Marburger Bund fordert verlässliche Perspektive für Mitarbeiter

In der Debatte um die Zukunft des Klinikums Peine hat sich jetzt der Marburger Bund zu Wort gemeldet. Der Verband der angestellten und beamteten Ärzte appellierte an den Betreiber sowie das Land Niedersachsen und den Landkreis Peine, verbindliche Zusagen zu treffen und allen Mitarbeitern des 300-Betten-Hauses eine verlässliche Perspektive zu geben. Die Trägergesellschaft AKH mit Sitz in Celle hatte Ende letzter Woche überraschend Insolvenz angemeldet. Das sei ein verheerendes Signal inmitten der Corona-Krise, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des Marburger Bundes, Andreas Hammerschmidt. Was in Krisenzeiten besonders verunsichere, sei der Zustand der Ungewissheit. Für die rund 800 Angestellten des Peiner Krankenhauses herrsche diese Ungewissheit auch mit Blick auf ihre Jobs und die Vergütung von tausenden von Überstunden. Das stelle eine drohende finanzielle, ganz sicher aber große psychische Belastung dar, so Hammerschmidt. An die Adresse der Verantwortlichen gerichtet sagte er wörtlich: „Ein Klinikum ist kein Wirtschaftsbetrieb – der Mensch muss vor dem Geld stehen“. Unterdessen hat der Landkreis Peine eine halbe Million Euro locker gemacht, um das Klinikum unter anderem mit zusätzlichen Beatmungsgeräten zu unterstützen. Nach Angaben der Verwaltung hat der Kreisausschuss die Mittel heute Vormittag kurzfristig per Umlaufbeschluss freigegeben.