Braunschweiger Grüne kritisieren Betreiberwechsel in Flüchtlingsunterkunft

Die Grünen im Braunschweiger Rat haben den Betreiberwechsel in einer Unterkunft für Ukraine-Flüchtlinge kritisiert. Bisher hatte das Deutsche Rote Kreuz die Einrichtung im früheren Hotel „Vienna House“ im Stadtteil Mascherode betrieben. Die Übernahme durch einen Militärdienstleister mit Sitz in Dubai habe große Bestürzung ausgelöst, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Leonore Köhler (Bild). Der Vorgang sei ethisch und moralisch höchst fragwürdig, da es hier um den Umgang mit traumatisierten Kriegsflüchtlingen gehe. Mit Blick auf Stellenangebote des neuen Betreibers äußerte die Politikerin zudem Zweifel, dass die notwendigen fachlichen Standards für einen verantwortungsvollen Betrieb der Unterkunft erfüllt werden. Dazu zähle etwa der Einsatz von qualifizierten Sozialpädagogen, so Köhler. Die Stadt habe in ihrer Ausschreibung zwar eine Reihe von guten Qualitätsanforderungen genannt – für den Zuschlag sei dann aber der angebotene Preis das einzige Kriterium gewesen. Dies könne und dürfe nicht der Anspruch von Braunschweig als soziale Stadt sein. Die Grünen kündigten an, das Thema im Ausschuss für Vielfalt und Integration zur Sprache zu bringen.