Weniger Meisterbetriebe, mehr zulassungsfreie Ein-Mann-Firmen
Die Zahl der Meisterbetriebe im Bereich der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade ist erneut gesunken. Nach Angaben von Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer (Foto) hat die Gesamtzahl der Handwerksunternehmen im Jahr 2018 dagegen zwar leicht zugelegt. Deutlich stärker sei der Anstieg aber bei den so genannten zulassungsfreien Handwerken ausgefallen, für deren Gründung keinerlei Qualifikationsnachweis notwendig sei. Dazu zählen etwa Fliesenleger, Gebäudereiniger und Uhrmacher. Der Kammerchef sieht diesen Trend kritisch: Die wachsende Zahl der Ein-Mann-Betriebe habe negative Auswirkungen auf die Qualität im Handwerk, da immer weniger ausgebildet werde. Meistergeführte Betriebe seien unternehmerisch stabiler, sagte Sudmeyer. Außerdem seien sie volkswirtschaftlich wichtig, weil durch sie neue Arbeitsplätze entstünden, und weil die Kommunen langfristig mit Steuereinnahmen rechnen könnten. Die Kammer begrüße daher ausdrücklich, dass die vor 15 Jahren beschlossene Aufhebung der Meisterpflicht auf den Prüfstand gestellt werden soll, so Sudmeyer. Dabei gehe es nicht um eine Rolle rückwärts, sondern darum, Fehler der Vergangenheit wo nötig und möglich zu beheben.