Gewerkschaft beklagt zunehmende Personalnot in Gastronomie-Küchen
Die Gastronomie-Gewerkschaft NGG hat den zunehmenden Personalmangel in den Restaurant-Küchen der Region beklagt. Auch viele Hotels, Cafés und Biergärten würden deshalb ihre Öffnungszeiten verkürzen oder sogar zusätzliche Ruhetage einlegen, sagte die Geschäftsführerin der NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz, Katja Derer. Manche Betriebe hätten den Mittagstisch komplett gestrichen, andere machten ihre Küche abends deutlich früher dicht. Allein in Braunschweig sind laut Derer aktuell 71 Stellen unbesetzt, und auch bei der Nachwuchs-Suche sieht es düster aus. Einer der Hauptgründe sei das niedrige Lohnniveau, so die Gewerkschafterin: Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahle noch immer keinen Tariflohn. Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten seien aber der Schlüssel für mehr Personal. Konkret fordert die NGG mittelfristig einen Einstiegs-Bruttolohn von 3.000 Euro für Gastronomie-Beschäftigte, die nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten. Wie die Gewerkschaft weiter mitteilte, hat sie die Beschäftigten des Hofbrauhauses Wolters in Braunschweig für morgen zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Von dem Ausstand ist auch die Privatbrauerei Wittingen betroffen. Anlass sind die laufenden Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag. Die NGG fordert nach eigenen Angaben 385 Euro mehr Lohn pro Monat. Die Arbeitgeber haben demnach bislang nur Inflationsausgleichsprämien für dieses und nächstes Jahr angeboten. Das Einbecker Brauhaus wurde bereits heute bestreikt. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Freitag angesetzt.