Woche 14/2022

Gunwood

Dream Boat Jane (Zamora)

Wer beim Bandnamen „Gunwood“ an Waffen denkt, liegt falsch – das „Gun“ im Namen steht für Gunnar Ellwanger, einem in England geborenen Musiker mit deutschen Eltern und einem skandinavischen Vornamen. Seine Kindheit verbrachte er in Deutschland, seine Jugend in einem Pariser Vorort; weitere Stationen u.a. in der Schweiz schlossen sich an, bedingt durch den Beruf seines Vaters. „Wood“ wiederum steht für den Baum, seine Wurzeln und Sprossen, die wie Lebenswege zusammen- und wieder auseinanderfließen, die zerbrechen oder wieder erstarken.

Zum Trio wurde Gunwood 2013, als Gunnar Ellwanger in einem Proberaum den Bassisten Joao Francisco (Jeff) Preto und den Schlagzeuger und Perkussionisten David Jarry Lacombe traf und schnell das Potential in ihrem Zusammenspiel erkannte. Beide hatten schon ein Jahrzehnt an Studio- und Bühnenerfahrung u.a. mit ihrer Indie-Band Mamienco gesammelt und beherrschen eine breite Palette an Instrumenten, vom Banjo über die Ukulele und die Mundharmonika bis zur Perkussion, gerne auch mal alles gleichzeitig. So spielt David bei einigen der Stücke nicht nur Schlagzeug, sondern auch Keyboards und singt.

Nicht zu vergessen ihr Gesangsvermögen, für Gunnar ganz besonders wichtig, da er schon immer viel für Harmoniegesang übrig hatte. „Als Kind kam ich auf ganz natürliche Weise zum Gesang“, sagt er. „Meine protestantischen Großeltern lebten in einem Bruderhof in England, wo sie viel Gospel sangen. Diese Vielstimmigkeit mochte ich immer gerne, davon war ich besonders beeindruckt“. Ellwanger ist zwar Gründer und (zumindest halber) Namensgeber des Trios, aber Jeff Preto und David Lacombe sind an vielen der Studio- und Live-Arrangements sowie an Entscheidungen über Musikclips, Artwork und mehr beteiligt.

Die musikalischen Einflüsse auf Gunnar Ellwanger waren vielfältig. In seiner Kindheit und Jugend waren es vor allem aus der Stereoanlage seiner Eltern schallender Rock und Blues von Janis Joplin oder den Rolling Stones, Boogie-Woogie und Soul über seine Mutter und irischer wie auch amerikanischer Folk, Bluegrass und Blues durch seinen Vater, einen passionierten Amateurmusiker. „Meine ersten Versuche auf der Gitarre“, erinnert sich Gunnar, „waren entweder als Begleitung zu seiner Geige oder wenn er in vielen langen Stunden im Keller Blues spielte. Schon früh, als ich zehn oder elf war, hatte ich kleine Gigs auf der Bühne.“ (Photo © ub-comm)