Woche 20/2025

José James

1978: Revenge of the Dragon“ (Rainbow Blonde Records)

José James kann einfach nicht die Finger von den 70er Jahren lassen. Der Sänger, Songwriter, Bandleader und Produzent wurde 1978 geboren, aber in den letzten 17 Jahren seiner von Grund auf zukunftsweisenden Musik wird er immer wieder in diese Zeit zurückgeholt.

Sein Durchbruch bei Blue Note im Jahr 2013, No Beginning No End“, ließ die hooky, funky, jazzlastige Songkunst von damals mit den Ohren eines modernen Crate-Diggers wieder aufleben. Auf „No Beginning No End 2“ aus dem Jahr 2020 – James‘ Debüt auf seinem eigenen Label Rainbow Blonde Records – ging er mit einer kleinen Armee von gefeierten Eklektikern durch das Portal zurück.

„Ich bin immer noch fasziniert von der Spannung in dieser Ära, in der all diese scheinbar widersprüchlichen Dinge gleichzeitig passierten“, sagt JosßeJames. „Die Loft-Szene, die Jazz-Szene, Elton und Billy, Bob Marley, die Isleys, Funkadelic, Disco, die auf eine Art und Weise war, die wir heute noch nicht einmal verstehen… Und dann ist da noch die Entwicklung von Hip-Hop, Punkrock und explodierendem

Nun folgt mit „1978: Revenge of the Dragon“ (VÖ16. Mai 2025) das in einem einzigen Take live auf Band im Dreamland-Studio aufgenommen wurde – einer restaurierten Kirche aus dem 19. Jahrhundert in der Nähe von Woodstock, New York sein neuestes Werk, Es verbindet die rohe Energie des Punks mit Jazz, Soul und Funk und enthält eine Mischung aus vier Originalen und vier neu interpretierten Klassikern von den Rolling Stones, Herbie Hancock, den Bee Gees und Michael Jackson. James ist ja durchausbekannt für seine Verschmelzung von zeitgenössischem Jazz mit Hip-Hop, Soul, Funk, Pop und Rock.

Obwohl es nicht unüblich für ihn ist, viele Kollaboratoren dabei zu haben, hat José José James für dieses Album eine enge Crew versammelt. Er selbst und Taali am Gesang, BIGYUKI an den Tasten, Jharis Yokley am Schlagzeug und David Ginyard und Kyle Miles am Bass. Dazu kommt eine All-Star-Bläsergruppe: Takuya Kuroda (tp), Ebban Dorsey (as) und Ronin Ben Wendel (ts). Sie haben sich im Dreamland-Studio (s.o.) eingerichtet und live auf Band aufgenommen – „eine kleine Hommage an den Aufstieg des Punk“, sagt James. Anspieltipps: „Last Call At The Mudd Club“ und „Miss You“.