Kommunale Spitzenbeamte aus der Region schlagen Alarm
Die Spitzen der Kommunen zwischen Harz und Heide haben vor massiven Abstrichen beim Öffentlichen Personennahverkehr gewarnt. Wenn das Land keine ausreichenden Mittel bereitstelle, müsse das Angebot womöglich bald zurückgefahren werden. Das käme einer Bankrotterklärung gleich, sagte der Vorsitzende des Regionalverbands Großraum Braunschweig, Detlef Tanke (rechts), bei einem Treffen mit den Oberbürgermeistern und Landräten der Region. Bisher gebe das Land hauptsächlich Bundesmittel weiter. Die neue Regierung in Hannover müsse selbst stärker in die Finanzierung des ÖPNV einsteigen, so Tanke. Seinen Angaben zufolge klafft im Verbandsgebiet für das Jahr 2023 noch eine Finanzierungslücke in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Dieses Geld reiche aber lediglich aus, um den Status Quo zu erhalten. Die allseits gewünschte und geforderte Ausweitung des Angebots gelinge nur mit diesem Betrag plus x, sagte der Verbandsvorsitzende. Anders sei die angestrebte Mobilitätswende nicht zu schaffen, ergänzte der Braunschweiger Oberbürgermeister Torsten Kornblum (Mitte). Er kritisierte, das Land Niedersachsen genehmige sich bei der Verteilung der Bundesmittel selbst „einen Schluck aus der Pulle“. Andere Länder würden dieses Geld komplett an die Kommunen weitergeben, so Kornblum. Und der Helmstedter Landrat Gerhard Radeck forderte unter anderem ein landesweites Azubi-Ticket. Im Verkehrsverbund Großraum Braunschweig gibt es so ein vergünstigtes Angebot für Schüler und Auszubildende schon seit August 2020.