ver.di-Geschäftsführer Wertmüller legt Sprecheramt nieder

Sebastian Wertmüller hat sich aus dem Braunschweiger Bündnis gegen Rechts zurückgezogen. Der ver.di-Bezirksgeschäftsführer war seit einigen Jahren als Sprecher für die Kommunikation mit den Medien zuständig. Er begründete seinen Schritt mit internen Differenzen. Einige Gruppen störten sich daran, dass das Bündnis sich mit der Stadt und anderen Institutionen austauscht und auch mit der Polizei kooperiert, so Wertmüller. Er halte das für falsch: Wenn rassistische, antisemitische und andere rechte Strömungen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, dann müsse man auch dort in die Debatten einsteigen. Demonstrationen gegen Nazitrupps seien unverändert richtig, reichten allein aber nicht aus, sagte der 61-Jährige. Wie er weiter mitteilte, gehört ver.di dem Bündnis auch nach der anstehenden Neuorganisation an – allerdings nicht mehr in der bisherigen zentralen Rolle. Die Gewerkschaft und er persönlich blieben aber weiterhin „deutlich zu vernehmen, wenn es gegen Nazis und Antisemiten geht“.