Kurstadt wirft Land Niedersachsen Benachteiligung vor
Die Stadt Bad Harzburg (Bild: Mosaik im Bahnhof) hat der niedersächsischen Landesregierung vorgeworfen, die Staatsbäder Bad Nenndorf und Bad Pyrmont bei den Corona-Hilfen zu bevorzugen. Die beiden Städte würden mit zusammen sechs Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt des Landes bedacht, während alle anderen Bade- und Kurorte leer ausgingen, kritisierte Bernd Vollrodt, Geschäftsführer der Harzburger Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe. Die Einrichtungen beklagten inzwischen Einnahmeverluste von rund 750.000 Euro. Das könne auch durch Kurzarbeit und temporäre Schließungen nicht annähernd aufgefangen werden, so Vollbrodt. Unterstützung erhielt er vom Heilbäder-Verband Niedersachsen. Dessen Vorsitzender Norbert Hemken erklärte, alle landesweit 36 Heilbäder und Kurorte müssten hohe Qualitätskriterien erfüllen, um ihre Anerkennung nicht zu verlieren. Es sei daher unverständlich, warum das Land nur die Staatsbäder finanziell unterstütze, zumal alle Heilbäder und Kurorte auch mit den gleichen Auswirkungen durch die Corona-Krise zu kämpfen hätten. Hemken forderte entsprechende Finanzhilfen für alle betroffenen Orte in Höhe von insgesamt 102 Millionen Euro.