Mieten in Wolfsburg und Braunschweig landesweit am stärksten gestiegen
Die Mieten in Wolfsburg und Braunschweig sind in den letzten zehn Jahren stärker angestiegen als in anderen niedersächsischen Städten. Das geht aus einer Mitteilung des Wolfenbütteler Bundestagsabgeordneten Victor Perli (Bild) hervor. Der Linken-Politiker beruft sich dabei auf Informationen des Bundesinnenministeriums sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Danach haben die Nettokaltmieten in Wolfsburg zwischen 2010 und 2020 um fast 67% zugelegt. Damit liegt die VW-Stadt bei der Mietpreisentwicklung an der Spitze aller kreisfreien Städte in Niedersachsen, gefolgt von Braunschweig mit einem Plus von 57,5%. Den niedrigsten Zuwachs verzeichnete demnach Salzgitter mit 14,6%. Grundlage der Erhebung war dem Ministerium zufolge die Durchschnittsmiete für unmöblierte Wohnungen mit 40 bis 100 Quadratmeter Wohnfläche und mittlere Ausstattung in mittlerer bis guter Wohnlage. Die Zahlen belegten, dass bezahlbarer Wohnraum in vielen Städten inzwischen Mangelware sei, sagte Perli. Gerade in der Corona-Zeit treffe die Mietpreissteigerung viele Menschen doppelt, wenn sie von Kurzarbeit, Erwerbslosigkeit oder ausbleibenden Aufträgen betroffen seien. Die Lage werde noch dadurch verschärft, dass die Zahl der Sozialwohnungen seit Jahren sinke, so der Parlamentarier. Seine Fraktion unterstütze die Forderung von Gewerkschaften und Sozialverbänden nach einem sechsjährigen Mietenstopp. Auch die Braunschweiger Linke sprach sich für einen sofortigen Mietendeckel aus. Zudem forderte sie die Stadt auf, alle Erträge der städtischen Nibelungen Wohnbau in der Gesellschaft zu belassen und zu reinvestieren.