Der Maikäfer - Foto: pixabay

Treffpunkt Garten

Das Magazin für Naturliebhaber

Alle 4 Wochen, Dienstag 19.00 Uhr – Wdh. Mittwoch 9.00 Uhr

Im Mittelpunkt stehen Themen wie die jahreszeitlichen Arbeiten im Garten, Rasen-und Rosenschnitt, Nützlinge/Schädlinge, Anlegen eines Kräuterbeetes oder Tipps zur Auswahl bei der Pflanzung eines neuen Obstgehölzes – regelmäßige kompetente Gesprächspartner sind u.a  Claudia Heger, Diplom Biologin und Gartenexpertin, sowie Gärtnermeister Burkhard Bohne vom Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig.

Beiträge zu Themen aus Natur und Umwelt ergänzen die Sendung von und mit Ines Rahaus.

Feste Rubriken in Zusammenarbeit mit:

– Dipl. Biologin Claudia Heger, Gartenexpertin

– Burkhard Bohne vom Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig

– Kalle Weber vom FEMO – Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen

THEMEN DER SENDUNG

Blumenzwiebeln – Foto (c) Rahaus

Blumenzwiebeln, Rosen- und Grünkohl warten auf den Frost, Artenvielfalt und Biodiversität

Graubraun unscheinbar die Zwiebel, doch große Farbenpracht im Frühling. Frühblüher nennt man alle Pflanzenarten, die als erste im Jahr blühen. Die Pflanzen legen schon nach der Blüte Vorräte für die nächste Saison an. Sie speichern also Ihre Energie in Zwiebel, Wurzelknolle oder Erdsprossen (Rhizom), um dann, ganz zeitig im
Frühjahr wieder auszutreiben, weiß Claudia Heger. Zu den bekanntesten, die Zwiebeln bilden, gehören Schneeglöckchen, Winterling, Narzisse, Tulpe, Hyazinthe und Märzenbecher.

Im Gemüsebeet ist es grün, Rosen- und Grünkohl wachsen noch und warten auf den Frost. Die Bitterstoffe werden dann teilweise in Zucker umgewandelt, machen das Gemüse schmackhaft. Für frische Würze im Frühjahr sorgen Wintersteckziebeln und Pflanzknoblauch, sagt die Gartenexpertin.

Die intensive Landwirtschaft wird oft genannt, wenn es um Verursachung von Artenschwund und Umweltschäden an der Ressource Natur geht. Es gibt viele Programme an denen Landwirte nach Antragstellung teilnehmen können. Seit 2020 gebündelt im Programm „ Der niedersächsische Weg“. Ziel ist es, die Artenvielfalt und Biodiversität wieder zu erhöhen. Auch ein Monitoring ist nötig, ob die Maßnahmen greifen. Komplex und
zeitaufwendig und doch ein hoffnungsvoller Anfang, meint Naturschützer Karl Friedrich Weber.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Apfel – Foto (c) Rahausl

Sommerschnitt bei Apfelbäumen, neues Erdbeerbeet anlegen, Naturschutz ins Grundgesetz, das“Jahr des Gärtners“

Boskop und Elstar sind Apfelsorten, die zu Alternanz neigen. In einem Jahr haben sie sehr viele kleine, im zweiten Jahr dann kaum Früchte. Um zu einem gleichmäßigen Ertrag zu kommen, rät Claudia Heger zum Sommerschnitt bei Apfelbäumen.
Im abgeernteten Erdbeerbeet pflanzt die Gartenexpertin den jeweils ersten Senker einer Erdbeerpflanze in ein neues Beet. Beliebte Sorten sind Malvina, Florence oder Korona. Um zu vermeiden, dass Frost im Frühjahr die Blüte und damit die ganze Ernte schädigt, ist es klug spät-, früh- und sehr frühblühende Sorten zu pflanzen.
In einigen Staaten der Welt sind die Rechte der Natur im Grundgesetz verankert. Karl Friedrich Weber hält das auch in Deutschland für sinnvoll. In der jetzigen gesetzlichen Definition ist die Natur ein Objekt. Erklärte man sie zum Subjekt, könnte ihr Recht auch durchgesetzt werden. Ein langer komplizierter Weg.
Karel Capek war ein tchechischer Schriftsteller, Journalist, Fotograf und Gärtner. Sein Buch „Das Jahr des Gärtners“ aus dem Jahr 1929 beschreibt Monat für Monat großartig zeitlos das Gartenjahr. Im September feut er sich an blühenden Astern und Dahlien und legt einen Steingarten an.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Ludwigsgarten (c) Ines Rahaus

Sommer, Sonne, Ferienzeit!

Die „grüne Truppe“ vom Ludwigsgarten stellt sich vor. Der Garten am Mittelweg in Braunschweig versteht sich als Gemeinschaftsgarten, der gemeintschaftlich bewirtschaftet und gestaltet wird, indem Menschen aktiv an Planung, Pflege und Nutzung beteiligt sind, so das Leitungsteam Stefan Röther und Dr. Falko Feldmann.
Schloß Altenhausen aus dem 12. Jahrhundert am Flechtinger Höhenzug in Sachsen Anhalt ist eine alte Wehr- und Ritterburg. Gelände und Schloßpark versetzten den Besucher in vergangene Zeiten. Wer sich für Geologie interessiert, sagt Karl-Friedrich Weber, sollte sich etwas vorbilden, dann entdeckt er Erstaunliches.
Im eigenen Garten rascheln die Saattütchen. Hiergebliebene säen und pflegen unter anderen Asia-Salate. Sie stammen hauptsächlich aus Ostasien und zeichnen sich durch ihre unterschiedlichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen aus, die von mild-nussig bis scharf-pikant reichen.
Für Fernurlauber empfiehlt sich die Aussaat von Gründüngung, sagt Gartenexpertin Claudia Heger. Gründüngung bezeichnet das gezielte Anpflanzen auf Flächen, die sonst brach liegen würden und dient der Bodenverbesserung. Beliebt und unkompliziert sind Phacelia und Serradella.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Rote Sinfonie – Foto (c) Rahaus

Beeren-Sinfonie in Rot, Star im Juni: die Rose, Vater der Umweltbewegung: Alexander von Humboldt, Küchenkräuter im Garten: Petersilie und Dill.

Sinfonie in Rot. Erdbeeren, Johannisbeeren und Kirschen leuchten um die Wette. Meteorologisch wie kalendarisch ist der Sommer da. Erdbeeren gehören zu den Rosengewächsen. Ihre Hochsaison ist im Juni und Juli. Die späte Sorte Malwina ist äußerst robust und liefert dazu große feste aromatische dunkelrote Früchte, sagt Claudia Heger.
Ebenfalls ein Star im Juni-Sommer-Garten ist die Rose. Alle Rosen haben Stacheln und bilden Hagebutten. Gefüllte und ungefüllte Blüten, mit oder ohne Duft, 20cm niedrig oder bis zu 4m hoch, die Vielfalt ist enorm. Voraussetzung für gutes Wachstum ist ein geeigneter Standort, der richtige Boden und ausreichend Nährstoffe und Wasser, weiß die Gartenexpertin.
Der Naturforscher Alexander von Humboldt lebte vor 200 Jahren. Bei seinen Reisen dokumentierte er Wetterdaten, Vorkommen von Pflanzen und Tieren, machte geologische Beobachtungen und kam zu der Erkenntnis, dass alles mit allem zusammenhängt. Der Universalgelehrte gilt heute als Vater der Umweltbewegung. Karl-Friedrich Weber stellt fest, dass wir heute noch von Humboldt lernen können.
Petersilie und Dill sind unsere liebsten und bekanntesten Küchenkräuter. Doch bei der Kultivierung im eigenen Garten gibt es Probleme. Der Dill macht was er will und Petersilie sollte Jahr für Jahr den Standort wechseln, so Gärtnermeister und Kräuterexperte Burkhard Bohne. Außerdem ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Kräuterblätter und – blüten zu ernten und zu trocknen. Zum Beispiel Minzblätter und Ringelblumenblüten.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Wasser ist Leben, die Rasenpflege und Natur schützen, aber wie?

Wasser ist Leben. Ob mit Gießkanne oder computergesteuertem Tröpfchenensystem, außer Nährstoffen und Licht brauchen Pflanzen Wasser. Gärtnermeister Burkhard Bohne gibt Tipps zum sparsamen, aber effizienten Umgang mit dem kühlen Nass im Garten. Pflanzen kann man zu geringerem Wasserverbrauch erziehen, sagt er.

Wohl dem der von Freunden eine Kiste mit vorgezogenen Pflanzen überreicht bekommt. Claudia Heger kriegt nicht alles unter in ihrem Garten. Liebevoll vorgezogene Tomaten, Andenbeeren, Paprika, Chili und Artischocken wechseln den Besitzer. Jetzt nach den Eisheiligen kann alles ins Beet.
Außerdem thematisiert die Gartenexpertin die Rasenpflege. Was so selbstverständlich erscheint, eine schöne satt grüne Fläche zum Relaxen, für Spiel und Freizeit, erfordert einige Anstrengungen. Zunächst vertikutieren, dann düngen und regelmäßig mähen. Bei der Neuanlage einer Rasenfläche und der Auswahl des passenden Saatguts gibt es einiges zu bedenken.

Natur schützen, aber wie? Karl Friedrich Weber beschäftigt sich schon viele Jahre damit. Er kam zu der Erkenntnis, dass es zweifellos gut ist einzelne Tier-und Pflanzenarten, die im Bestand gefährdet sind, zu schützen. Zielgerichteter sei es jedoch, große Landflächen unter Schutz zu stellen, so kann sich Natur in aller Vielfalt ungestört ohne menschlichen Eingriff entwickeln. Sie hilft sich selbst.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Apfelblüte und Eisheilige, die Stunde der Gartenvögel und das Thema Wolf.

Die Apfelblüte ist laut Phänologischem Kalender die Zeigerpflanze des Vollfrühlings. Der Winter ist vorbei! Trotzdem kann es bis zu den Eisheiligen Ende Mai noch kühle Nächte geben. Gartenexpertin Claudia Heger pflanzt Dahlien, Begonien und Canna in Kübel. Gurke, Zucchini und Kürbis zieht sie als Schneckenschutz im Topf vor.

Am 9. bis 11. Mai 2025 kann man an der bundesweiten Aktion „Stunde der Gartenvögel“ des NABU  (Naturschutzbund Deutschland) teilnehmen. An einem dieser Tage kann jeder eine Stunde lang Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen. Die Leiterin der Geschäftsstelle Süd-Ostniedersachsen Josefine Stangenberg gibt darüber hinaus Tipps zur naturnahen Gartengestaltung.

Der Wolf in Europa und unserer Region wird immer ein kontroverses und oft emotional diskutiertes Thema bleiben. Naturschützer Karl-Friedrich Weber will zur Versachlichung beitragen. „In den letzten Jahrzehnten gab es in der gesamten Hemisphäre in der Wölfe leben keinen aktiven Wolfsangriff auf Menschen“, sagt er.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Forsythie – Foto (c) Rahaus

Gartenarbeiten im Frühjahr, Veranstaltungen im Botanischen Garten BS, Gewerbegebiete vs Naturräume und die Vogelwelt im Frühjahr.

Die Forsythie blüht, dauerhaft starker Frost ist nicht mehr zu erwarten, auf ins neue Gartenjahr. Unter vielem anderen steht der Rosenschnitt an. Bei Polyantha- und Edelrosen gilt es, mit kaltem Herz und scharfer Schere bis auf 10-15 cm zurückzuschneiden. Bei Kletter- und Strauchrosen werden einzelne alte Triebe an der Basis entfernt, bei Bodendecker- und Zwergrosen schneidet man etwa ein Drittel zurück, sagt Gartenexpertin Claudia Heger.

Im Botanischen Garten wurden Anfang des Jahres das Bromelien- und das Sukkulentengewächshaus umgestaltet und waren deshalb geschlossen. Nun ist alles wieder zugänglich. Draußen locken die Frühjahrsblüher in den Garten und Michael Kraft beginnt wieder mit seinen Führungen. Der Leiter des Botanischen Gartens stellt darüber hinaus die Veranstaltungen im Lauf des Jahres vor.

Im Raumordnungsplan unserer Region gibt es viele verschiedene Interessen. Landwirte brauchen Ackerflächen, die Energiewirtschaft möchte Windräder und Photovoltaikanlagen installieren, die Wirtschaft braucht Gewerbegebiete. Naturschützer Karl Friedrich Weber sagt, für die Natur sind größere zusammenhängende Flächen als Lebensräume für Kraniche, Gänse, Wildkatze, kleine Säugetiere und Raubvögel unerlässlich, wie z.B. im Wohld (niederdeutsch für Wald) bei Schandelah.

Nicht vorstellbar, dass kein Vogelgezwitscher mehr in der Luft liegt, aber die natürlichen Lebensräume für viele Vögel schwinden. Neben Nistkästen und Futterstellen sind im eigenen Garten entsprechende Bepflanzung, wie blühende Büsche, Hecken, Bäume und manch wilde Ecke für die Vogelwelt, aber auch für Insekten und die Kleintierwelt sinnvoll, berichtet Josefine Stangenberg, die Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen in SalzgitterLebenstedt.

Wiederholung: Mittwoch 9 Uhr

Hagebutte - Foto (c) Rahaus

Hagebutte – Foto (c) Rahaus

Vogelfütterung, Nachhaltigkeitszentrum, Geopark Harz-Braunschweiger Land Ostfalen

Wer Rosen im Garten hat, kann sich jetzt an den leuchtend roten Hagebutten erfreuen. Für uns sind sie Augenweide und herbstlich winterlicher Schmuck, Vögel entdecken die Fruchtstände als Futterquelle. Ebenso gut für die Vogelwelt ist die Pflanzung von Feuerdorn, Pfaffenhütchen und Kornelkirschen erzählt Claudia Heger.
Für die Ganzjahresfütterung eignen sich Futterspender in zylindrischen Formen für geschälte Erdnusskerne, ebenso wie Mischfutter aus verschiedenen Sämereien. Fettfutter in Blöcken oder in Gläsern sind bei den Vögeln sehr beliebt. Meisenknödel nicht zu vergessen, am besten ohne Netz. Die Gartenexpertin rät zu Futterstellen in denen die Vögel nicht herum hüpfen können, da sie leicht verschmutzen.
Das Nachhaltigkeitszentrum (NHZ) wurde am 26.Oktober 2024 am Bohlweg 55 in Braunschweig eröffnet. Hier kann man sein eigenes Alltags- und Umweltverhalten testen, zum Beispiel in der Musterwohnung und im Musterladen. Am Eröffnungstag waren 19 Braunschweiger Organisationen und Initiativen vor Ort, die zukünftig Workshops und Vorträge im NHZ anbieten wollen. Alle Menschen sind eingeladen, die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich, sagt Ute Koopmann von der Stadt Braunschweig.
Karl Friedrich Weber ist uns bekannt als Umweltschützer unserer Region. Unter seiner Mitwirkung entstand der Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen. Mehr und mehr beschäftigen ihn Umweltthemen aus dem Bereich Klima, Energie und nachhaltige Forstwirtschaft, denn das sind die Grundvoraussetzungen, dass wir auch in Zukunft die Geoparkpfade mit Freude an intakter Natur genießen können. Eine Analyse zum Energiehaushalt der Erde.

Wiederholung: Mittwoch um 9 Uhr

14.10.2025 um 19:00 Uhr
19:00 — 20:00

TREFFPUNKTGARTEN@OKERWELLE.DE