Betroffenenrat fordert mehr Tempo bei der Aufarbeitung

Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche kommt nach Ansicht von Betroffenen nicht zügig genug voran. Das hat der so genannte Betroffenenrat Nord bemängelt, der für die Diözesen Osnabrück und Hamburg sowie für das Bistum Hildesheim und damit für die Katholiken in unserer Region zuständig ist. Das Gremium forderte mehr Tempo bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Dabei sollte das Bistum Osnabrück die Rolle des Schrittmachers übernehmen – denn der dortige Schutzprozess habe „Leuchtturmcharakter“, sagte eine Sprecherin. Für das Bistum Hildesheim gab es Lob und Tadel: Als positiv bewertete der Betroffenenrat den wertschätzenden und sensiblen Umgang mit den Opfern. Allerdings sei das gute Konzept zur Vergegenwärtigungskultur bisher nicht umgesetzt worden. Außerdem seien die Gespräche mit der Bistumsleitung insgesamt schwieriger geworden. Die Sprecherin kritisierte auch, dass sich das Bistum trotz schwerer Missbrauchsvorwürfe gegen die Umbettung des verstorbenen Altbischofs Heinrich Maria Janssen entschieden habe. — Foto: Hildesheimer Dom (c) CC3.0_Tilman2007