Landeskirche trennt sich vom Braunschweiger Domkantor Gerd-Peter Münden
Die Landeskirche Braunschweig und Domkantor Gerd-Peter Münden gehen künftig getrennte Wege. Wie es in einer Mitteilung heißt, hat der Domstiftungsvorstand beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung von Münden zu trennen. Hintergrund ist demnach die Absicht des Kirchenmusikers, in Kolumbien eine Leihmutterschaft zu beauftragen. Damit sei die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zerstört worden, so der Vorstand. Die Inanspruchnahme einer Leihmutterschaft wäre in dieser Form nach deutschem Recht nicht zulässig. Sie stehe im Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen der evangelischen Kirche – insbesondere dann, wenn sie mit Geldzahlungen verbunden ist. Es gelte jedem Anschein entgegenzuwirken, dass Frauen und Kinder zu Waren degradiert und in ihrer Menschenwürde beschädigt werden. Nach Angaben von Landeskirchen-Sprecher Michael Strauß hat sich der Stiftungsvorstand die Entscheidung nicht leicht gemacht. Münden habe sich in der Vergangenheit große Verdienste um die kirchenmusikalische Arbeit am Braunschweiger Dom erworben. Der 56-Jährige war seit 1999 Domkantor und Leiter der Braunschweiger Domsingschule. Seine Aufgaben werden laut Strauß von Kantorin Elke Lindemann und Kantor Witold Dulski übernommen.