Braunschweigs Linke kritisieren Modellvorhaben von Stadt, Polizei und Klinikum
Die Linke im Braunschweiger Rat hat sich gegen das Vorhaben ausgesprochen, stark alkoholisierte Menschen zur Ausnüchterung in Polizeigewahrsam unterzubringen. Wie berichtet, hat die Stadt am Dienstag eine entsprechende Vereinbarung mit der Polizeiinspektion und dem Klinikum getroffen. Danach sollen volltrunkene Menschen zunächst in einer Testphase in eine Ausnüchterungzelle und nicht wie bislang üblich ins Krankenhaus eingeliefert werden – es sei denn, sie benötigen medizinische Hilfe. Damit steige das Risiko, dass den Betroffenen zu spät oder gar nicht geholfen werde, kritisierte die Linke. Zudem würden Menschen, die kein Verbrechen begangen haben, in einer Zelle landen, sagte Fraktionschef Udo Sommerfeld (Bild). Darüber hinaus werde die Polizei, die nach eigenen Angaben ohnehin am Limit sei, mit einer weiteren Aufgabe belastet. Die Kooperationspartner hatten das landesweit bislang einzigartige Modell unter anderem mit der großen Zahl von gewalttätigen Übergriffen von stark alkoholisierten Menschen auf das Klinik-Personal und andere Patienten begründet.