Landesarmutskonferenz fordert umgehende Nachbesserung
Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) hat die Anpassung der Hartz-IV-Regelsätze ab 2021 als völlig unzureichend kritisiert. Das Bundeskabinett hatte am Vormittag unter anderem beschlossen, die Leistung für Alleinstehende um sieben auf 439 Euro monatlich zu erhöhen. Das entspreche 23 Cent und damit einem Billig-Ei pro Tag, so LAK-Sprecher Klaus-Dieter Gleitze. Die willkürliche und viel zu niedrige Festsetzung der Regelsätze schreibe Armut fest. Zugleich erschwere sie den Betroffenen nachhaltig die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Gleitze forderte eine umgehende Nachbesserung bei den Regelsätzen und zusätzliche Leistungen zur Deckung von Sonderausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Kritik kam auch aus der Politik: Die Grünen beklagten, mit der ungenügenden Anpassung werde die soziale Spaltung der Gesellschaft vertieft. Und das Kinderhilfswerk nannte es einen „armutspolitischen Skandal“, dass Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 13 Jahren bei der Erhöhung komplett leer ausgehen sollen.