Woche 18/2025

Hannah Grosch

Bodyparts (Raufaser Tonträger)

Es ist schwierig die Musik von Hannah Grosch in konkrete Worte zu fassen, da „Bodyparts“ eine Vielzahl an unterschiedlichen Einflüssen vereint und sich in den Klangwelten etwa einer PJ Harvey oder Björk und manchmal auch Fever Ray bewegt. Neben den greifbaren Melodien tauchen immer wieder Elemente auf, die deutlich abstrakter wirken: da beginnen Songs mit dem Griff in die Saiten, wie zufällig erscheinendes Lachen endet ein anderer, aufwärmend erhebt sich die elektronische Orgel über katzenartige Seufzer, wabernde Sounds untermalen die Melodien und tragen komplexe Stimmungen.

Das Fundament von Hannah Groschs Songs besteht vor allem aus warmen Klängen, die ineinander wabern und ein dichtes Gewächs bilden. Im Fokus steht dabei ihre vielseitige und verspielte Stimme, die stets ruhig und gewissermaßen mühelos durch die komplexen Stücke führt.
In manchen Momenten singt Grosch dabei in Figurationen, die eine eigene Welt erstehen lassen und die Geschichte über den Text hinaus erzählen. „Bodyparts“ ist ein Album, das sich inmitten von ganz viel Stillstand entwickelte und neue Soundgeflechte wachsen ließ, die nach und nach zu einem großen Ganzen wurden.

Gemeinsam mit Co-Produzent Bastian Udiljak hat Hannah Grosch die komplexen Kompositionen in zugängliche Songs gebracht und zu einem intensiven Hörerlebnis geformt. Das Album (VÖ 26.4.2025) bringt die einzelnen Teile einer vielseitigen Künstlerin zusammen, die sich Zeit gelassen hat, Neues zu erschaffen. Eine Erforschung in allen Winkeln, eine Reise in ein Labyrinth aus Geschichten, Figuren und Erlebnissen. Anspieltipps: „Heating“ und „Ghost Between The Bars“.