Braunschweiger CDU trennt sich von Ratsherr Sven-Markus Knurr

Der Braunschweiger CDU-Ratsherr Sven-Markus Knurr hat mit einem Post auf dem Internet-Portal „x“ (Ex-Twitter) massive Entrüstung ausgelöst. Der 39-Jährige hatte den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitag Abend kurz nach der Tat mit den Worten kommentiert: „Ich habe hierfür volles Verständnis“. Laut Mitteilung hat der CDU-Fraktionsvorstand Knurr aufgefordert, die Fraktion bis spätestens Montag Nachmittag zu verlassen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, droht ihm der Ausschluss. Dieser menschenverachtende Post sei nicht mit den Werten der CDU zu vereinbaren, so Fraktionschef Thorsten Köster (Bild). Seinen Angaben zufolge war es „nicht die erste, aber schlimmste und geschmackloseste Äußerung dieser Art“. Damit habe sich Knurr endgültig für jedwede Position innerhalb des demokratischen Spektrums disqualifiziert. Köster wörtlich: „Wir bedauern, dies nicht früher erkannt zu haben“. Der CDU-Kreisvorsitzende Maximilan Pohler forderte Knurr darüber hinaus auf, bis Montag Nachmittag auch die Partei zu verlassen. Andernfalls werde umgehend ein Ausschluss-Verfahren eingeleitet. Knurr war erst Anfang dieses Jahres zur CDU gewechselt. 2021 war er als parteiloser Kandidat über die Liste der Piraten in den Rat eingezogen. Dort bildete er mit der Ratsfrau der rechtslastigen Partei „Die Basis“ die Gruppe der so genannten „Direkten Demokraten“. Zu dieser Zeit war er bereits mehrfach durch extreme Statements aufgefallen. Unter anderem hatte er Teilnehmer an Demonstrationen gegen Nazis als „linksradikales Populistenpack“ bezeichnet. Nach der Aufnahme Knurrs in die CDU hatten die Grünen den Christdemokraten im Februar vorgeworfen, „für eine personelle Vergrößerung ihrer Ratsfraktion die demokratischen Werte komplett über Bord zu werfen“. Jetzt sehen sich die Grünen in dieser Einschätzung bestätigt. Ratsfraktion und Kreisvorstand forderten die CDU auf, umgehend Konsequenzen zu ziehen. Dem umstrittenen Ratsherrn warfen sie eine Verhöhnung der Opfer des Anschlags in Magdeburg vor. Es sei „nicht tragbar, dass jemand, der solche widerlichen und abscheulichen Kommentare veröffentlicht, weiterhin politische Verantwortung in Braunschweig trägt“.