IG Metall wirft Alstom Vertragsbruch vor
Die IG Metall hat dem Schienenfahrzeugbauer Alstom vorgeworfen, die 2019 geschlossene Vereinbarung zur Zukunftssicherung des Standorts Salzgitter zu unterlaufen. Hintergrund ist ein Großauftrag des norwegischen Unternehmens Norske Tog im Wert von rund 1,9 Milliarden Euro. Allein für die Lieferung ersten 30 Triebzüge vom Typ Coradia Nordic (Bild) sind gut 380 Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich waren Rohbau und Lackierung der Fahrzeuge in Salzgitter vorgesehen. Letzte Woche kündigte Alstom jedoch an, die Fertigung in das ehemalige Bombardier-Werk im polnischen Wroclaw (Breslau) auszulagern. IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger warf der Pariser Konzernzentrale einen klaren Vertragsbruch vor. Die Entscheidung reiße eine empfindliche Lücke in die Auslastungsplanung am Standort Salzgitter, so der Gewerkschafter. Gemeinsam mit dem Betriebsrat hatte er die Landesregierung bereits kurz nach Bekanntwerden der Pläne schriftlich um politische Unterstützung gebeten. Ministerpräsident Stephan Weil hatte daraufhin signalisiert, er werde sich für die Belange des Standorts einsetzen, so gut er könne.