SPD beantragt Einrichtung eines Geschichts- und Erinnerungsortes
Die SPD im Braunschweiger Rat macht sich dafür stark, in der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Rennelberg einen Geschichts- und Erinnerungsort einzurichten. Das frühere Untersuchungsgefängnis steht seit Mai 2024 leer. Damals waren die letzten Insassen nach Wolfenbüttel verlegt worden. Die JVA Rennelberg gehöre zum historischen Gedächtnis der Stadt, erklärte SPD-Fraktionsvize Annette Schütze mit Blick auf die NS-Zeit. Damals seien dort 515 Menschen inhaftiert und zum Teil gefoltert worden, darunter prominente Politiker wie Ernst Böhme und Heinrich Jasper. Viele Insassen hätten die Nazi-Diktatur nicht überlebt. Eigentümer der Immobilie ist das Land Niedersachsen. Schütze forderte die Stadtverwaltung auf, mit einem möglichen Investor nach einer Lösung zu suchen, um einen Teil der Räume als öffentlichen Erinnerungsort nutzbar zu machen. Ein entsprechender SPD-Antrag steht in der Ratssitzung am 9. Dezember auf der Tagesordnung.
— Foto: JVA Rennelberg in den 1930er-Jahren (c) Stadtteil-Heimatpflege Westl. Ringgebiet