Buchtipps

Buch-Empfehlungen aus der Lesezeit-Redaktion

Ivar Leon Menger, Finster

Mai 1986. Ein 13-jähriger Junge verschwindet spurlos vom Jahrmarkt in Katzenbrunn. Das passiert nicht zum ersten Mal. Seit Jahren werden in dem kleinen Dorf im Odenwald immer wieder Kinder als vermisst gemeldet. Hans J. Stahl, Kriminalkommissar a. D., beschließt daraufhin, die Ermittlungen an den seither ungelösten Fällen wieder aufzunehmen und auf eigene Faust weiterzuführen. Er kehrt zurück nach Katzenbrunn, das vor allem für seine psychiatrische Klinik bekannt ist. Dabei stößt er auf verstörende Geheimnisse. Während er den wenigen Spuren nachgeht, verschwindet ein weiterer Junge. Stahl läuft die Zeit davon.

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Wladimir Kaminer, Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen

Kaum jemand ist so neugierig auf seine Nachbarn wie Wladimir Kaminer, egal ob es um einzelne Menschen oder ganze Länder geht. Und wie könnte man einander besser kennenlernen als beim gemeinsamen Essen? Als Gast an fremden Tischen verleibt man sich nicht nur die Kultur den anderen ein, man erfährt auch deren Träume, Wünsche, Sorgen und Hoffnungen. Seine Streifzüge zeigen ein Europa, das so vielfältig, bunt und überraschend ist wie seine Speisen. Einen Appetithappen gibt es in Pandora.
Live können Sie Kaminer erleben am 13. Dezember um 19:00 Uhr in der Brunsviga, wenn er von den genossenen Delikatessen berichtet.

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Christoph Wortberg, „Gussie“

Der Autor, Jahrgang 1963, hat Philosophie, Germanistik und Geschichte studiert. Er ist auch gelernter Schauspieler und seit vielen Jahren Drehbuchautor, Autor preisgekrönter Jugendromane sowie mehrerer Kriminalromane. Sein neues Buch „Gussie“ ist ein Roman über das Schicksal von Auguste Zinsser, genannt Gussi, der 2. Frau Konrad Adenauers und auch über eine Zeit voller Umbrüche.

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Marc-Uwe Kling, Views

Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. BKA Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens »Aktiver Heimatschutz« gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?

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Tode, die wir sterben

Der Mord an einem dreizehnjährigen Jungen in Malmö sorgt landesweit für Schlagzeilen und setzt die Polizei maximal unter Druck. Ein neues Ermittlerduo soll den Mord aufklären – und weitere verhindern …
Bei einem Drive-by-Shooting im Brennpunktviertel Hermodsdal wird ein Teenager erschossen. Polizeiführung und Presse legen sich schnell fest: ein weiterer tragischer Tiefpunkt in den landesweit eskalierenden Drogenbandenkriegen. Der undankbare Fall wird an den frischverwitweten Kommissar Jon Nordh und die strafversetzte nordschwedische Ermittlerin Svea Karhuu delegiert. Schnell geraten die beiden zwischen die Fronten der brutal geführten Revierkämpfe um schnelles Geld, Macht, Ehre – und Vergeltung. Als der beste Freund des toten Jungen untertaucht, sieht es nach einem Verrat aus. Doch nach einem weiteren Mord überschlagen sich die Ereignisse und das ungleiche Ermittlerpaar muss innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Team zusammenwachsen.

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Lenz Koppelstätter – Was der See birgt

Am Ufer des Gardasees blinken Blaulichter. Im Jachthafen von Riva wurde ein Toter gefunden. Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung, ist immer zur Stelle, wenn am See etwas passiert. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie das Opfer kannte. Mehr noch: Sie war eine der Letzten, die den jungen Mann lebend gesehen hat. Während die Polizei im Dunkeln tappt, beginnt die Journalistin zu recherchieren. Unterstützung bekommt sie von ihrem schrulligen Onkel Francesco und der Chefredakteurin Elvira. Die Spuren führen sie zur ehemaligen Residenz des Schriftstellers Gabriele D’Annunzio, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Auf dem prunkvollen Anwesen, das heute ein Museum ist, werden geheimnisvolle Feste ausgerichtet. Je tiefer die drei graben, desto mehr Rätsel tauchen auf: Was hat es mit dem goldenen Anhänger auf sich, der im Rachen der Leiche steckte? Und wie hängt das alles mit Giannas Vater zusammen, dem legendären Investigativ-Journalisten, der vor einem Jahr spurlos verschwand? Die Suche nach Antworten bringt das Trio an seine Grenzen

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Dr. Alfred Walz: „Der Braunschweiger Burglöwe – Deutungen und Geschichte des Monuments“

So heißt ein populärwissenschaftliches Sachbuch, das im März neu auf den Markt gekommen ist. Geschrieben wurde es von Dr. Alfred Walz, der viele Jahre in verantwortlicher Funktion im HAUM gearbeitet hat. Im Interview mit dem Autor stellen wir Inhalt und Hintergründe des Buchs vor, das für 19,95€ im Buchhandel erhältlich ist.

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Martin Walker: „Im Château“

Der sechzehnte Fall für Bruno, Chef de police. Bruno im Sondereinsatz: Eine Gruppe alter Freunde, die sich aus dem Silicon Valley kennen, trifft sich alljährlich zu einer Urlaubswoche, diesmal im wunderschönen, luxuriösen Château de Rouffillac. Doch im Vorfeld wird einer von ihnen, Brice Kerquelin, Opfer eines mysteriösen »Unfalls«, und Bruno wird zum Schutz der kleinen Runde abgeordnet. Aber nicht nur sein Scharfsinn, sondern auch seine Kochkünste sind gefragt: In der Abgeschiedenheit des Schlosses wappnet er sich gegen Übergriffe und sorgt mit Estragonhühnchen und Tarte tatin fürs leibliche Wohl.

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Ingrid Noll: „Gruß aus der Küche“

Irma, 40, klein, temperamentvoll und kugelrund, ist die Inhaberin und kreative Köchin des vegetarischen Restaurants »Aubergine«. Sie beschäftigt eine recht diverse Truppe von Angestellten: Lucy, 17, rothaariges Enfant terrible; die Hilfsköchin Nicole, Irmas Busenfreundin; den ehemaligen Weltreisenden Josch, 32, Kellner und Manager ohne Ausbildung; und Vinzent, über 80, den einsamen Gemüsemann, der beim Gemüseschnippeln hilft und angeblich fast taub ist. Alle sind irgendwie aufeinander angewiesen, haben unerfüllte Wünsche, aber auch dunkle Flecken auf der Seele, es menschelt und kriselt gewaltig, und vor allem der unauffällige Gemüsemann sorgt für Überraschungen.

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Das große Finale der Bestsellerreihe von Jussi Adler-Olsen: »Verraten. Der zehnte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q«

Vor mehr als 15 Jahren erschuf Jussi Adler-Olsen mit dem ersten Fall für Kommissar Carl Mørck den Beginn einer Krimi-Reihe, die seither Fans auf der ganzen Welt in Atem hält: Unfreiwillig ins Kellerbüro des Polizeireviers versetzt, ist Mørck als Leiter des neuen Sonderdezernats Q für die Aufklärung alter, ungelöster Fälle zuständig – und inzwischen ist klar, dass es dabei alles andere als langweilig wird!

In seinem zehnten Fall wird Carl Mørck von der eigenen Vergangenheit eingeholt: Viele Jahre ist es her, dass der Kommissar auf Bitte seines Freundes und Kollegen Anker Høyer einen Koffer auf dem Dachboden verstaut hat – ohne ihn jemals zu öffnen. Als darin Drogen und eine große Menge Bargeld zum Vorschein kommen, wird Carl selbst zum Beschuldigten. Im Gefängnis kämpft er um seine Freilassung und gegen die Anfeindungen seiner Mitgefangenen, und ahnt dabei nicht, dass in kriminellen Kreisen längst jemand auf seinen Kopf angesetzt ist …

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Lesezeit: Autorenkreis Peiner Land

Im Mittelpunkt der aktuellen Lesezeit-Sendung steht der Autorenkreis Peiner Land, eine Gruppe von Literaturinteressierten, die selber Texte schreiben, sich dabei unterstützen und gemeinsame Lesungen veranstalten. Wobei der Wirkungskreis und das Einzugsgebiet der Gruppe sich nicht auf die Region Peine beschränken, sondern sich auch z.B. bis nach Braunschweig erstrecken. In Studiogesprächen mit Mitgliedern des Autorenkreises erfahren wir Interessantes über die beiden groß angelegten Anthologien „800 Jahre Peine – Zum Andenken & Nachdenken“ und „Härke mach’s gut! – ein Abgesang“.

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Dora Heldt, Mathilda oder Irgendwer stirbt immer

Mathilda liebt ihr Dorf Dettebüll in Nordfriesland, seine Einwohner und ihre Familie. Na ja, bis auf Ilse, ihre Mutter, vielleicht. Ilse ist – im Gegensatz zu Mathilda – eine Ausgeburt an Boshaftigkeit und Niedertracht. Veränderungen sind Mathilda ein Gräuel, und so kämpft sie seit vierzig Jahren um Harmonie in der Familie.

Doch dann gerät Mathilda und mit ihr ganz Dettebüll in einen Strudel von Ereignissen, die den Frieden in ihrem Dorf gründlich aus den Angeln heben: Dubiose Männer in dunklen Anzügen interessieren sich plötzlich für die endlosen Wiesen von Dettebüll. Unruhe macht sich breit unter der Dorfbevölkerung. Und noch bevor Mathilda sich auf all das einen Reim machen kann, gibt es die erste Tote: Ilse kommt bei einem tragischen Unfall (unter Einwirkung von Tiefkühlkost) ums Leben. Und sie wird nicht die einzige Tote bleiben.

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Rechtsmedizin-Thriller „Mit kalter Präzision“ von Michael Tsokos

Die Ehefrau des renommierten Schönheitschirurgen Roderich Kracht wurde in ihrer Villa in einem exklusiven Berliner Wohnort stranguliert. Da Roderich Kracht ein einflussreicher Mann ist, mit vielen prominenten Freunden, die für sich, ihre Frauen oder Geliebten seine Dienste diskret in Anspruch genommen haben, zieht der Fall schnell Kreise in die Höhen von Politik und Justiz. Unter Hochdruck arbeiten die Ermittler und Rechtsmediziner am Tatort. Zusammen mit ihrem Kollegen Jörgensen aus dem Landesinstitut untersucht die deutsch-chinesische Rechtsmedizinerin Sabine Yao die tote Ehefrau. Tötungsart und Todeszeitpunkt sind schnell bestimmt. Und damit scheidet Roderich Kracht sofort als Täter aus, er hat für die Todeszeit seiner Frau ein wasserdichtes Alibi. Aber es tauchen Unstimmigkeiten auf, denn das Stadium der Totenstarre des Opfers sorgt für große Irritationen und lässt alle Experten am festgelegten Todeszeitpunkt zweifeln. Ein rechtsmedizinisches Novum: Totenstarre und die errechnete Todeszeit stimmen partout nicht überein.
Als in einem weiteren Fall, der möglicherweise mit dem Mord in Zusammenhang steht, ebenfalls Unstimmigkeiten auftreten, erkennt Sabine Yao, dass sie von nun an mit größter Vorsicht vorgehen muss. Offensichtlich ist ein Serienkiller mit rechtsmedizinischer Expertise am Werk, der Yao immer einen Schritt voraus ist.

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Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten

Mit Florian Illies kann man Vergangenheit plötzlich als Gegenwart erleben. In »Zauber der Stille« breitet er erstmals die abenteuerlichen Geschichten Caspar David Friedrichs vor uns aus. Eine wilde Zeitreise zu dem Mann, der für die Deutschen die Sehnsucht erfand.

Friedrichs abendliche Himmel wecken seit Jahrhunderten die leidenschaftlichsten Gefühle: Goethe macht ihre Melancholie so rasend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen will, Walt Disney hingegen verliebt sich so heftig in sie, dass er sein »Bambi« nur durch Friedrich’sche Landschaften laufen lässt. Von Hitler so verehrt wie von Rainer Maria Rilke, von Stalin so gehasst wie von den 68ern, von der Mafia so heiß begehrt wie von Leni Riefenstahl – am Beispiel von Caspar David Friedrich werden in diesem mitreißend erzählten Buch 250 Jahre deutscher Geschichte sichtbar. Und Friedrich, der Maler, wird zu einem Menschen aus Fleisch und Blut.

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Dritter Niedersachsen-Krimi von Mario Bekeschus: „Im Eichtal“

Dichter Nebel umhüllt das Eichtalviertel, als unweit der Oker eine zerstückelte Leiche gefunden wird. Noch vor seinem ersten Arbeitstag in Braunschweig eilt Kommissar Wim Schneider zum Fundort. Wenig später taucht eine Fingerkuppe im Naturhistorischen Museum auf. Eine Vermisstenanzeige führt die Ermittler zu einem Jagdverein und einer Hannoverschen Förderstiftung, doch Intrigen erschweren die Polizeiarbeit. Wim und seine Teampartnerin Rosalie ahnen, dass der Täter sie bereits ins Visier genommen hat und sein Werk noch nicht vollendet ist.

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Nele Neuhaus: „Monster“ – Der 11. Taunus-Krimi

Im Feld wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 16-Jährige Larissa wurde erdrosselt. Durch eine DNA-Analyse gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der erst zu einer Haftstrafe verurteilt, aber nach einer Haftbeschwerde auf freien Fuß gesetzt wurde, ins Visier der Polizei. Er kann untertauchen, bevor Pia und Bodenstein mit dem Mann sprechen können.

Auf einer Landstraße im Hintertaunus wird nachts ein Mann von einem Auto erfasst und getötet. Sein Körper ist übersät mit Bisswunden, sein Gesicht entstellt. Der Mann hatte bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet. Wovor ist er geflohen und wer hat ihn so zugerichtet?
Pia und Bodenstein stoßen auf immer mehr rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Ohne es zu ahnen, steuern sie auf eine Katastrophe zu.

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Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt

Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. Der Tote: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, der am Morgen nach den Festtagen unglücklicherweise in ein Drogengeschäft verwickelt wird, was er am Abend mit seinem Leben bezahlt. Von dem wertvollen Paket, das er aufbewahren sollte, fehlt jedoch jede Spur. Nicht unbedingt zur Freude der Beteiligten. Mittendrin in dieser Löwengrube aus Dealern, Fälschern und Betrügern, die dem Paket hinterherjagen, die vier Senioren aus Coopers Chase. Und sie sind wütend, denn der Tote war nicht irgendwer, sondern ein alter Freund von Elizabeths Ehemann Stephen. Zieht euch warm an, möchte man den Ganoven da zurufen – aber nicht, weil gerade Winter ist.

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Ivar Leon Menger, „Angst“

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer …

Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt …

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Christine Brand, Der Feind

Ein bizarrer Mord sorgt für Aufsehen: Ein Mann wurde an sein Bett gefesselt und hingerichtet. An den Füßen trägt er rote Stöckelschuhe. Schnell stellt sich heraus, dass er zuvor eine Drohung erhielt: ein Foto von sich selbst – mit dem Absatz eines Stöckelschuhs im Gesicht. Er ist nicht der Einzige, der solch eine Nachricht bekam. Sind auch die anderen Bedrohten in Gefahr? Gleichzeitig jagt das Team um Polizeichef Sandro Bandini einen Mann, der in einer Frauendisko in einem linken Kulturzentrum um sich schoss. Die Vermutung eines rechtsextremen Hintergrunds liegt nahe, doch TV-Reporterin Milla Nova vermutet ein anderes Motiv: Frauenhass. Gemeinsam mit ihrem blinden Freund Nathaniel taucht sie in die dunkle Welt der Incels ein. Zwei Fälle, bei denen der Hass auf das andere Geschlecht eine vitale Rolle spielt. Ist es Zufall oder besteht ein Zusammenhang?

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Steve Cavanagh, „Liar“

Der irische Autor Steve Cavanagh ist seit einigen Jahren sehr erfolgreich mit seinen Thrillern um den schlitzohrigen New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Auf dem Braunschweiger Krimifestival stellte er mit „Liar“ den vierten Band seiner Eddie-Flynn-Reihe vor:
Leonard Howells schlimmster Albtraum ist Realität: Seine Tochter Caroline wurde entführt und dabei schwer verletzt. Zwar schaltet Howell die Polizei ein, doch nur einem Mann traut er wirklich zu, Caroline zu retten: Eddie Flynn. Eddie weiß, wie es ist, eine Tochter zu verlieren. Und er schwört, Caroline sicher nach Hause zu bringen.
Als ehemaliger Betrüger und jetziger Spitzenanwalt kennt Flynn alle Tricks, mit denen man seine Gegner hinters Licht führen kann. Doch irgendjemand zieht im Hintergrund die Fäden in einem Spiel, das vor vielen Jahren begann. Und in dem Eddie bald nicht mehr weiß, wer die Wahrheit sagt und wer lügt – während Caroline irgendwo verzweifelt um ihr Leben kämpft …

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Robert Seethaler: „Das Café ohne Namen“

Wien im Jahr 1966. Robert Simon verdient sein Brot als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt. Er ist zufrieden mit seinem Leben, doch zwanzig Jahre nach Ende des Krieges hat sich die Stadt aus ihren Trümmern erhoben. Überall wächst das Neue, und auch Simon lässt sich mitreißen. Er pachtet eine Gastwirtschaft und eröffnet sein eigenes Café. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie bringen ihre Geschichten mit – von der Sehnsucht, vom Verlust, vom unverhofften Glück. Sie kommen auf der Suche nach Gesellschaft, manche hoffen sogar auf die Liebe, und während die Stadt um sie herum erwacht, verwandelt sich auch Simons eigenes Leben.

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Tibor Rode, „Der Wald. Er tötet leise.“

Der Wald schlägt zurück – ein packender Ökothriller: Weltweit sorgen anonym verschickte Postsendungen für Aufruhr: Tausende Menschen erhalten scheinbar harmlose Päckchen mit Saatgut. Zwar warnen die Behörden davor, die Samen einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Eine bislang unbekannte, invasive Pflanze breitet sich in rasantem Tempo aus – und bringt auf der ganzen Welt Krankheit und Tod. Denn sie selbst und ihre Pollen sind hochgradig gefährlich.

Der Botaniker Marcus Holland, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht, ist überzeugt, dass wir die pflanzliche Intelligenz bislang unterschätzen. Umso mehr fasziniert ihn der Eindringling und jagt ihm gleichzeitig Angst ein. Seine Suche nach dem Ursprung der Päckchen mit den angsteinflößenden Samen führen ihn und die Archäobiologin Waverly Park von Kanada über China zurück nach Deutschland, wo sie eine schier unglaubliche Entdeckung machen …

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T.C. Boyle: „Blue Skies“

Was passiert, wenn die Natur zurückbeißt? – Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. „Der Planet stirbt, siehst du das nicht?“, wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, den sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet. Mit „Blue Skies“ hat T.C. Boyle den ultimativen Roman über den Alltag in unseren Zeiten geschrieben. Unheimlich, witzig und prophetisch.

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John Grisham: „Feinde“

Der amerikanische Bestseller-Autor John Grisham, der selber viele Jahre als Prozess-Anwalt gearbeitet hat, ist bekannt für spannende Justiz-Thriller. Viele seiner Werke wurden mit hochkarätiger Besetzung fürs Kino verfilmt (Die Akte, der Klient, die Firma, …). Sein aktueller Thriller „Feinde“ spielt in Biloxi, Mississippi:
Die Einwanderersöhne Keith und Hugh wachsen in den Sechzigerjahren gemeinsam auf, verbunden durch eine scheinbar unzerbrechliche Freundschaft. Bis sie sich auf den verschiedenen Seiten des Gesetzes wiederfinden: Keith hat Jura studiert und ist Staatsanwalt geworden. Hugh dagegen arbeitet für seinen Vater, den Boss der Dixie-Mafia. Eine tödliche Feindschaft entsteht, die vor Gericht ein dramatisches Finale findet.

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Frank Goosen: „Spiel ab!“

Förster hat mit Fußball nichts am Hut. Als sein Freund Fränge ihn bittet, gemeinsam mit ihm das Training einer Bochumer Jungendfußballmannschaft zu übernehmen, hält Förster ihn für verrückt. Er hat keine Ahnung von Fußball, von Jugendlichen eigentlich auch nicht. Doch letztendlich willigt er ein, denn es geht in erster Linie darum, Fränges Beziehung zu seinem Sohn Alex, der in der Mannschaft spielt, zu kitten. Pädagogische Unterstützung erhalten sie von dem Lehrer Brocki,, der schon bald zweimal die Woche mit ihnen auf dem Platz steht und seinen Senf dazugibt. Natürlich haben sie die Aufgabe gewaltig unterschätzt, pubertierende Jungs, besser wissende Spielereltern, dubiose Konkurrenztrainer oder Pfeifen als Schiedsrichter machen ihnen zu schaffen. Doch schnell erkennen die drei, dass Toreschießen nicht das Wichtigste ist.

Mit viel Witz, Herz und Insiderwissen beschreibt der Bochumer Frank Goosen eine Saison der Kreisliga, und die drei Männer lernen von den Teenagern mehr, als sie für möglich gehalten hätten

Das Buch „Spiel ab!“ von Frank Goosen ist erschienen bei Kiepenheuer und Witsch und kostet 23,00 €.

Das ungekürzte Hörbuch, vom Autor selbst eingelesen, ist erschienen bei tacheles!, eine mp3-CD, Laufzeit 6 h 50 min und kostet 22,00 €.

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Katrin Burseg: „Adas Fest“

Ein Strandhaus an der französischen Atlantikküste mitten im Sommer. Doch der schöne Schein trügt. Der ansteigende Meeresspiegel verschlingt die Küste, und auch ›Les Vagues‹, an das die 74-jährige Ada vor vielen Jahren ihr Herz verloren hat, droht bei einem der nächsten Herbststürme ins Meer zu kippen. Ein letztes Mal noch möchte Ada ein rauschendes Fest feiern: in Erinnerung an ihren Mann, den berühmten Maler Leo Kwant, zusammen mit ihren Kindern, Freunden von früher und Vincent, dem Restaurantbesitzer aus dem Ort. Als die erwachsenen Töchter mit eigenen Sorgen anreisen, entgeht ihnen zunächst, dass Ada und Vincent etwas verbindet, das mit der Vergangenheit zu tun hat. Doch was Ada all die Jahre vor ihnen verheimlicht hat, ist so aufwühlend und tiefgreifend zugleich – es wird ihrer aller Leben für immer verändern.

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Martin Walker: „Troubadour“

Der fünfzehnte Fall für Bruno, Chef de police: Bruno steckt mitten in den Vorbereitungen für das alljährliche Konzert in Saint-Denis – die Folkband Les Troubadours soll auftreten, die mit ihrem neuesten Hit ›A Song for Catalonia‹ gerade in Spanien für Zündstoff sorgt. Hinweise auf einen geplanten Mordanschlag werden laut. Doch Bruno hat auch anderweitig alle Hände voll zu tun: Er ist zuständig für das Buffet eines Tennisturniers, ein Wildschwein wird über offenem Feuer gebraten, es wird gefeiert und geschlemmt – aber ist es Zufall, dass plötzlich vier junge Tennisasse aus Katalonien so viele Spiele für sich entscheiden?

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John Irving: „Der letzte Sessellift“

„Jeder, der einmal versucht hat zu erklären, was in John Irvings Büchern passiert, ist wohl gescheitert. Das ist Teil ihrer Qualität.“ (Holger Kreitling, Die Welt)
Ein Versuch ist es jedoch allemal wert! Im Frühjahr erschien sein 15. Roman „Der letzte Sessellift“. Geboren 1942 in New Hampshire, lebt Irving in Toronto und ist einer er begnadetsten Erzähler Nordamerikas. Vier seiner Romane wurden verfilmt, 2000 erhielt er den Oscar für die beste Drehbuchadaption von „Gottes Werk und Teufels Beitrag“.

Bekannt ist John Irving für seinen grotesken Humor, sein Maß an Tragik und seine Affinität zum Skurrilen. „Der letzte Sessellift“ ist ein großartiges Plädoyer für mehr Akzeptanz gegenüber sexuellen Minderheiten. „Ich hatte einen jüngeren Bruder und eine Schwester, Zwillinge, die schwul und lesbisch waren.“, sagt er. Wer noch nie etwas von Irving gelesen hat, sollte vielleicht nicht mit diesem Werk einsteigen, für Irving-Kenner ist es ein Fest, zum Heulen schön!

„Der letzte Sessellift“ von John Irving ist erschienen bei Diogenes, umfasst 1088 Seiten und kostet 36,00€. Übersetzt wurde der Roman von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg. Das Hörbuch hat eine Laufzeit von 31 h und 51 min und kostet als Download 32,95€.

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Martin Suter: Melody

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Juristen Tom Elmer, den er gezielt dafür eingestellt hat, seinen Nachlass zu ordnen und ggf. etwas zu beschönigen. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben und stößt auf Widersprüche, Geheimnisse und Überraschungen.

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Miriam Fuchs: „Lost and Dark Places“

im Harz Seit vielen Jahren begeistert Miriam Fuchs die Menschen von ihrer Heimat, dem Harz. Als langjährige Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes, als Buchautorin und nachgefragte Expertin. In ihren Büchern schreibt sie über das positive Lebensgefühl. Dazu hat sie ein ungewöhnliches Buch veröffentlicht: Die „Lost and Dark Places im Harz“. Ein ziemlich dunkles Buch, gesteht Miriam Fuchs.

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Martin Suter: „Melody“

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.

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Jan Beck: „Die Spur”

Mitten in Lissabon wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Anblick ist grotesk: Das Opfer wurde wie eine Statue drapiert. Wenige Tage später folgt ein weiterer grausamer Fund – diesmal am Kapitelplatz in Salzburg, und wieder trägt der Mord dieselbe Handschrift. Über zweitausend Kilometer liegen zwischen den beiden Städten, und doch scheinen die Opfer miteinander verbunden. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand folgen der Spur des Killers, der noch lange nicht genug hat. Bald wird klar, dass die Taten mit einer jungen, einflussreichen Elite aus Top-Talenten zusammenhängen, die mitten in Europa agieren und deren Geheimnisse tödlich sind …

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Reiseführer: „London wie es keiner kennt”

Englands Hauptstadt das ganze Jahr über entdecken: Mit diesem außergewöhnlichen Reiseführer haben Sie die Möglichkeit, die Magie der britischen Millionenstadt in voller Entfaltung zu genießen. Aber auch sonst ist dieses außergewöhnliche London-Buch so randvoll mit Insidertipps, dass kein Wunsch offen bleibt. Egal, welcher Reisetyp Sie sind, oder was Sie und Ihre Begleitung für Vorlieben haben – hier finden Sie ihre ganz individuelle Lieblingstour durch London. Lernen Sie London von einer ganz anderen Seite kennen und lieben!

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Marc Elsberg: „Celsius“

Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weiße Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren. Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reißen. Noch ahnt niemand, dass dies erst der Beginn einer noch viel dramatischeren Entwicklung ist …

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Henri Faber: „Kaltherz“

»Mama ist im Himmel. Jetzt habe ich eine Mami. Aber sie sagt, für das, was sie getan hat, kommt sie in die Hölle.«
Acht Minuten. Länger war die fünfjährige Marie nicht alleine. Doch als ihre Mutter zum Auto zurückkommt, ist Marie spurlos verschwunden. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Es ist ihre letzte Chance, sich als Ermittlerin zu beweisen. Die Suche nach der Wahrheit führt sie in die dunkelsten Kapitel ihrer eigenen Vergangenheit – und zu einer erschreckenden Frage: Warum bleiben gerade in München so viele Kinder verschwunden?

»Ein echter Thriller, auf den Punkt erzählt, hochspannend bis zum Ende.« Arno Strobel

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Markus Mittmann: „Wodka mit Grasgeschmack“

Jetzt auch als Hörbuch: „Wodka mit Grasgeschmack“ – eine Spurensuche an verdrängten Orten und in verdrängten Erlebnissen: Ein VW-Beetle, die Autobahn Richtung Osten, eine Reise zu viert, eine Familie. Eindringlich, bildlich und voller Leben erzählt Markus Mittmann eine Geschichte von heute, legt dabei die unausweichliche Macht der Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft in einen Topf und rührt kräftig um. In mitreißenden Gegensätzen, gewürzt mit entlarvendem Humor, führt die Reise nach Polen, eine Geschichte, die bewegt, weil sie so tief mit uns zu tun hat…

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Hardy Crueger: „Der Flussmann“

Der Autor Hardy Crueger gehört seit vielen Jahren zu den namhaften Vertretern der regionalen Literatur-Szene. Krimifans kennen den Wahl-Braunschweiger von seinen alljährlichen Krimilesungen auf dem Okerfloß. Kürzlich hat er in der Braunschweiger Buchhandlung Benno Göritz seinen neuesten Thriller „Der Flussmann“ vorgestellt. Diedrich Baumgarten war für uns dabei und hat mit dem Autor gesprochen.

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Stephanie Weich: Yoga (T) Räume

Stephanie Weich aus Vechelde hat sich einen Traum erfüllt. Sie hat ein Buch herausgegeben, in dem 15 Frauen davon berichten, wie sie dem Ruf ihres Herzens gefolgt sind und eine Yogaausbildung gemacht haben. Alle Inhaberinnen wurden von Steffi in ihrem Studio besucht und portraitiert. Herausgekommen ist ein Bildband, der auch die Geschichten hinter den Fotos erzählt und praktische Tipps beinhaltet, um auch in die eigenen vier Wände etwas yogische Gelassenheit zu bringen.

Stephanie Weich, Yoga (T) Räume, ISBN-103-00-074571-8, 

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Kreuzfahrt-Krimi „Opferbucht“ von Carsten Schütte

Hannah Rohde, Hannovers beliebteste Radiomoderatorin, wird Opfer eines Stalkers und leidet zunehmend unter dem unsichtbaren Würgegriff des Unbekannten. Hilfe erhält sie von ihren besten Freundinnen, Lisa Schubert und Kristin Bäumer. Sie buchen eine Adria-Kreuzfahrt, um Hannah auf andere Gedanken und aus dem Fokus des Stalkers zu bringen. Doch sie alle haben den fanatischen Verfolger unterschätzt, der sein Ziel nicht aus den Augen lässt. Dabei schreckt er auch nicht vor Mord zurück. Als er erfährt, dass ihm Kristin Bäumer, stellvertretende Leiterin der OFA des LKA Niedersachsen, auf der Spur ist, eskaliert die Lage in einer der malerischen Hafenstädte. Das Team von Chef-Profiler Thorsten Büthe handelt sofort. Heimlich lassen sich die OFA-Beamten in Dubrovnik auf der Adriana einschiffen…

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Takis Würger mit „Unschuld“ beim Krimifestival 2022 in Braunschweig

Molly Carver bleiben 35 Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werde. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers.

Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widerprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt.

Takis Würger war zu Gast im Rahmen des 15. Braunschweiger Krimifestivals 2022 und stellte seinen Thriller persönlich vor.
„Unschuld“ von Takis Würger ist erschienen im Penguin Verlag und kostet 22€.
ISBN 978-3-328-60168-5

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Volker Kutscher, „Transatlantik“

Der 9. Band der Gereon-Rath-Serie (Vorlage für „Babylon Berlin“)spielt im Frühjahr 1937: Eigentlich wollte Charlotte Rath, geborene Ritter, schon längst im Ausland sein, doch halten die Umstände sie in Berlin fest. Ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze ist in die geschlossene Abteilung der Nervenheilanstalt Wittenau gesteckt worden, ihre beste Freundin Greta spurlos verschwunden und steht unter Mordverdacht. Dem untergetauchten und von den Behörden für tot gehaltenen Gereon Rath wird es derweil zu gefährlich in Deutschland, er besteigt den Zeppelin, um in die USA zu entkommen. Während Charly versucht, Fritze aus der Klinik rauszupauken, das Verschwinden von Greta zu klären und den Mordfall zu lösen, geschehen jenseits des Atlantiks Dinge, die sie niemals für möglich gehalten hätte.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Yrsa Sigurdardottir: „Schnee“

Was zwang die Freunde, sich mitten im harten Winter im isländischen Hochland zu bewegen, in Dunkelheit und Schneestürmen? Und warum verließen sie das kleine Obdach, das sie hatten, kaum bekleidet und den harten Bedingungen vollkommen ausgeliefert? Ein Rettungsteam wird in die abgeschiedene Gegend geschickt, um nach den Vermissten zu suchen.

Währenddessen gehen an der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes seltsame Dinge vor sich. Nichts ist so, wie es scheint: Sei es die Blutlache, die im unberührten Schnee fernab der Zivilisation entdeckt wird, oder der kleine Kinderschuh, der Jahrzehnte nach der Vergrabung wiedergefunden wird … Angesiedelt in der grandiosen isländischen Landschaft, beschreibt Yrsa Sigurdardóttir überzeugend, wie das Gehirn uns in Ausnahmesituationen täuschen kann. Die Ikone des skandinavischen Thrillers beherrscht das Spiel mit der Imagination, der schmalen Grenze zwischen Einbildung und Realität, perfekt und zeigt mit »SCHNEE« ihr ganzes Können.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

„Der Klang des Bösen“

Ehemann – oder Sohn? Wer ist der Mörder von Patrizia Berg?
Im 4. Teil der Thriller-Reihe »AURIS« von Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek müssen Jula Ansorge und Matthias Hegel eine Wahrheit finden, die nur die Tote selbst zu kennen scheint.
Ein markerschütternder Schrei reißt den 15-jährigen Silvan Berg aus der Betrachtung eines Schmetterlings. Silvan rennt los, quer über das herrschaftliche Anwesen seiner Eltern am Kleinen Wannsee in Berlin – und kommt gerade noch rechtzeitig, um seine geliebte Mutter aus einem Fenster im dritten Stock der Villa stürzen zu sehen. Für den Bruchteil einer Sekunde meint er, oben seinen Vater zu erkennen.
Niemand auf der Polizeistation nimmt den panischen Jugendlichen ernst, der etwas vom Mord an seiner Mutter stammelt – niemand außer Matthias Hegel. Der forensische Phonetiker kann hören, dass Silvan nicht lügt. Mit Hilfe der engagierten True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge beginnt Hegel in einem Fall zu ermitteln, in dem nichts ist, wie es scheint … und für dessen Lösung er sehenden Auges sein Leben aufs Spiel setzt.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

„Secret Places Harz“

Der Autor Stefan Sobotta stellt 52 Orte im Harz abseits des Trubels vor. Besonders an den Wochenenden ist es an manchen Orten im Harz sehr überlaufen. Die erhoffte Entspannung vom Alltag will sich dann nicht so recht einstellen. Es gibt aber immer noch viele Orte in Norddeutschlands größtem Mittelgebirge zu entdecken, die weniger bekannt sind. 52 davon hat der Fotograf und Journalist Stefan Sobotta aus Langelsheim in seinem neuen Buch zusammengestellt.

ISBN: 978373432624;  168 S; Bruckmann Verlag

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„Die verfluchte Villa“

Die Braunschweiger Autorin Sabrina Michalek ist seit 2014 neben ihrem Hauptberuf auch als Schriftstellerin tätig. Nachdem ihr Debüt mit dem Titel “Aufbruch ins Ungewisse” im August 2017 in der zweiten Auflage bei Books on Demand erschienen war, veröffentlichte sie ein halbes Jahr später “Die geheimnisvolle Insel”. In ihrem aktuellen Abenteuerroman „Die verfluchte Villa“ besuchen drei Freundinnen während ihrer Sommerferien auf der Insel Neuwerk das dortige Zeltlager. Dann erfahren sie, dass eine junge Frau urplötzlich verschwunden sein soll, nachdem sie ein Haus auf der kleinen Insel betreten hat.

Der Roman „Die verfluchte Villa“ ist im Buchhandel oder bei Books on Demand erhältlich – als Taschenbuch-Ausgabe und Hörbuch für jeweils 7,99 oder als E-book für 5,49 Euro.

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Mehr denn je

„Wie können wir uns vom Druck der Gesellschaft oder den Wünschen unserer Lieben emanzipieren, um unseren eigenen Weg zu finden, Krankheit oder gegebenenfalls den Tod zu akzeptieren? Davon handelt Hélènes Geschichte.“, sagt Regisseurin Emily Atef. Hélène ist sterbenskrank, verweigert eine konventionelle Behandlung im Krankenhaus und begibt sich allein auf eine existenzielle Reise. Der junge Gaspard Ulliel als Hélènes Ehemann Mathieu ist hier in seiner letzten Rolle zu sehen. Er starb im Januar 2022 infolge eines Skiunfalls. Mehr denn je läuft ab 1. Dezember im Universum.

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Andreas Eschbach – Freiheitsgeld

Europa in der Zukunft. Roboter erledigen die meisten Arbeiten, während ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sogenannte »Freiheitsgeld«, dafür sorgt, dass je-der ein menschenwürdiges Leben führen kann, egal, ob er einer Erwerbstätigkeit nachgeht oder nicht. Die Menschen leben größtenteils in Städten; große Gebiete sind zum Schutz des Klimas aufgeforstet worden und als neue Reservate ausgewiesen, zu denen niemand Zugang hat, damit die Natur sich darin ungestört erholen kann. Kurz vor dem 30. Jahrestag des »Freiheitsgeldes« stirbt eben jener Altpolitiker, der es damals, nach der Großen Krise, eingeführt hat. Gleichzeitig wird der Journalist tot aufgefunden, der einst als sein größter Gegenspieler galt. Ahmad Müller, ein junger Polizist, ist in die Ermittlungen um diese Todesfälle involviert – und sieht sich konfrontiert mit übermächtigen Kräften, die im Geheimen operieren und vor nichts zurückschrecken, um eine Aufklärung der Hintergründe zu vereiteln …

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

„Zur See“ von Dörte Hansen

Mit den Romanen „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ hat sich Dörte Hansen in
die Herzen vieler Leser geschrieben. Nun ist ihr neues Buch mit dem Titel
„Zur See“ erschienen. Es spielt auf einer fiktiven Nordseeinsel und erzählt
die Geschichte der Familie Sander, die seit Generationen auf der Insel lebt
und deren Leben sich durch den wirtschaftlichen und sozialen Wandel nach und
nach ändert.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Florian Illies: „Liebe in Zeiten des Hasses“

In einem virtuosen Epochengemälde erweckt Florian Illies die dreißiger Jahre, dieses Jahrzehnt berstender politischer und kultureller Spannungen, zum Leben.
Als Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und »Stille Tage in Clichy« erleben, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. Genau das ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden beginnt. 1933 enden die »Goldenen Zwanziger« mit einer Vollbremsung.

Florian Illies führt uns zurück in die Epoche einer singulären politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera stemmen sich die großen Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang. Eine mitreißend erzählte Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

„Der Verdächtige“ von John Grisham

John Grisham ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren der Gegenwart. Er ist studierter Jurist, arbeitete 10 Jahre lang als Strafverteidiger und hat dabei die „Besonderheiten“ der amerikanischen Justiz kennengelernt.

Worum geht‘s? Lacy Stoltz hat als Anwältin bei der Gerichtsaufsichtsbehörde in Florida schon schon viele Fälle von Korruption erlebt. Doch nun wird sie mit einem Fall konfrontiert, der jenseits des Vorstellbaren liegt: Denn der Richter, gegen den sie ermittelt, nimmt anscheinend keine Bestechungsgelder von Leuten. Er nimmt ihnen das Leben.

Das Buch „Der Verdächtige“ von John Grisham ist als gebundenes Buch im Heyne-Verlag erschienen und kostet 24 €.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Mittagsstunde von Doerte Hansen - © Penguin - randomhouse

Dörte Hansen – „Mittagsstunde“

Zurzeit läuft im Kino erfolgreich der Film „Mittagsstunde“ nach dem Roman von Dörte Hansen. Passend zu diesem Film soll an das Buch „Mittagsstunde“

erinnert werden. Dörte Hansen war mit diesem Roman 2019 auf Lesereise, so auch in der Buchhandlung Graff. Aus dieser Lesung hören wir heute einige Ausschnitte.

Der Roman „Mittagsstunde“ erzählt von dem fiktiven Dorf Brinkebüll in Nordfriesland und von seinen Bewohnern und vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt. Das Buch setzt Mitte der 60er Jahre ein, und in stetem Wechsel von Kapitel zu Kapitel wird aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt – von Verlust, Abschied und Neubeginn. Mit großer Wärme schreibt Dörte Hansen von den Bewohnern Brinkebülls, ohne zu verklären. Die Geschichte des Romans könnte auch in anderen Gegenden Deutschlands oder Europas spielen, weil alle Dörfer ein ähnliches Schicksal erlebt haben. Und so hat Dörte Hansen diese Thematik auch wieder in ihrem jüngst erschienenen Roman aufgenommen. Er trägt den Titel „Zur See“ und erzählt, wie sich das Leben einer Familie auf einer Nordseeinsel wandelt.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Die Entdeckung Amerikas – Liebeserklärungen an die US-Literatur

Mit „Die Entdeckung Amerikas“ ist nicht die erste Sichtung des amerikanischen Doppelkontinents durch Seefahrer aus anderen Zivilisationen gemeint, und das schon sehr lange vor Christoph Kolumbus.
„Die Entdeckung Amerikas“, der wir uns heute in der Lesezeit widmen, ist eine Liebeserklärung an die US-Literatur. Erschienen im Verlag Andreas Reiffer aus Meine haben die beiden Herausgeber Holger Reichardt und Karsten Weyershausen Autorinnen und Autoren verschiedener Generationen gebeten, ihre ganz persönlichen Favoriten vorzustellen und zu berichten, wie sie diese kennen und lieben gelernt haben.
Das Besondere an dieser Anthologie sind die sehr speziellen Momente, in denen die Autoren die US-amerikanischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller für sich entdeckt haben, mitunter auf Umwegen, nicht immer spontan und sofort.
Den Leser erwartet also kein Kurzporträt der jeweiligen Autoren, sondern eine Liebeserklärung an T.C. Boyle, Stephen King, Emily Dickinson, Paul Auster und viele andere.
Die beiden Herausgeber Holger Reichard und Karsten Weyershausen lesen aus und sprechen über „Die Entdeckung Amerikas“.

„Die Entdeckung Amerikas – Liebeserklärungen an die US-Literatur“ ist erschienen im Verlag Andreas Reiffer, umfasst knapp 300 Seiten und kostet 20,00€ – ISBN 978-3-945715-78-9

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Dominik Bloh – „Unter Palmen aus Stahl“

Vom Obdachlosen zum Bestsellerautor – „Überleben ist kein Leben“.
Dominik Bloh war noch ein Teenager, als seine Geschichte auf den Straßen Hamburgs begann. Mit 16 wirft ihn seine kranke und überforderte Mutter aus der Wohnung, mitten im Winter. Es folgt der freie Fall in die Obdachlosigkeit mit dem unbändigen Wunsch, trotz allem ein winziges Maß an Normalität aufrechtzuerhalten.
In seinem Buch „Unter Palmen aus Stahl“ erzählt er seine Lebensgeschichte und landete damit einen Bestseller. Dominik Blohs Buch „Unter Palmen aus Stahl“ ist im Julius Beltz Verlag erschienen und als Taschenbuch und e-book erhältlich.

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Martin Walker „Tête-à-Tête“

Der vierzehnte Fall für Bruno, Chef de police: Brunos Chef lässt ein Mordfall bis heute nicht los. Im Wald bei Saint-Denis hatte man die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die nie identifiziert werden konnte. Bei einem Besuch im Prähistorischen Museum in Les Eyzies sieht Bruno, dass sich aus Knochenfunden rekonstruieren lässt, wie ein Mensch zu Lebzeiten aussah. Er schlägt vor, dieses Verfahren auch bei dem ungelösten Mordfall zu versuchen. Damit beginnt endlich die Suche nach dem Mörder.

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Buchtipp: „Krach-Geschichten“ von Frank Schäfer

Der Braunschweiger Schriftsteller Frank Schäfer ist Heavy-Metal-Experte, aber auch Musik- und Literaturkritiker, Romanautor, er schreibt u.a. für die taz, den RolligStone, der Neuen Zürcher Zeitung – einer der produktivsten Schriftsteller der Region, immer pointenreich und amüsant. Eines der schönsten Komplimente stammt vom Kollegen Franz Dobler: „Metallmusik hat mich nie besonders interessiert – aber schon lange alles, was Frank Schäfer schreibt. Er könnte ein Buch über „Die aktuellen Ergebnisse der sekundären Kunststoffchemie in Luxemburg“ schreiben und ich würde es lesen.“

Thema der heutigen Lesezeit ist das aktuelle Buch „Krach-Geschichten“ von Frank Schäfer. Wo auch immer die Gitarren tief hängen, Hörner zum Himmel zeigen und Köpfe im Takt nicken, ist Frank Schäfer nicht weit. In seinem Buch versammelt er komische Anekdoten, böse Polemiken, aber auch zu Herzen gehende Ehrenrettungen an die wilden Anfangsjahre des Hard Rocks. Es wird von einer Metal-Kreuzfahrt auf „Mein Schiff 2“ berichtet, als „Kampfschluckerfregatte“ bezeichnet, und wenn Wacken wieder einmal der Seuche zum Opfer fällt, wird im Garten eines Kumpels im beschaulichen Dorf kurzerhand mit dem harten Kern Wacken nachgespielt – mit allem, was dazugehört! Und dank der unvergleichlichen Gabe von Frank Schäfer, seine Geschichten mit viel Wortwitz und Augenzwinkern zu präsentieren, hat man beim Lesen einen höllischen Spaß, ohne ausgewiesener Metal-Fan zu sein. Und auch der eine oder andere Kollege aus der Region wird in den Texten verewigt und bekommt sein Fett weg.

Das Buch „Krach-Geschichten“ von Frank Schäfer ist erschienen bei Zweitausendeins und kostet 16,00 €. (Bestell-Nr. 200442)

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Buchtipp: „Mathilda oder Irgendwer stirbt immer von Dora Heldt“

Mathilda liebt ihr Dorf Dettebüll in Nordfriesland, seine Einwohner und ihre Familie. Na ja, bis auf Ilse, ihre Mutter, vielleicht. Ilse ist – im Gegensatz zu Mathilda – eine Ausgeburt an Boshaftigkeit und Niedertracht. Veränderungen sind Mathilda ein Gräuel, und so kämpft sie seit vierzig Jahren um Harmonie in der Familie. Doch dann gerät Mathilda und mit ihr ganz Dettebüll in einen Strudel von Ereignissen, die den Frieden in ihrem Dorf gründlich aus den Angeln heben: Dubiose Männer in dunklen Anzügen interessieren sich plötzlich für die endlosen Wiesen von Dettebüll. Unruhe macht sich breit unter der Dorfbevölkerung. Und noch bevor Mathilda sich auf all das einen Reim machen kann, gibt es die erste Tote: Ilse kommt bei einem tragischen Unfall (unter Einwirkung von Tiefkühlkost) ums Leben. Und sie wird nicht die einzige Tote bleiben.

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Buchtipp: „Lebenssekunden von Katharina Fuchs“

Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte. Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist.

Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Edgar Selge: „Hast du uns endlich gefunden“

Mit 73 Jahren legt der vielfach ausgezeichnete Schauspieler Edgar Selge seinen ersten Roman vor: Ein zwölfjähriger Junge erzählt von seiner Kindheit in den fünfziger und sechziger Jahren und erlebt das strenge Regiment der Eltern. Der Vater ist Gefängnisdirektor, liebt klassische Musik und gibt gerne Hauskonzerte, die Mutter eine unmusikalische und vom Leben enttäuschte Frau. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter führen.Die Spannungen, die sich daraus für das familiäre Klima ergeben, spürt der Junge deutlich. Das Buch ist keine Autobiografie, orientiert sich aber an realen Erlebnissen des Autors.

Es ist bemerkenswert, wie Edgar Selge es schafft, Freud und Leid des Jungen, den prügelnden Vater, die Schönheit der Musik bewegend und auch mit einem leichten Witz zu erzählen.

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„Sterne leben“: Helmstedter Spitzenkoch veröffentlicht Buch

Als Kind spielte er beim Großvater in der Küche der Autobahnraststätte Zweidorfer Holz. Sein Vater wurde für die beste Currywurst im Landkreis Peine ziemlich bekannt, und inzwischen gehört er selbst zu den besten Köchen des Landes: Jan Hartwig. Sein Weg zum Koch-Olymp war nicht mit Rosen gebettet. Jetzt hat der gebürtige Helmstedter das Buch „Sterne Leben“ geschrieben – kein Kochbuch, aber voll mit Rezepten für ein erfolgreiches Leben…

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Rupert Undercover in seiner zweiten Mission

Klaus-Peter Wolf, Bestseller-Autor vieler Ostfriesland-Krimis, hat neben seiner Buchreihe um die Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen eine zweite Serie aufgemacht, in der Klaasens Mitarbeiter Hauptkommissar Rupert im Mittelpunkt steht, und zwar als Undercover-Agent. Er sieht dem aus dem Verkehr gezogenen Drogenboss Frederico Müller-Gonzáles zum Verwechseln ähnlich und wurde vom BKA als dessen Doppelgänger eingeschleust:

Kriminaldirektorin Liane Brennecke hätte eigentlich Angst um ihr Leben haben müssen, aber dem war nicht so. Sie betrachtete sich im Spiegel. Sie war sich selbst fremd geworden. In diesem Folterkeller war etwas mit ihr geschehen. Etwas war aus dem Körpergefängnis geflohen und hatte sich in Sicherheit gebracht. Ein Seelenanteil von ihr war entkommen. Sie sorgte sich um ihre geistige Gesundheit. War sie kurz davor, verrückt zu werden, oder hatte sie diese Schwelle bereits in dem Rattenloch überschritten, in dem er sie gefangen gehalten hatte? Um wieder ganz zu werden, musste sie ihn erledigen. Dazu brauchte sie einen Köder und ein Werkzeug. Niemand erschien ihr geeigneter als dieser Rupert alias Frederico Müller-Gonzáles.

Programmtipp: Lesezeit – Sonntags 13 Uhr – alle 14 Tage

Stadtteilführer Broitzem

Kennen Sie das Gefühl des Staunens, wenn man etwas Neues entdeckt? Wenn sie erleben wollen, wie bunt und vielseitig Broitzem ist und wie viele wunderbare Menschen ihn durch ihr Engagement mit Leben füllen, dann finden Sie all dies im Stadtteilführer Broitzem. Wussten Sie z.B., dass sich im alten Ortskern ein Kunstatelier versteckt und nicht weit davon entfernt schon seit vielen Jahren ein gepflegter Kleingartenverein existiert?

Mit diesem Familienführer soll nicht nur den offiziellen Vereinen und Institutionen ein Platz geboten werden, sondern auch versteckte Lieblingsplätze, welche zum Träumen und Verweilen einladen aufgezeigt werden.

Robert Harris: “Vergeltung”

November 1944. Das Deutsche Reich steht vor der Niederlage. In einer Großoffensive setzt es seine modernste Waffe ein – die V2. Tausende dieser ballistischen Raketen mit schwerem Sprengkopf werden auf England abgeschossen. Radar und Aufklärer können sie nicht orten – wie aus dem Nichts stürzen sie mit Überschallgeschwindigkeit auf London herab. Der Ingenieur Rudi Graf hat mit seinem Freund Wernher von Braun einst davon geträumt, einmal eine Rakete zum Mond zu schicken. Jetzt findet er sich im besetzten Holland wieder, wo er die technische Aufsicht über die Abschüsse hat. Vom Krieg ist er längst desillusioniert. Inzwischen ermittelt gar ein NS-Führungsoffizier wegen Sabotageverdacht gegen ihn.
Kay Caton-Walsh, Offizierin im Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe, entkommt einem V2-Einschlag nur knapp. Als kurz darauf 160 Menschen von einer der Raketen getötet werden, vor allem Frauen und Kinder, meldet sie sich freiwillig zu einer lebensgefährlichen Mission. Zusammen mit Kameradinnen wird sie im befreiten Belgien abgesetzt. Dort sollen sie die mobilen Startplätze ausfindig machen und zerstören. Das Schicksal wird Kay und Rudi schließlich aufeinandertreffen lassen.

Gebundene Ausgabe, 368 Seiten, ISBN: 978-3-453-27209-5; Preis: 22,00 Euro

Elisabeth Herrmann: „RAVNA – Tod n der Arktis“

Eine kaum bekannte Kultur, ein faszinierendes Setting, ein spektakulärer Mordfall. Krimi-Bestseller-Autorin Elisabeth Herrmann (Foto) gelingt mit »Ravna« ein ebenso fesselnder, wie nachdenklich stimmender kriminalistischer Ausflug in die faszinierende Welt der norwegischen Samen.
Vardø, eine kleine Stadt weit über dem Polarkreis in der Arktis. Der Mord am reichen norwegischen Waldbesitzer Olle Trygg verstört alle, auch Ravna Persen, gerade frisch als Praktikantin bei der örtlichen Polizeidienststelle gelandet. Ravna hat keinen leichten Stand bei ihren Kollegen: Sie ist eine blutige Anfängerin, sie ist eine Frau und … sie ist Samin. Keiner nimmt sie ernst, als sie am Tatort glaubt, Hinweise auf einen samischen Hintergrund der Tat zu finden – einen Strich in der Erde. Als kurz darauf der umstrittene Kommissar Rune Thor eintrifft, um den Fall zu übernehmen, spitzen sich die Konflikte zu. Doch Ravna weiß durch ihre Urgroßmutter Léna viel über die Geheimnisse der Samen – und darüber, dass der Strich auf ein uraltes Ritual hindeutet, mit dem die Wanderseelen der Toten daran gehindert werden sollen, in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Wer immer die Tat begangen hat, muss dieses Geheimnis kennen.

Gebundene Ausgabe, 464 Seiten, ISBN: 978-3-570-17608-5; Preis: 22,00 Euro

Marc Elsberg: „Der Fall des Präsidenten“

Nie hätte die Juristin Dana Marin geglaubt, diesen Tag wirklich zu erleben: Bei einem Besuch in Athen nimmt die griechische Polizei den Ex-Präsidenten der USA im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshofs fest. Sofort bricht diplomatische Hektik aus. Der amtierende US-Präsident steht im Wahlkampf und kann sich keinen Skandal leisten. Das Weiße Haus stößt Drohungen gegen den Internationalen Gerichtshof und gegen alle Staaten der Europäischen Union aus. Und für Dana Marin beginnt ein Kampf gegen übermächtige Gegner. So wie für ihren wichtigsten Zeugen, dessen Aussage den einst mächtigsten Mann der Welt endgültig zu Fall bringen kann. Die US-Geheimdienste sind dem Whistleblower bereits dicht auf den Fersen. Währenddessen bereitet ein Einsatzteam die gewaltsame Befreiung des Ex-Präsidenten vor, um dessen Überstellung nach Den Haag mit allen Mitteln zu verhindern …

blanvalet (Hardcover), 608 Seiten, ISBN: 978-3-7645-1047-3; Preis: 24,00 Euro

Dietmar Bittrich: “Müssen wir da auch noch hin?”

Reisen ist schön – vor allem wenn man wieder zu Hause ist. Ja, Verreisen ist etwas ganz Wunderbares. Es gibt viele glückliche Momente. Zum Beispiel bei der Planung. Und natürlich im Rückblick, wenn alles überstanden ist und man wieder heil zu Hause gelandet ist. Auf der Reise selbst begegnen wir hingegen erstaunlich vielen Störungen, Ärgernissen, Unzulänglichkeiten – und lauter Menschen, auf deren Nähe man gerne verzichtet hätte.

In seinen Kolumnen erzählt Dietmar Bittrich von eben diesen Erfahrungen; kenntnisreich, mit viel Witz und hohem Wiedererkennungswert.

dtv, 208 Seiten, ISBN: 978-3-423-21788-0; Preis: 9,95 Euro

Bernhard Aichner: “Dunkelkammer”

Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche. Sie liegt dort seit zwanzig Jahren. Ein gefundenes Fressen für David Bronski, den Pressefotografen. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten. Was dieser Fall jenseits des Spektakulären mit ihm zu tun hat, verschweigt er. Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest. Ist fasziniert von der Stille des Todes. Es ist wie eine Sucht. Bronski ist dem Tod näher als allem anderen. Er lebt nur noch für seine Arbeit. Und seine geheime Leidenschaft. Das Fotografieren, analog. Dafür zieht er sich zurück in seine Dunkelkammer. Es sind Kunstwerke, die er hier schafft. Porträts von toten Menschen. Es ist sein Versuch, wieder Sinn zu finden nach einem schlimmen Schicksalsschlag.

Bernhard Aichner: “Dunkelkammer”; btb; Paperback , 352 Seiten, ISBN: 978-3-442-75784-8; Preis: 17,- Euro

Wladimir Kaminer: Der verlorene Sommer – Deutschland raucht auf dem Balkon

Alles begann am Freitag, den 13. März 2020: Deutschland kommt langsam zum Stillstand. Wladimir Kaminers Auftritte werden abgesagt, die Städte leeren sich, und nur die Zeugen Jehovas sind in ihrem Element, denn das Ende der Welt scheint zum Greifen nah. Und doch geht das Leben weiter, allerdings mit Maskenzwang und Fassbierverbot. Auf den verlorenen Frühling folgt schließlich ein verlorener Sommer, und es ist klar: So schnell wird nichts mehr, wie es einmal war. Im fernen China hatte angeblich ein erkältetes Gürteltier auf eine kranke Fledermaus geniest – ein Virus war geboren, die Welt lahmgelegt. Doch das konnte weder der Neugier noch dem Humor von Wladimir Kaminer etwas anhaben. Überall fand er Geschichten, die bewiesen: Das Leben ging weiter! Wenn auch jeden Tag ein bisschen anders als zuvor. Mit Witz und Herz beobachtete er den Alltag von uns Coronauten und die allmähliche Veränderung unserer Realität…

Das Buch „Der verlorene Sommer – Deutschland raucht auf dem Balkon“ von Wladimir Kaminer ist erschienen bei GOLDMANN und kostet 16,00 € (ISBN 978-442-20624-7). Das von Kaminer selbst gelesene Hörbuch (Ausschnitte) ist erhältlich bei Random House Audio zum Preis von 20,00 € (978-3-8371-5547-1)

Juli Zeh: “Über Menschen”

Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint.

Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.

Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbarsten Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.

Susanne Weihmann – „Der Krankenmord“

Susanne Weihmann berichtet in ihrem Buch „Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Königslutter und der Krankenmord“ über die Vorgänge in dieser Anstalt im Jahr 1941, als im Rahmen der „Euthanasie-Aktion T4“ aus der „Durchgangsanstalt“ Königslutter mehr als 400 Patienten in den Gastod geschickt wurden. Fast die Hälfte von ihnen waren eigene Patienten – allein 85 Kranke kamen aus Braunschweig. Außerdem stellt die Autorin die verantwortlichen Akteure vor und beschreibt die unzureichende juristische Aufarbeitung nach 1945.

Bernardine Evaristo – „Mädchen, Frauen etc.“

In ihrem Roman „Mädchen, Frauen etc.“ schreibt die Autorin Bernardine Evaristo über das Leben schwarzer britischer Frauen, über ihre Kämpfe und Sehnsüchte. All diese Frauen haben eine dunkle Hautfarbe und einen Migrationshintergrund. Es gibt zwölf Hauptfiguren, deren Lebenswege sich auf unterschiedliche Art kreuzen. Da ist die Dramatikerin Amma, die sich ihre Anerkennung in der Theaterszene Londons hart erkämpfen musste. Nun steht die Premiere ihrer ersten Inszenierung am National Theatre in London bevor. Jazz, ihre neunzehnjährige Tochter, hofft nur, dass die Reaktionen auf das provokante Stück für sie nicht zu peinlich werden. Ammas älteste Freundin Shirley hat früher für Jazz Babysitterin gespielt. Inzwischen ist sie nach jahrelanger Arbeit an unterfinanzierten Schulen ausgebrannt. Ihr größter Verdienst ist Carol, eine ehemalige Problemschülerin, die es bis nach Oxford geschafft hat und nun als Investmentbankerin arbeitet. Amma, Jazz, Shirley, Carole und die anderen haben afrikanische, indische und karibische Wurzeln. So verschieden die Frauen und ihre Lebensgeschichten sind, sind sie doch eng miteinander verbunden. Bernardine Evaristo versteht es, auf humorvolle Weise berührende Geschichten zu erzählen und dabei Themen wie Rassismus, Feminismus und Identität zu untersuchen.

Für ihren Roman „Mädchen, Frau etc.“ hat sie 2019 den renommierten Booker-Preis erhalten. Mittlerweile wurde der Roman in 35 Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft.

Bernardine Evaristo, Tropen Verlag, ISBN/EAN: 9783608504842, 508 Seiten, Preis: 25,- EURO

Charlotte Link: „Ohne Schuld“

Ein wolkenloser Sommertag, die Hitze drückt aufs Land. Im Zug von London nach York zielt ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau. Sie entkommt in letzter Sekunde. Zwei Tage später: Eine junge Frau stürzt mit ihrem Fahrrad, weil jemand einen dünnen Draht über den Weg gespannt hat. Sie ist sofort bewusstlos. Den folgenden Schuss hört sie schon nicht mehr. Die Frauen stehen in keiner Verbindung zueinander, aber die Tatwaffe ist dieselbe.

Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, wird sofort in die Ermittlungen hineingezogen. Sie kommt einem grausamen Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in tödliche Gefahr. Denn der Täter, der eine vermeintliche Schuld rächen will, gibt nicht auf …

Blanvalet Verlag; Charlotte Link; ISBN/EAN: 9783764507381; 544 Seiten; Preis: 24,- EURO
Hörbuch erschienen bei Radom House.

Florian Battermann: „Theateranekdoten“

In traurigen Zeiten sorgt einer für Spaß und Heiterkeit: Die Rede ist von Florian Battermann (Foto), dem Leiter der Komödie am Altstadtmarkt. Als drinnen nichts mehr ging, hat er Theater open-air in „Heinrichs“ Biergarten inszeniert. Sein Weihnachtsstück „Bäumchen wechsel dich“ begeisterte Komödien-Fans mittels DVD und nun bringt der Theatermacher als Autor eine Anekdotensammlung heraus unter den Titel „Alles nur gespielt?

Christine Wunnicke: „Die Dame mit der bemalten Hand“

Bombay, 1764. Indien stand nicht auf dem Reiseplan und Elephanta, diese struppige Insel voller ­Schlangen und Ziegen und Höhlen mit den seltsamen Figuren an den Wänden, schon gar nicht. Doch als Forschungs­reisenden in Sachen »biblischer Klarheit« zieht es einen eben an die merkwürdigsten Orte. Carsten Niebuhr aus dem Bremischen ist hier gestrandet, obwohl er doch in Arabien sein sollte. Ebenso Meis­ter Musa, persischer Astrolabienbauer aus Jaipur, obwohl er doch in Mekka sein wollte. Man spricht leidlich Arabisch miteinander, genug, um die paar Tage bis zu ihrer Rettung gemeinsam herumzubringen. Um sich öst-westlich misszuverstehen und freundlich über Sternbilder zu streiten (denn wo der eine eine Frau erkennt, sieht der andere lediglich deren bemalte Hand). Es könnte übrigens alles auch ein Fiebertraum gewesen sein. Doch das steht in den Sternen.

Christine Wunnicke: „Die Dame mit der bemalten Hand“; Halbleinen; fadengeheftet; Berenberg Verlag; 168 Seiten ISBN: 978-3-946334-76-7; Preis: 22,00 €

John leCarré – „Federball“

John le Carré, der kürzlich verstorbene Altmeister des Spionage-Thrillers, hatte 2017 seinen definitiv letzten Roman angekündigt, der eine Art Lebensbilanz seines langjährigen Helden George Smiley darstellte. Zwei Jahre später, im Alter von 88 Jahren, legte er dann aber doch noch einmal nach und lieferte mit „Federball“ sein allerletztes Werk ab. Natürlich erneut ein Spionageroman, diesmal allerdings ohne George Smiley: Nat hat seine besten Jahre als Spion hinter sich. Gerade ist er nach London zu seiner Frau zurückgekehrt, da wird ihm ein letzter Auftrag erteilt, denn Moskau wird zunehmend zu einer Bedrohung. Zur Erholung spielt Nat Badminton, seit Neuestem gegen Ed, einen jungen Mann, der den Brexit hasst, Trump hasst, auch seine Arbeit in einer seelenlos gewordenen Medienagentur. Ausgerechnet Ed fordert Nat auch außerhalb des Spielfelds heraus und zwingt ihn, seine Haltung gegenüber dem eigenen Land in Frage zu stellen. Und eine Entscheidung zu treffen, die für alle Konsequenzen hat.

John leCarré: „Federball“; Gebundenes Buch; 352 Seiten ISBN: 978-3-550-20054-0; Preis: 24,00 €

Luise Midgard – „Fliegen konnte ich schon immer“

Ein kleines Dorf irgendwo in Westdeutschland, Mitte des letzten Jahrhunderts. Eine Kindheit in den Jahren des Aufbruchs. Scheinbar weit weg vom Krieg und doch nicht weit genug, um den Schatten dieser Zeit nicht immer wieder zu begegnen. Eine Großfamilie, wie es sie damals überall gegeben hat. Geborgenheit. Enge. Der liebe Gott, dem nichts entgeht. Zukunftsträume, die unterm Küchentisch geschmiedet werden. Und Freiheiten, wie sie für Kinder heutzutage kaum mehr vorstellbar sind. Die junge Protagonistin erzählt, was sie sieht und hört, denkt und fühlt. Und spricht damit einer ganzen Generation aus der Seele.

Wort&Leben; Luise Midgard – „Fliegen konnte ich schon immer“; ISBN: 978-3-9818549-3-0; Preis: 14,00 €

Eva Sichelschmidt: Bis wieder einer weint

In ihrem Literaturpodcast „Der erste Satz“ stellen uns Britta Schinke und Julia Bekurs den Roman „Bis wieder einer weint“ von Eva Sichelschmidt vor, der die Geschichte der Rautenbergs erzählt, einer westdeutschen Unternehmerfamilie: Als Wilhelm und Inga sich kennenlernen, sitzt Adenauer noch im Kanzleramt. Arzttochter Inga ist eine Schönheit und Wilhelm, ein erfolgreicher Dressurreiter, die beste Partie. Doch kurz nach der Geburt des zweiten Kindes stirbt Inga an Leukämie. Die jüngere Tochter wird zu den Großeltern mütterlicherseits gegeben, die ältere bleibt beim Vater. Der baut sich, um den Zwängen der Freikirchlichen Gemeinde und seiner strengen Mutter zu entfliehen, ein Haus, kilometerweit vom nächsten Nachbarn. Nach sieben Jahren holt Wilhelm seine Jüngste wieder zu sich – ganz wie im Märchen. Was aber folgt, ist alles andere als märchenhaft.

Rowohlt Hundert Augen; Eva Sichelschmidt: „Bis wieder einer weint“; ISBN: 978-3-498-06293-4; Preis: 22,00 €

Berko Härtel: Max geht auf Reha

Was tun, wenn man eingewickelt wie eine ägyptische Mumie in der Fangopackung liegt und die Nase kribbelt? Kann der Verzehr von roher Robbenleber einen Vitamin-D Mangel ausgleichen, und wenn ja, wo kriegt man die her? Was macht das mit einem, wenn man im Reinkarnationsseminar erfährt, das man im vorigen Leben die Mutter von Adolf Hitler war? Das sind nur einige Fragen, denen sich Max Konrad in seiner dreiwöchigen psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme stellen muss. Dazu kommen anscheinend verwirrte Therapeuten und Ärzte, kuriose Anwendungen und Therapien, deren Sinn und Zweck sich einem Normalsterblichen kaum erschließt. Abwechslung im skurrilen Kuralltag sind die abenteuerlichen Lebensgeschichten seiner Mit-Kurenden, so dass Max nicht verzweifelt, sondern vergnüglich seine Erlebnisse in der Einrichtung schildert. Menschen, die schon mal in einer Reha-Maßnahme waren, werden sich in dieser Realsatire wiederfinden. Alle anderen können sich mit der Lektüre schon mal darauf vorbereiten, was auf sie zukommt, wenn es zur Kur geht.

Berko Härtel: Max geht auf Reha, Realsatire, 197 Seiten, ISBN: 978-3-942849-96-8, EINBUCH Buch- und Literaturverlag Leipzig, 14,40 €

Wladimir Kaminer: Rotkäppchen raucht auf dem Balkon

Wie klappt es eigentlich mit der Verständigung zwischen den Generationen? Kann man beispielsweise erwarten, dass die Enkel zu Omas Geburtstag kommen? Wladimirs Mutter ist zuversichtlich, sie verweist auf die Geschichte vom Rotkäppchen. Ihr Sohn ist skeptisch: „Liebe Mutti, Rotkäppchen ist eine Märchenfigur, die sich frustrierte Omas ausgedacht und den Gebrüdern Grimm ins Ohr geflüstert haben. Du glaubst doch nicht, dass das Mädchen freiwillig durch den dunklen Wald gegangen ist.“ Noch immer hat Kaminer weder Kinder noch Großeltern verstanden. Die einen werden erwachsen, kaufen sich Leitz Ordner für Handy Verträge und schwören dem billigen Fusel ab, die anderen haben eine kindliche Freude daran, die Welt zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. In seinen neuen Geschichten beschreibt Wladimir Kaminer das komplizierte Verhältnis der Generationen mit viel Liebe und Humor.

Wladimir Kaminer: Rotkäppchen raucht auf dem Balkon, Hardcover, Pappband, 208 Seiten, ISBN: 978-3-442-31590-1, Randomhouse Buchverlag, 20,00 €

Volker Klüpfel, Michael Kobr: Funkenmord „Kluftingers neuer Fall“

Ein grausames Verbrechen, das ungesühnt blieb, ein Unschuldiger, der jahrelang im Gefängnis saß: Ein Fehler aus der Vergangenheit lastet schwer auf Kluftinger. Der Kommissar ist fest entschlossen, den Fall »Funkenmord« wieder aufzurollen, doch seine Kollegen zeigen wenig Interesse an einem Cold Case. Nur die neue Mitarbeiterin Lucy Beer unterstützt ihn bei der Suche nach dem wahren Täter. Kluftinger ist beeindruckt von der selbstbewussten jungen Frau, die frischen Wind in seine Abteilung bringt. Zu Hause jedoch geht Kluftinger solche Frauenpower ab, weil Doktor Langhammer die angeschlagene Erika von allen häuslichen Arbeiten freistellt – ausgerechnet jetzt, wo die Taufe ihres Enkelkindes unmittelbar bevorsteht. Der Kommissar muss also wohl oder übel beides machen: Hausmann spielen und einen Mörder finden …

Volker Klüpfel, Michael Kobr: Funkenmord „Kluftingers neuer Fall“, Gebundenes Buch, 496 Seiten, ISBN: 978-3550081804, Ullstein Buchverlag, 22,99 €

Ragnar Jonasson: Nebel

Der isländische Autor Ragnar Jonasson schreibt seit vielen Jahren erfolgreich Island-Krimis. Bei dem Roman „Nebel“ handelt es sich um den dritten Band der sogenannten Hulda-Trilogie um Hulda Hermannsdottir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík. Nach einem privaten Schicksalsschlag kehrt sie gerade wieder in ihren Beruf zurück. Um sie bei der Wiederaufnahme der Arbeit zu unterstützen, wird Hulda von ihrem Chef mit einem neuen Fall betraut: Mehrere Leichen wurden in einem abgelegenen Bauernhaus im Osten des Landes gefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie dort schon seit einigen Wochen liegen. Was ist während der Weihnachtstage geschehen, als das Bauernhaus durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgeschnitten war? Und gibt es ein Entkommen vor der eigenen Schuld?

Ragnar Jonasson, Nebel, Taschenbuch, 352 Seiten, ISBN: 978-3442758623, btb-Verlag, 15,00 €

Alex Beer: Das schwarze Band

Der vierte Band ihrer Reihe „Ein Fall für August Emmerich“. Wien im Juli 1921: Die Stadt ächzt unter einer Hitzewelle, Wasser wird rationiert, und der Asphalt schmilzt. Kriminalinspektor August Emmerich macht noch ein ganz anderes Problem zu schaffen: Weil er sich wieder einmal danebenbenommen hat, wird er von den Ermittlungen an zwei ermordeten Tänzerinnen abgezogen und in einer Kadettenschule interniert. Dort soll er, gemeinsam mit anderen schwarzen Schafen aus dem Polizeidienst, bessere Umgangsformen lernen. Doch als in der Schule ebenfalls ein Mord passiert, muss Emmerich für seine Nachforschungen erneut alle Regeln brechen. Denn er sieht sich mit einer blutigen Intrige konfrontiert, die ihn bis in die höchsten politischen Kreise führt.

Alex Beer, Das schwarze Band, Gebundenes Buch, 352 Seiten, ISBN: 978-3-8090-2720-1, Limes-Verlag, 20,00 €

Michael Strauss - Im Himmel auf Erden - Cover (EXIL Media)

Michael Strauss: Im Himmel und auf Erden – Wegweiser durch die Bibel

Michael Strauss begibt sich in seinem neuen Buch auf die Suche nach den religiösen Spuren unserer Kultur.

Michael Strauss zeichnet auf anschauliche und anregende Weise nach, was biblische Autoren über zentrale Gestalten des sogenannten Alten und Neuen Testamentes überliefert haben; 13 Personen aus dem AT und neun aus dem NT. Er verbindet damit die Absicht, Spurensuche zu betreiben, nämlich nach Zeugen und Zeuginnen der Gegenwart Gottes oder, wie er im Titel theologisch thematisiert, Zeugnissen über die „Geschichte Gottes mit den Menschen“.

Er will mit den Überlieferungen bekannt machen und Verständnis für historische und theologische Zusammenhänge vermitteln. Er verfolgt also primär ein vermittelndes Interesse, mit dem er sich an eine allgemein interessierte Leserschaft wendet, lässt aber immer wieder auch seine eigene theologische Deutung durchblicken und kommentiert, sparsam und pointiert, aktuelle Vergleiche und Bezüge.

Die Textabschnitte sind in einem Zeitraum von mehr als zwei Jahren als Beiträge zu einer Vortragsreihe entstanden und wurden von ihm für die Buchfassung neu bearbeitet. Er hat dabei den erzählerischen Stil beibehalten. Es handelt sich besonders in den Abschnitten zum AT um eine Nacherzählung mit erklärenden und kommentierenden Abschnitten.

Demgegenüber tritt in den Abschnitten zum NT das Erzählerische zugunsten einer geschichtlichen Darstellungsweise über neutestamentliche Literatur- und Gemeindebildung zurück. Wer sich mit biblischen Stoffen bekannt machen und diese für sich lesend erschließen möchte, dem ist das Buch ein guter Wegweiser.

Bewegt sich der Autor im AT vorwiegend auf der Erzählebene, hat er als Ausgangspunkt im NT primär die literarischen Quellen selbst gewählt und stellt ihre theologischen Akzentuierungen dar.

Könnte nach der Lektüre der Texte zum AT der Eindruck entstehen, es handele sich tatsächlich um die Geschichte Gottes mit den Menschen – auch wenn Michael Strauss mehrfach auf den literarischen Charakter (Mythos, Legende, Novelle) hinweist – so kann der Leser in den Abschnitten über das NT die Vielfalt der theologischen Deutung und den mit ihr verbundenen literarischen Prozess nachvollziehen.

Das macht die Sache in diesen Abschnitten besonders interessant und könnte die Einsicht vermitteln, dass es sich bei der „Geschichte Gottes mit den Menschen“ immer „nur“ um eine religiöse und literarische Deutung handelt, also selbst schon um ein Glaubenszeugnis. Denn der Zusammenhang, den die biblischen Autoren herstellen, indem sie unterschiedliche Traditionen verknüpfen und aufeinander beziehen, ist bereits selbst Ausdruck theologischer Geschichtsschreibung.

Inwiefern die biblischen Überlieferungen für uns heute zum Zeugnis der Geschichte Gottes mit den Menschen werden können, bleibt der Rezeption im Glauben vorbehalten. Dass dem Autor persönlich daran liegt, ist dem Buch in guter Weise anzumerken.

Dieter Rammler
(Der Rezensent ist Direktor des Theologischen Zentrums der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig)

Michael Strauss
Im Himmel und auf Erden. Gottes Geschichte mit den Menschen. EXIL Media, 240 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-00-066010-8. [InfoLink] Das Buch erscheint am 3. Oktober 2020.

John Grisham: Die Wächter

In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller wird zum Tode verurteilt und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die Guardian Ministries, einen Zusammenschluss von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt.

John Grisham: Die Wächter, Verlag: Heyne-Verlag, Seiten: 448, Preis: 24,00€, ISBN: 978-3-453-27221-7

Markus Mittmann: Wodka mit Geschmack

Eine Spurensuche an verdrängten Orten und in verdrängten Erlebnissen: Ein VW-Beetle, die Autobahn Richtung Osten, eine Reise zu viert, eine Familie. Eindringlich, bildlich und voller Leben erzählt Markus Mittmann eine Geschichte von heute, legt dabei die unausweichliche Macht der Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft in einen Topf und rührt kräftig um. In mitreißenden Gegensätzen, gewürzt mit entlarvendem Humor, führt die Reise nach Polen, eine Geschichte, die bewegt, weil sie so tief mit uns zu tun hat.

Markus Mittmann: Wodka mit Geschmack, Verlag: Kiener Verlag, Seiten: 256, Preis: 15,95€, ISBN: 978-3948442002

Robert Calbraith: Der Ruf des Kuckucks

Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.
Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …
Ein fesselnder, einzigartiger Kriminalroman, der die Atmosphäre Londons eindrucksvoll einfängt – von der gedämpften Ruhe in den Straßen Mayfairs zu den versteckten Pubs des East Ends und dem lebhaften Treiben Sohos. „Der Ruf des Kuckucks“ ist das hochgelobte Krimidebüt von J.K. Rowling, geschrieben unter dem Pseudonym Robert Galbraith, in dem sie mit Cormoran Strike einen ungewöhnlichen Ermittler präsentiert.

Robert Calbraith: Der Ruf des Kuckucks, Verlag: Blanvalet, Seiten: 656, Preis: 10,99€, ISBN: 978-3-442-38321-4

Jan Weiler: Im Reich der Pubertiere

Chaos, Pickel und Hormone – Bestsellerautor Jan Weiler (»Maria, ihm schmeckt’s nicht«, »Das Pubertier«) erzählt, wie der Wahnsinn in der Familie weitergeht.
Inzwischen hat es der Pubertier-Forscher nicht mehr nur mit einem weiblichen, sondern auch mit einem männlichen Exemplar der Gattung zu tun. Zu einigen Erkenntnissen ist er bereits gekommen: Pubertiere bewohnen am liebsten schlecht belüftete Räume, in denen sich Müllberge türmen. Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Vertretern dieser Art erscheinen signifikant: Während das weibliche Pubertier durch maßlosen Konsum, unverständliches Monologisieren und multiples Dauermeckern auffällt, verbringt das Pubertier-Männchen seine Lebenszeit im Wesentlichen mit drei lautlosen Tätigkeiten: Schweigen, Müffeln – und Zocken.

Das klingt alles schlimm, schlimm, schlimm. Doch ohne Pubertiere wäre das Leben arm und öde. Und das Haus zu still und zu leer.

Samuel Bjørk: „Bitterherz“

Auf einer einsamen Straße in den norwegischen Bergen fährt ein alter Mann. Da taucht plötzlich aus dem Dunkeln eine Gestalt auf, und er schafft es gerade noch zu bremsen. Noch unter Schock kann er nicht glauben, was er sieht: Vor ihm steht ein kleiner Junge mit einem Geweih auf dem Kopf. 14 Jahre später wird in einem nahegelegenen Bergsee eine Leiche gefunden. Die junge Frau trägt das Kostüm einer Balletttänzerin, und am Ufer steht eine Kamera, in deren Linse eine 4 eingeritzt ist. Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger stehen vor einem Rätsel. Dann taucht eine weitere Kamera auf – und ein weiteres Opfer …

Paperback, Goldmann Verlag, ISBN/EAN: 9783442482276, 416 Seiten, Preis: 12,99 EURO

Axel Hacke: „Oberst von Huhn Bittet zu Tisch“

„Oberst von Huhn bittet zu Tisch“: Axel Hacke hat sich auf Recherche begeben und die schönsten Gerichte auf den Speisekarten aus aller Welt zusammengestellt: ein Sprachführer in die Poesie des Speisedeutschen und gleichzeitig eine Bereicherung für jede Küche, für alle Feinschmecker, für große und kleine Köche. Was hat man sich unter »Oberst von Huhn breitet sich drastisch in einer Weißweincreme Aus, mit Penne Nudeln Federn und Parmesankäse« vorzustellen? Und was unter »Feng Shui vom Schwein«? Eine Vorspeise aus dem Elsass: Überbackener Oberbegriff für Schalen- und Krustentiere. Ein Hauptgericht aus Russland: Die Kollektion der Scheibchen des Roastbeefs und des Kalbfleisches Vom Gelee aus der roten Schuld. Und das Dessert aus Italien: Sahne Chorhemd mit Fruchten im Wald. So etwas liebt der Sprach-Gourmet. Überbackene Oberbegriffe! Geröstete Substantive! Ein Soufflé von Verben! Pochierte Präpositionen! Ach, herrje, das Leben ist so schön.

Gebundene Ausgabe, 128 Seiten, Verlag Antje Kunstmann GmbH, ISBN-10: 3888977797

Simon Beckett: Die ewigen Toten

Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das stillgelegte Krankenhaus im Norden Londons soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche gefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Leiche, das sieht Dr. David Hunter sofort, liegt dort schon seit langer Zeit. Durch das trockene Klima ist der Körper teilweise mumifiziert. Als der forensische Anthropologe den Fund näher untersucht, stellt er fest, dass es sich um eine Frau handelt. Eine schwangere Frau. Beim Versuch, die Tote zu bergen, entdeckt die Polizei ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt …

Gebundene Ausgabe: Wunderlich-Verlag, 480 Seiten, 22,95 €, ISBN 3805250029
Taschenbuch: Rowohlt Taschenbuch, 480 Seiten, 14 €, ISBN 3499255065

Lesezeit: Stefan Ahnhem – „10 Stunden tot“

Eine grausame Mordserie. Ein unlösbares Rätsel. Fabian Risks härtester Fall.
Ein Mörder wählt seine Opfer scheinbar zufällig aus. So hinterlässt er keine Spuren. Kommissar Fabian Risk und das Helsingborger Kommissariat stehen vor einem Rätsel.

Helsingborg ist nicht mehr der idyllische Ort an der schwedischen Küste, der er mal war. Während eine Reihe von Morden die Stadt erschüttert, kämpft Kommissar Fabian Risk gegen sein ganz persönliches Leid: Seine Familie droht an seiner Arbeit als Mordermittler zu zerbrechen. Aber sein Job ist sein Leben. Er kann nicht anders und nimmt sich der Aufklärung der Morde an, doch er findet keine Spur. Risk und seine Kollegen ahnen nicht, dass der Täter seine Opfer durch ein Würfelspiel rein zufällig auswählt, genau wie die Mordwaffe und den Tatort. So lassen sich keinerlei Verbindungen zu ihm herstellen. Wird dieser Fall ungelöst bleiben?

Ullstein Hardcover: 496 Seiten; ISBN: 9783550200052; Preis: 14,99 €

Beatrix Flatt: “Grenzenlos” – Begegnungen am Grünen Band

Das Grüne Band reicht vom Dreiländereck bei Hof bis zur Ostsee. Es ist ein Mahnmal und Friedensprojekt. Der Dreiklang aus Naturschutz, Grenzgeschichte und Kultur macht es einzigartig. Dort wo sich zu Zeiten des Kalten Krieges feindliche Armeen aufgerüstet gegenüberstanden, darf sich seit dem Herbst 1989 die Natur entfalten. So wurde aus dem ehemaligen Todesstreifen eine Lebenslinie. Das Grüne Band ist der längste Biotopverbund Deutschlands und gleichzeitig eine Erinnerungslandschaft für geschleifte Dörfer, zwangsumgesiedelte Familien, Flucht und Fluchtversuche, Grenzsoldaten mit Schießbefehl und für Bürger, die sich in ihrer Heimat nicht frei bewegen durften.

Beatrix Flatt wanderte 63 Tage mit Rucksack, Laptop und großer Neugier 1.400 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sie sprach mit Menschen, die am Grünen Band leben, arbeiten oder sich dort engagieren. Ihre Geschichten erzählen vom ehemaligen Sperrbezirk der DDR und dem Zonenrandgebiet der BRD. Manche von ihnen leben schon seit Jahrzehnten dort, andere haben sich das Grüne Band bewusst als neue Heimat ausgesucht. Die Reportagen berichten vom Engagement und der Kreativität seiner Bewohner fernab der Metropolen, aber aus der Mitte Deutschlands.

Reiffer: 224 Seiten; ISBN: 978-3-945715-89-5; Preis: 20,00 €

Frank Goosen „The Beatles“

Dass Frank Goosen Beatles-Fan wurde, hängt mit Schwarzarbeit zusammen. Mit den Worten „Gib mir kein Geld, gib mir lieber ein paar Platten für meinen Jungen!“ ließ Goosen Senior sich Ende der Siebziger von einem Elektrohändler für ein paar nach Feierabend angeschlossene Steckdosen bezahlen: mit Beatles-Scheiben. Damit war es um den 13-jährigen geschehen. In dem Buch/Hörbuch „The Beatles“ spürt Goosen seiner lebenslangen Obsession für die „Fab Four“ nach: kenntnisreich, berührend-persönlich und irre witzig.

Als seine Mutter einmal in sein Zimmer kam, um Schmutzwäsche vom Boden aufzusammeln, fragte sie. „Was singen die da eigentlich“? Der Sohn: „Eight days a week. Acht Tage die Woche. Ist das nicht großartig? Die Woche hat ja nur sieben.“ „Ja, ja, und acht Tage die Woche muss ich hinter dir herräumen.“

KiWi-Taschenbuch: 192 Seiten; ISBN: 978-3-462-05406-4; Preis: 12,00 €

Marianne Reiß: „Reste-Essen reloaded – Die Tipps und Tricks der Nachkriegsküche“

Das Brot ist schon wieder trocken, die Banane hat matschige Stellen und vom gestrigen Mittagessen sind noch Nudeln übrig? Ein Fall für die Biotonne? In vielen Haushalten ist dies leider Alltag. Dabei können aus nicht mehr ganz frischen Lebensmitteln viele leckere Gerichte gezaubert werden.

Man muss kein Chefkoch sein, um ein altbackenes Brötchen zum armen Ritter zu schlagen.

Das schaffen auch Koch-Anfänger. In dieser kleinen Rezeptesammlung verraten Nachkriegshausfrauen wie auch ihre Töchter und Söhne, was man aus Essensresten alles zubereiten kann. In Topf oder Pfanne kommt rein, was vor dem nächsten Einkauf noch da ist. Das Ergebnis kann mit jedem Gourmet-Tempel mithalten. Schlichte Hausmannskost besticht durch ihre Einfachheit. Sie kommt mit wenigen Zutaten aus, gelingt fast immer und schmeckt wie bei Muttern.

„Reste-Essen reloaded“ ist die erweiterte Neuauflage des 2011 erschienenen Ratgebers „Teller statt Tonne“. Hinzugekommen sind viele Tipps und Tricks zum Umgang mit Essens-Resten sowie Empfehlungen und Links zum Thema. In einem neuen Kapitel werden Tipps vorgestellt, wie Essensreste auch bei Problemlösungen im Haushalt helfen können. Silber kann man z.B. mit verdorbener Milch reinigen, Hunde mit dem Kochwasser von Kartoffeln entlausen und Flecken von Schmier- und Kettenfetten mit Butter oder Eigelb entfernen.

Taschenbuch: 152 Seiten: Verlag: Books on Demand, Mai 2017; Sprache: Deutsch; Preis: 9,90 €

Karsten Dusse: „Achtsam morden“

Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.

Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordes, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman. Das gleichnamige Hörbuch hat in der Kategorie „Beste Unterhaltung“ den Deutschen Hörbuchpreis 2020 bekommen.

Heyne, Taschenbuch, 416 Seiten, ISBN: 978-3-453-43968-9, Preis: 9,99 EURO

Hörbuch-Cover: Der Fund © der hörverlag

Bernhard Aichner: „Der Fund“

Der neue Thriller des österreichischen Bestsellerautors Bernhard Aichner: Warum musste Rita sterben? Wer hat die Supermarktverkäuferin, die doch nie jemand etwas zuleide getan hat, auf dem Gewissen? Hat die 53-Jährige wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages etwas mit nach Hause genommen hat, was sie besser im Laden gelassen hätte? Offiziell ist der Fall abgeschlossen – aber da ist einer, der nicht aufgibt. Ein Polizist, der scheinbar wie besessen Fragen stellt – und die Antworten, die er bekommt, nicht akzeptieren will.
»Der Österreicher Bernhard Aichner hat seinen ganz eigenen Sound. Seine Thriller erkennt man sofort wieder: an ihrem atemlosen, schnörkellosen Stil.“ stern (07.11.2019)

Der Hörverlag, 1 CD, Laufzeit: 7h 29m, ISBN: 978-3-8445-3510-5, Preis: 13,95 EURO

Hakan Nesser: „Der Verein der Linkshänder“

Kommissar Van Veeteren – mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh und je – bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem „Verein der Linkshänder“. Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überraschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden – mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti…

btb, 608 Seiten, ISBN: 978-3-442-75815-9, Preis: 24,- EURO

Foto Random House

Wladimir Kaminer: „Liebeserklärungen“

Nichts bietet mehr Stoff für Komik, Dramen und Hochgefühl als die Liebe. Egal ob es um Teenager geht, die einen Rockstar anhimmeln, bis die Illusion an der Realität zerbricht. Oder ob das romantische Date daran scheitert, dass der Angebetete es dank einer Fußballübertragung verpasst. Aber natürlich gibt es auch Happy Ends, die ein Leben lang halten.

Von den zahllosen Facetten der Liebe weiß Wladimir Kaminer wunderbare Geschichten zu erzählen – mit viel Verständnis für die Schwächen des menschlichen Herzens. In seinem aktuellen Buch „Liebeserklärungen“ geht es Liebe in Zeiten des Internets, er berichtet von der schönen Elena, wendet sich an die schöne Unbekannte, stellt den perfekten Mann vor und bringt den Lesern Heiratsgewohnheiten verschiedener Völker nahe.

Random House, 256 Seiten, ISBN: 978-3-336-54801-9, Preis: 20,- EURO

Buchcover: Vandenhoeck & Ruprecht

Jürgen Gückel: „Klassenfoto mit einem Massenmörder“

Niedersachsen, August 1961. Der Klassenlehrer Walter Wilke wird in seiner Dorfschule aus dem Unterricht abgeholt und später in einem der ersten großen Prozesse über deutsche Verbrechen in Osteuropa verurteilt. In seinem kleinen Ort wird über die Sache nicht gesprochen. Später kehrt der Mann zurück und lebt bis zu seinem Tod 1989 zurückgezogen im Dorf. Seine Frau, mit der er über Jahre in Bigamie gelebt hatte, ist die beliebte Landärztin.

Jürgen Gückel, mehrfach ausgezeichneter Gerichtsreporter, geht einer Spur nach. Einer Geschichte, die ihn seit der Schulzeit beschäftigt, denn Walter Wilke war sein erster Lehrer. Gückel rekonstruiert einen einzigartigen Lebensweg: „Walter“ war in Wahrheit Artur Wilke, der die Identität seines gefallenen Bruders angenommen hatte. Artur selbst war studierter Theologe und Archäologe, im Dritten Reich der SS beigetreten, nachweislich an Massenerschießungen von Juden beteiligt, galt als gefürchteter Partisanen-Jäger und wurde nach dem Krieg dann – Volksschullehrer. Sein Name ist mit grauenhaften Kriegsverbrechen verbunden, doch zur Rechenschaft gezogen wurde er für seine Taten im Partisanenkampf nie.

Das Buch zeichnet nicht nur eine spektakuläre deutsche Biografie im 20. Jahrhundert nach – die Entwicklung eines Intellektuellen zum Täter und die Verneinung jeglicher persönlicher Schuld, das Wegsehen der Gesellschaft. Es zeigt auch auf, wie schwierig das Erinnern ist, wie unterschiedlich Erlebtes bewertet wird und wie schwer die Erarbeitung historischer Wahrheit letztlich ist.

Vandenhoeck & Ruprecht, 295 Seiten, ISBN: 978-3-525-31114-1, Preis: 19,99 EURO

Buchcover: Reiffer

Burgwächter/Crueger: „Braunschweig’sche Weihnacht

Till Burgwächter und Hardy Crueger erzählen in 24 Episoden von vielfältigen Möglichkeiten, das Weihnachtsfest in der Löwenstadt zu begehen. Von den jährlichen Ausschweifungen bei geistigen Getränken und dem beliebten Schrottwichteln. Oder ganz besinnlich mit eben noch fremden, aber ganz herzlichen Menschen auf einem Weihnachts-Floß. Als Baumschmückbeauftragter im Klinikum oder als Privatdetektiv auf den Spuren der geheimen Werkstatt des Weihnachtsmannes und seiner Helfershelfer. Selbstverständlich von vielen Besuchen auf dem weit über die Stadtgrenzen bekannten Weihnachtsmarkt. Per verzweifelten Versuchen, dem ganzen Trubel als Weihnachtsskeptiker aus dem Weg zu gehen. Als Kleinkrimineller, der einer alten Dame ein unvergessliches Fest bereitet. Und natürlich darf ein Blick in die Geschichte der Braunschweig’schen Weihnacht und seiner Zukunft nicht fehlen.

Verlag Reiffer – Hardcover, ISBN 978-3-945715-56-7, Preis: 14,90 EURO

Cover: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Till Burgwächter: „Voll die Blamage“ / „Unter Besserwissern“

Zwei Bücher des Braunschweiger Autors Till Burgwächter, die beide von Peinlichkeiten in der großen Welt, aber auch im Alltag berichten.

Da sind einmal die Besserwisser, die sich und der Welt beweisen wollen, wie eine Sache am besten angepackt werden muss, jetzt und sofort: „Unter Besserwissern“ ist der Titel. Gleich ob Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, Partner oder Kollegen immer steht da jemand mit erhobenem Zeigefinger.

Und damit sind wir beim zweiten Buch „Voll die Blamage“, denn gerade diese Menschen leisten sich oft blamable Dinge und haben scheinbar nichts Besseres zu tun, als mit Anlauf in das nächste verfügbare Fettnäpfchen zuhüpfen.

Till Burgwächter im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf

Buchcover: (c) Droste Verlag

Monika Herbst: „Glücksorte in und um Braunschweig“

Die Löwenstadt ist prall gefüllt mit Glücksmomenten. Ob Sonnenuntergang auf dem Nußberg, Yoga in der Kunstausstellung oder Südsee-Erholung für einen Tag – Die Braunschweiger wissen, wie es sich gut leben lässt. Monika Herbst kennt die schönsten, beliebtesten, geheimsten und ungewöhnlichsten Orte der Stadt. Ihre Glückssuche führt sie auch nach Wolfsburg, Gifhorn, Wolfenbüttel und auf den Elm. Spätestens jetzt steht fest: Hinter jeder Wegbiegung wartet das Glück auf seine Entdeckung!

Die Journalistin Monika Herbst hat sich in unserer Region nach Orten umgesehen, die glücklich machen. Das Ergebnis hat sie jetzt als illustriertes Buch veröffentlicht und bei einer gut besuchten Lesung in der Braunschweiger Buchhandlung Graff präsentiert. Da waren auch ein paar Überraschungen dabei.

Monika Herbst: Glücksorte in und um Braunschweig – Droste:  168 Seiten – 14,99 EURO – ISBN 978-3-7700-2148-2

Mirjam Strube

Mirjam Jasmin Strube: „Das kleine Buch über den großen Mut…“

Geboren wurde Mirjam Jasmin Strube 1975 in Holzminden. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den drei Kindern in Braunschweig. Es müssen wohl die unzähligen Ausflüge mit ihrer Großmutter ins Grüne gewesen sein, die schon früh ihre Fantasie angeregt haben.

Kleine, selbst gestaltete Theaterstücke standen sonntäglich auf dem Nachmittagsprogramm und sorgten für tobenden Applaus. Allerdings nur aus reiner Gutmütigkeit ihrer Familienmitglieder, wie sich später herausstellte. Der wirkliche Erfolgt zeigte sich erst später in der Schule, als Mirjam mit ihrer blühenden Fantasie und einer stets guten Note in Deutsch (den Aufsätzen sei Dank) einen halbwegs vorzeigbaren Abschluss erzielte. 2018 hat Mirjam auf Facebook und Instagram die Seite „Wunderbare Gedanken für den Alltag“ ins Leben gerufen. Dort haucht sie den Bildern ihrer Freunde durch selbst verfasste Aphorismen ein poetisches Leben ein.

Die schönsten Routen für Freizeitsportler: „Braunschweig läuft“

Ein neues Buch zeigt die schönsten Routen für Freizeitsportler. Ob Kurz-, Mittel- oder Langstrecke, ob Wald, Wiese oder Großstadt-Dschungel: Jeder Jogger und Freizeitläufer hat so seine ganz speziellen Vorlieben. In und um Braunschweig herum gibt es unzählige Möglichkeiten, sich dynamisch fortzubewegen. Die Sportfreunde Braunschweig haben die schönsten Routen in einem Buch zusammengefasst: „Braunschweig läuft“ ist aber auch für Spaziergänger und Radfahrer geeignet. Das Buch stellt 14 Strecken vor – mit exakter Wegbeschreibung und einer zusätzlichen wasserabweisenden Kartensammlung.

Sportfreunde Braunschweig e.V.: „Braunschweig läuft“

Buchcover: (c) M. Reiss

Marianne Reiß (Hrsg.) – „Dame mit Hut“

Mitglieder der Seniorenredaktion von Radio Okerwelle veröffentlichen Radio-Geschichten, alle selbst erlebt und nicht erfunden.

Seit zwei Jahren gibt es aus der Seniorenredaktion die Sendereihe Geschichten aus dem Leben. Da havariert eine Dame mit Hut mit einem Taxi, eine andere entdeckt beim Kelleraufräumen das Wesen des Mannes. Eine kleine Sünde wird sofort geahndet und ein Reisender macht die Erfahrung, dass die Welt auch nur ein Dorf ist. Eine Hochzeitsreise endet auf vielen Umwegen doch noch in Venedig.

Das Leben ist voller Überraschungen. Geschichten passieren oftmals vor unserer Haustür. Man muss nur einkaufen gehen, einen Wasserhahn nicht richtig zudrehen oder mit der Deutschen Bahn reisen.

Marianne Reiß hat ihre eigenen und die Geschichten der Redaktion in einem Buch bei Books on Demand zusammengefasst.

Marianne Reiß – „Dame mit Hut“, Books on Demand, 120 Seiten, 9,60 €

Tilman Thiemig - Ahrenshooper Todholz

Tilman Thiemig – „Ahrenshooper Todholz“

Als Robert Aaron Zimmermann, hoch betagter Kanadier mit deutsch-jüdischen Wurzeln, nach 80 Jahren an den Ort seiner Kindheit auf den Darß zurückkehrt, begegnen ihm gar eigentümliche Einwohner, kuriose Künstler und unheimliche Feriengäste. Sein Auftrag: Er muss die Todesumstände des Landschaftsmalers und Kunstprofessors Alfred Partikel aufklären, der im Herbst 1945 beim Pilzesammeln im Ahrenshooper Holz spurlos verschwand.

Mit Zimmermanns Recherchen beginnt eine Mordserie an den Beteiligten der Untersuchung …

Tilman Thiemig – „Ahrenshooper Todholz“, Hinstorff Verlag, 406 Seiten, 12,99 €

Axel Klingenberg: Die Wahrheit über Wolfenbüttel

Zum 900. Geburtstag der Stadt ist es nun endlich an der Zeit, die Wahrheit über Wolfenbüttel zu verraten. Axel Klingenberg lädt in seinem Buch den Leser zu einem heiteren Spaziergang durch die Geschichte ein.

So berichtet er von einem Fürsten, der seine Geliebte beerdigen ließ, obwohl sie noch lebte, von einem verrückten Herzog, der ein riesiges Schloss aus Holz bauen ließ und – um noch ein weiteres Beispiel zu nennen – von zwei Physikern, die trotz neunmaliger Nominierung niemals einen Nobelpreis bekommen haben.

Hardy Crueger: „Der andere Krieg“

Victor ist zehn Jahre alt, als er 1935 zusammen mit seiner »halbjüdischen« Mutter das Deutsche Reich in Richtung USA verlässt. Sein ebenfalls jüdischstämmiger Vater bleibt zurück, um Geschäfte zu regeln, und will ihnen ein paar Monate später folgen. Aber stattdessen kommen nur Briefe.

Jahrelang wartet Victor auf ihn, und als die Mutter stirbt, muss er sich allein durch das fremde Land kämpfen, verliebt sich, wird in Ketten gelegt und ausgepeitscht. Er wird Clochard, Geschäftsmann und Gangster. Und nur die Hoffnung, irgendwann nach Deutschland und zu seinem Vater zurückzukehren, verleiht ihm die Kraft seine Odyssee durchzustehen.

Mascherode – Gesichter einer Ortschaft

Mascherode feiert sein 825-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum haben sich die Bürger des Ortes, vor allem Heimatpfleger Henning Habekost, viele über das Jahr verteilte Veranstaltungen ausgedacht, in denen sich der südöstliche Stadtteil in seiner ganzen Bandbreite darstellt. Da gibt es Konzerte, Führungen, Ausstellungen, Vorträge, Gottesdienste und viele andere mehr.

Natürlich darf auch eine Festschrift nicht fehlen, in der auf die Geschichte Mascherodes zurückgeblickt wird. Im Zuge des Jubiläums hat Claudia Taylor ein Buch geschaffen, in dem die Bürger des Stadtteils zu sehen sind und zu Wort kommen: „mascherode – GESICHTER EINER ORTSCHAFT“.

Wolfsburg erleben – Neuer Bildband der VW-Stadt

Wer den Namen Wolfsburg hört, der denkt oft zuerst an eine Industriestadt mit Schornsteinen und langweiligen Wohntürmen für Werksangehörige. Besonders im Ausland ist dieses Bild verbreitet. Nicht gerade eine Einladung für Fachleute aus aller Welt. Und auch für Touristen sind solche Aussichten wenig verlockend. Aber da ein Bild bekanntlich mehr sagt als 1000 Worte, will die städtische Marketinggesellschaft jetzt ein anderes Wolfsburg zeigen, im neuen Bildband „Wolfsburg erleben“.

Holger Stoye, Geschäftsführer der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (li), überreichte den neuen Bildband „Wolfsburg Erleben“ an Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Roswita Lücke, Referat Repräsentation & Internationale Beziehungen der Stadt Wolfsburg (re) (Foto: WMG).