Kritik vom Asse-Koordinationskreis, Appell von SPD und Landvolk

Die Veröffentlichung der so genannten Teilgebiete für ein mögliches Atommüll-Endlager hat in Niedersachsen wie in der Region unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit Sitz in Peine hatte am Vormittag bundesweit insgesamt 90 Gebiete ausgewiesen, die geeignete geologische Voraussetzungen mitbringen. Darunter sind auch mehrere Bereiche in der Region wie etwa diverse Steinsalz-Vorkommen im Landkreis Gifhorn. Laut BGE soll anhand dieser Vorauswahl bis 2031 entschieden werden, in welchem dieser Gebiete das atomare Endlager errichtet wird. Der Asse II-Koordinationskreis machte grundsätzliche Bedenken dagegen geltend, dass, so wörtlich, „ausgerechnet“ die BGE mit der Auswahl für einen Endlagerstandort beauftragt sei. Mit Blick auf Erfahrungen bei der Suche nach einem Zwischenlager-Standort für den Asse-Müll hieß es, die Bürgerinitiativen hätten Zweifel an den Beteuerungen, die Endlager-Auswahl werde transparent und auf Basis wissenschaftlicher Fakten vollzogen. Die „Braunschweiger Gruppe“ der SPD im Landtag schlug moderatere Töne an: Ihr Sprecher Marcus Bosse (Bild) aus Wolfenbüttel forderte, bei der Endlagersuche die überproportionalen Belastungen der Menschen in der Region zu berücksichtigen. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Landvolks im Braunschweiger Land, Ulrich Löhr. Niedersachsen sei mit der Asse, Gorleben und Schacht Konrad mehr als genug von den atomaren Hinterlassenschaften betroffen.