Braunschweiger Konzern will Abhängigkeit vom Gas weiter reduzieren
Der Nordzucker-Konzern in Braunschweig (Bild: Werk Schladen) hat nach zwei vorangegangenen Krisenjahren zum zweiten Mal in Folge wieder Gewinne verbucht. Wie Vorstandschef Lars Gorissen mitteilte, wurde das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Plus von 84 Millionen Euro abgeschlossen. Davon gehen allein 15 Millionen auf das Konto der Mehrheitsbeteiligung am australischen Rohrzuckerhersteller Mackay. Im Vorjahr waren insgesamt 66 Millionen Euro Überschuss verbucht worden. Beim Umsatz legte Europas zweitgrößter Zuckerproduzent laut Gorissen um 273 Millionen auf 1,9 Milliarden Euro zu. Auf die beiden Verlustjahre zuvor hatte das Unternehmen mit einem strikten Sparkurs reagiert. Von der positiven Entwicklung sollen jetzt auch die Aktionäre profitieren: Sie sollen diesmal eine Dividende von 80 Cent pro Aktie erhalten. Im Vorjahr waren es noch 60 Cent. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Gorissen mit einer guten Ertragslage – vorausgesetzt, in den Werken steht ausreichend Energie zur Verfügung. Die Abhängigkeit vom Gas sei durch alternative Konzepte zur Energieversorgung bereits deutlich reduziert worden, so der Konzernchef. Er forderte die Politik auf, Rahmenbedingungen für die Biogas-Gewinnung aus Rübenschnitzeln zu schaffen – einem Abfallprodukt der Zuckerproduktion. Nordzucker beschäftigt nach eigenen Angaben 3800 Mitarbeiter an 21 Standorten in Europa und Australien.