Gewerkschaft fordert mehr Kontrollen vom Hauptzollamt Braunschweig
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Braunschweig-Goslar, beklagt kriminelle Praktiken auf Baustellen in der Region. So habe das Hauptzollamt Braunschweig allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres insgesamt 224 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet, so die IG BAU. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit habe bei ihren Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße aufgedeckt. Insgesamt habe die vom Braunschweiger Zoll ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau rund 184.000 Euro betragen. Die hohe Zahl der Ermittlungsverfahren zeige, dass kriminelle Methoden auf dem Bau auch in unserer Region zum Alltag gehören, erklärte der Bezirksvorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar, Karl-Heinz Ehrenberg. Die hohe Inflation, steigende Bauzinsen, hohe Material- und Energiekosten – alles führe zu einem wachsenden Kostendruck auf dem Bau. Unseriöse Chefs würden deshalb jetzt erst recht versuchen, ihre Kosten durch Lohndumping zu senken. Vor diesem Hintergrund fordert der IG BAU Bezirksverband Braunschweig-Goslar deutlich mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls auf den Baustellen.