Braunschweiger OB soll „Problem Eckert & Ziegler“ zur Chefsache machen
Die Braunschweiger Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) hat in einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Thorsten Kornblum appelliert, den Umgang der Nuklearfirma Eckert & Ziegler mit radioaktiven Stoffen zur Chefsache zu machen. In dem Schreiben heißt es, das Unternehmen verarbeite und lagere im Stadtteil Thune Atommüll neben Wohnungen, Schulen und Kindergärten – und dieses bundesweit einmalige Problem werde sich weiter zuspitzen, schreibt die BISS unter Berufung auf das Niedersächsische Umweltministerium. Danach sollen in den nächsten Jahren mehr als 8.700 Atommüll-Fässer der Nuklearfirma aus der Landessammelstelle Leese im Landkreis Nienburg nach Braunschweig verbracht werden. Die Stadt und namentlich der OB könnten hier für mehr Sicherheit sorgen, so die Initiative. Sie verwies auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig: Die Richter hatten der Stadt Hanau zugestanden, einen Nuklearstandort in ein Gewerbegebiet umwandeln zu dürfen – auch gegen den Willen des betroffenen Unternehmens. Die Stadt Braunschweig könnte dieses Urteil aufgreifen und einen zukunftsweisenden Bebauungsplan aufstellen, der zum Umfeld passt, so die BISS. Statt dessen verstärke sie den Konflikt noch durch weitere soziale Einrichtungen und Wohngebiete in diesem Bereich. Themenfoto (c) Frank Vincentz