Gefahr …

Ada Hörbuch-Cover HörbuchHamburg
Christian Berkel, „Ada“
Christian Berkel ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schauspieler in Deutschland sondern auch als Schriftsteller sehr erfolgreich. In seinem Bestseller-Erstlingswerk „Der Apfelbaum“ hat er die wahre Geschichte seiner jüdischen Großmutter und jüdischen Mutter erzählt. Eine Geschichte, die er in „Ada“ fortsetzt. Diesmal kehrt die Mutter, zusammen mit Tochter Ada, nach dem Krieg aus dem argentinischen Exil ins zerstörte Berlin zurück.
Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt. – In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

(c) Dumont-Verlag
Caroline Wahl, Windstärke 17
Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg –, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.