Verband fürchtet weitere Verschlechterung der Versorgung junger Patienten
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Niedersachsen hat vor einer weiteren Verschlechterung der Versorgung von jungen Patienten gewarnt. Schon jetzt suchten Eltern verzweifelt nach Terminen für Vorsorge-Untersuchungen und Impfungen, sagte der Landesvorsitzende Tilman Kaethner. Er sieht dafür mehrere Gründe: Medizinische Fachangestellte wanderten zunehmend in andere Arbeitsgebiete ab, und eine durchschnittliche Kinder- und Jugendarztpraxis müsse inzwischen 30% ihrer Arbeitszeit für „unsinnige Bürokratie“ aufwenden. Kaethner äußerte die Befürchtung, dass sich die Situation durch die Abschaffung der Neupatientenregelung weiter verschärft. Um das Milliarden-Defizit der gesetzlichen Krankenkassen auszugleichen, plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unter anderem, die Extra-Honorierung für Neupatienten in Arztpraxen zu streichen. Der BVKJ rief neben seinen Mitgliedern auch Eltern zur Teilnahme an einer Protestwoche auf, die an diesem Mittwoch startet.