Ratsgruppe „Die Fraktion“ beklagt diffuse Datenlage und ungleiche Verteilung
Der Bestand an Sozialwohnungen in Braunschweig ist innerhalb von sechs Jahren um rund 30% zurückgegangen. Das geht aus einer Mitteilung der Ratsgruppe „Die Fraktion“ hervor, der die Linke, Volt und „Die Partei“ angehören. Offiziellen Zahlen zufolge gab es im Jahr 2021 nur noch etwas mehr als 3.000 Sozialwohnungen, fast 1.300 weniger als 2015. Fast ein Drittel davon hält die städtische Nibelungen-Wohnbau vor. „Die Fraktion“ gehe davon aus, dass sich die Genossenschaften BBG und Wiederaufbau mit weiteren 8% am Braunschweiger Wohnungsmarkt engagieren, sagte die sozialpolitische Sprecherin der Ratsgruppe, Gisela Ohnesorge. Was aber die restlichen 87% der Eigentümer tun oder nicht tun, sei nicht bekannt. Zudem lägen zum Teil widersprüchliche und veraltete oder gar keine Zahlen vor. Ein weiteres Problem ist den Angaben zufolge die extrem ungleiche Verteilung: Rund 60% der Sozialwohnungen liegen demnach in der Weststadt, während in vielen anderen Stadtteilen gar kein oder nur sehr wenig geförderter Wohnraum vorhanden ist. Eine Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung habe schon 2018 gezeigt, dass Arm und Reich in Braunschweig sehr viel häufiger als in anderen Städten nicht mehr Tür an Tür lebten, so Ohnesorge. Wie sie weiter mitteilte, hat „Die Fraktion“ jetzt diverse Anfragen im Sozial- und Planungsausschuss gestartet. Damit soll die Dringlichkeit für mehr Sozialwohnungen verdeutlicht und zugleich die Datenlage so verbessert werden, dass zielführende Ratsbeschlüsse gefasst werden können. Symbolfoto (c) Frauke Riether