Christliche Kirchen in Niedersachsen rücken näher zusammen

Der konfessionell getrennte Religionsunterricht in Niedersachsen gehört womöglich bald der Vergangenheit an. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der evangelischen und katholischen Kirchen hervor. Danach wollen beide Kirchen künftig gemeinsame christliche Religionsstunden einführen. Sie sollen auch nicht getauften Schülern offen stehen, aber weiterhin glaubensorientiert angeboten werden und nicht als allgemeines Fach Religionskunde. Der konfessions-übergreifende Unterricht könnte im Schuljahr 2023/24 starten. Zunächst sind Gespräche mit dem Kultusministerium geplant. Außerdem wollen Protestanten und Katholiken gemeinsame Lerninhalte erarbeiten. Wie es weiter hieß, ist die bundesweit einmalige Initiative speziell auf das Flächenland Niedersachsen zugeschnitten. Hier sind aktuell rund 46 Prozent der Schüler evangelisch und 16 Prozent katholisch. An einer wachsenden Zahl von Schulen wird der Mitteilung zufolge ohnehin schon ein gemeinsamer Religionsunterricht abgehalten – etwa weil die Zahl der Schüler einer Konfession in manchen Regionen zu gering ist, oder weil Lehrkräfte für separate Religionsstunden fehlen.