IG Bau fordert Eindämmung befristeter Arbeitsverträge

Menschen mit einem befristeten Arbeitsvertrag sind in Pandemiezeiten besonders gefährdet, ihre Stelle zu verlieren. Das geht aus einer Mitteilung der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hervor. Danach hatten zuletzt allein in Braunschweig 40 % aller Neueinstellungen ein Verfallsdatum. Im zweiten Quartal seien in der Stadt etwa 5.700 Arbeitsverträge abgeschlossen worden, von denen rund 2.300 befristet waren, so IG Bau-Bezirkschef Karl-Heinz Ehrenberg. In der Corona-Krise könnten Befristungen für die Betroffenen leicht zur Falle werden, wenn Unternehmen solche Stellen nicht mehr verlängern. Davon seien besonders häufig junge Beschäftigte in Branchen wie Gebäudereinigung und Landwirtschaft betroffen, so der Gewerkschafter. Wer als Berufseinsteiger eine Wohnung finden oder einen Kredit aufnehmen wolle, habe mit einem befristeten Vertrag schlechte Karten. Die IG Bau appellierte an die Bundesregierung, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und Befristungen ohne Sachgrund einzudämmen. Als solche Sachgründe gelten etwa eine Schwangerschaftsvertretung oder eine Probezeit. Ein entsprechender Vorstoß von Arbeitsminister Hubertus Heil wird laut Ehrenberg bislang von der Union ausgebremst.