Geteiltes Echo in Niedersachsen und der Region
Das Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz zum befristeten Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ist auch in Niedersachsen und der Region auf ein geteiltes Echo gestoßen. Die künftige CDU-Landtagsabgeordnete Sophie Ramdor aus Braunschweig begrüßte die Entscheidung, jetzt auch das AKW Emsland bis Mitte April am Netz zu lassen. Damit werde die Versorgungssicherheit mit Strom gestärkt. Die Anordnung des Kanzlers zu diesem Zeitpunkt zeige aber auch, dass die Klientel von Grünen und SPD vor der Landtagswahl nicht verschreckt werden sollte, so Ramdor (Bild). Noch im TV-Duell Ende September habe Ministerpräsident Weil behauptet, das Kernkraftwerk in Lingen werde nicht gebraucht. Niedersachsens Grüne halten indessen auch nach der Wahl an dieser Ansicht fest: Die Basta-Entscheidung von Olaf Scholz sei unnötig und ohne fachliche Grundlage, sagte die derzeitige Fraktionschefin im Landtag, Julia Hamburg. Sie verwies auf den Stresstest der Bundesregierung, der im Weiterbetrieb des Lingener Reaktors ausdrücklich keinen Nutzen gesehen habe. Für den Strom aus dem AKW Emsland würden im Gegenteil schon jetzt regelmäßig Windräder abgeschaltet, so Hamburg. Damit würden der Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien blockiert, während das Sicherheitsrisiko steige. Auch Niedersachsens SPD-Umweltminister Olaf Lies äußerte die Überzeugung, das AKW Emsland werde „keinen wirklichen Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen“ leisten.