Atomkritiker werfen Projekt-Initiatoren Ablenkungsmanöver vor

Wer sich über die radioaktive Belastung rund um die Asse informieren will, kann künftig selbst zur Tat schreiten: Unweit des maroden Atommüllagers ist eine so genannte „Bürger-Messstelle“ in Betrieb gegangen. Sie ist Teil des Projekts „Transens“, in dem 16 Forschungseinrichtungen und Institute zusammenarbeiten. Nach Angaben des Verbundes soll die bundesweit einmalige Anlage in Remlingen-Semmenstedt während der Laufzeit bis 2024 wissenschaftlich begleitet werden. Aus Sicht der örtlichen Bürgerinitiativen ist sie allerdings eher eine Mogelpackung, da lediglich die Gamma-Strahlung gemessen werden kann. Wenn ein solches Labor schon eingerichtet werde, müsse dort unbedingt auch die Belastung durch Beta-Strahlen wie Tritium oder Kohlenstoff 14 gemessen werden können, so die „Vahlberger Asse-Aktivisten“. Auch die Initiative „AufpASSEn“ sieht die Sache kritisch: In dieser Form sei das Projekt ein Ablenkungsmanöver, sagte ihre Sprecherin Heike Wiegel. Es trage nicht dazu bei, über die tatsächliche radioaktive Belastung an der Asse aufzuklären.