Bundesweites „Netzwerk freier Theater“ nimmt Kulturpolitik in die Pflicht

Das „Netzwerk freier Theater“ hat mit Betroffenheit auf die Schließung des LOT-Theaters in Braunschweig reagiert. Dies sei ein schwerer Schlag für die Freien Darstellenden Künste in Niedersachsen und darüber hinaus, heißt es auf der Webseite des bundesweiten Vereins mit Sitz in Halle an der Saale. Das LOT-Theater habe sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Plattform der Szene in Norddeutschland entwickelt. Insbesondere in den Bereichen Inklusion und Zugänglichkeit habe die Braunschweiger Bühne wegweisende Arbeit geleistet. Das Netzwerk appellierte an die Kulturpolitik in Stadt und Land, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsame Lösungen zu suchen, um den Freien Darstellenden Künsten in Braunschweig und Niedersachsen eine Perspektive zu bieten. Am Freitag hatte das LOT den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung dauerhaft eingestellt und allen Mitarbeitern gekündigt. Nach der Insolvenz des Dachbetriebs „Freie Spielstätten Braunschweig“ (FSB) Ende Februar hatten die Verantwortlichen noch versucht, Fördermittel einzuwerben, um den Fortbestand der Bühne zu sichern. Jetzt fiel der letzte Vorhang – nicht nur für das Stammhaus in der Kaffeetwete, sondern auch für die neue Spielstätte samt Gastronomie im Quartier St. Leonhard. Nach Einschätzung von Beobachtern ist das Theater durch eben diese Ausweitung in Schieflage geraten. Auch die Mitarbeiter beklagten in einer Stellungnahme, die Führung von LOT und FSB habe Fehler gemacht und Vertrauen verspielt. Das Personal habe zudem bis zuletzt nur sehr eingeschränkt Einblick in die Vorgänge erhalten, die letztlich zum Scheitern geführt hätten. — Symbolbild (c) pixabay