Steigende Kosten für ÖPNV verschlingen rund drei Viertel des Gesamtetats

Der Regionalverband Großraum Braunschweig plant für 2023 ein Defizit von 19 Millionen Euro ein. Die Verbandsversammlung beschloss gestern abend einstimmig einen Jahresetat in Höhe von rund 160 Millionen Euro. Davon sind allein gut 120 Millionen für den Öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen. Noch könne das Minus durch Rücklagen aus den letzten Jahren ausgeglichen werden, sagte der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Detlef Tanke (rechts). Auf Dauer könne das ÖPNV-Angebot mit den vorhandenen Mitteln aber nicht aufrechterhalten oder gar weiterentwickelt werden. Entscheidend sei, ob Bund, Land und Kommunen im nächsten Jahr genügend Mittel für den ÖPNV zur Verfügung stellen, so Tanke. Andernfalls müsse der Verband Ende 2023 deutliche Einsparungen ins Auge fassen. Laut Verbandsdirektor Ralf Sygusch (links) ist die unzureichende Finanzierung des ÖPNV ein strukturelles Problem in ganz Deutschland. Jetzt spitze sich die Situation zu. Grund seien zum einen gestiegene Treibstoff-, Material- und Personalkosten, zum anderen die fehlenden Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie. Auch Sygusch forderte ein stärkeres Engagement von Bund und Land.