Städtische Gleichstellungsbeauftragte schließt sich Protesten an
Der geplante „bordellähnliche Betrieb“ im Braunschweiger Osten löst anhaltende Proteste aus. Jetzt hat sich auch die städtische Gleichstellungsbeauftragte Marion Lenz (Bild) gegen die Pläne ausgesprochen. Das Prostitutionsgesetz im Jahr 2002 habe sein Ziel verfehlt, Prostituierte aus der Illegalität zu holen, so Lenz. Der eigentlich beabsichtigte Zweck, Frauen einen Zugang zur Sozialversicherung zu verschaffen, sei nicht ansatzweise erreicht worden. Statt dessen habe das Gesetz Zuhältern und Vermietern zusätzliche Verdienstmöglichkeiten verschafft. Mit Blick auf die Verhältnisse im Rotlichtviertel Bruchstraße sagte Lenz, bei Tagesmieten von durchschnittlich 70 bis 100 Euro pro Tag bleibe für die Frauen nichts übrig, um Steuern und Krankenversicherung zu zahlen, da sie die Familien in ihren Herkunftsländern versorgen müssten. Sie hoffe deshalb, dass die Stadt Braunschweig einen Weg finde, die Genehmigung zu verhindern. Wie berichtet, hatte die Verwaltung kürzlich angekündigt, die Baugenehmigung für einen bordellähnlichen Betrieb in einer Gliesmaroder Spielhalle zu erteilen. Gegen die Pläne hatte sich bereits ein Bündnis positioniert, dem die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, die Frauen-Union und die Beratungsstelle Solwodi angehören.