Unbefristeter Streik im Harz geht weiter

In dem Arbeitskampf bei den Asklepions-Kliniken im Harz haben die Steikenden unerwartete Unterstützung bekommen. Vier ehemalige Chefärzte haben in einem Brief schwere Vorwürfe gegen den Klinikbetreiber erhoben. Sie werfen Asklepios massiven Leistungsabbau und unerklärliche Einsparmaßnahmen vor. Davon berichten auch die Belegschaftsmitglieder, die schon seit neun Tagen in einen unbefristeten Streik getreten sind. Ganze Abteilungen würden in der Reha brach liegen, es fände sich kaum Personal durch die schlechte Bezahlung des Klinik-Konzerns. Durch den Streik musste Asklepios die Bettenanzahl deutlich reduzieren. Therapeuten, Pfleger und medizinisches Personal fordern seit 14 Monaten eine einheitliche Bezahlung nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Die Geschäftsführung lehnt Gespräche mit verdi noch immer kategorisch ab und hofft auf Einzelverträge.

Auch in anderen öffentlichen Bereichen in der Region gab es heute Streiks – allerdings zeitlich begrenzte Warnstreiks. Mehrere Kitas in Braunschweig und Wolfsburg konnten nicht öffnen. Auch Azubis gingen auf die Straße zu Kundgebungen. verdi fordert unter anderem 4,8 Prozent mehr Lohn. Die kommunalen Arbeitgeber halten das, besonders durch die Corona-Hilfsmaßnahmen, für unrealistisch.