Stadt Braunschweig und Deutschlandfunk ehren Saša Stanišić
Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2024 geht an den deutsch-bosnischen Schriftsteller Saša Stanišić (Bild). Das hat die Stadt Braunschweig mitgeteilt, die den jährlichen Preis gemeinsam mit dem Deutschlandfunk vergibt. Der 46-jährige Wahl-Hamburger erhält die Auszeichnung für sein jüngstes Werk „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“. Das Buch ist im Luchterhand Literaturverlag erschienen. Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem mit der große Gabe von Saša Stanišić, das Existentielle und das vermeintlich Nebensächliche, das gesellschaftspolitisch Relevante und das Private auf gleiche Weise ernst zu nehmen und mit einem sehr eigenen Humor zu erzählen. Der ebenso leidenschaftliche wie virtuose Erzähler beherrsche die Tonlagen zwischen Reflektion und Witz, zwischen Lakonie und Menschenfreundlichkeit. Der Wilhelm Raabe-Preis wird jährlich für ein literarisches Werk in deutscher Sprache vergeben. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung ist nach dem Erzähler Wilhelm Raabe benannt, der seinen Lebensabend in Braunschweig verbrachte und auf dem Hauptfriedhof seine letzte Ruhestätte fand. Bisherige Preisträger waren unter anderen Rainald Goetz, Petra Morsbach, Heinz Strunk und zuletzt Judith Hermann. Die festliche Preisverleihung findet am 3. November im Kleinen Haus des Staatstheaters statt. — Foto (c) CC 4.0/Harald Krichel.